Grizzlys Wolfsburg und Düsseldorfer EG tauschen TabellenplätzeDie Niedersachsen sind jetzt Fünfter

Das erste Drittel war ziemlich schnell und nicht besonders höhepunktreich. Wolfsburg gelang es zwar, die Westdeutschen phasenweise in der eigenen Zone festzutackern, aber Zählbares kam trotzdem nicht dabei heraus. Die Gäste beschäftigten Dustin Strahlmeier allerdings auch, aber er blieb noch stabil. Einmal war Henrik Haukeland von der DEG fast geschlagen, aber Darren Archibald, der eigentlich frei war vor dem Tor und selber hätte schießen können, spielte die Scheibe einen Meter vor dem Tor zu Laurin Braun, der aber das Anspiel nicht verwerten konnte. Außer einem Überzahlspiel für Düsseldorf, das ungenutzt blieb, gab es nichts weiteres Erwähnenswertes. Somit waren alle Beteiligten froh, als die Sirene ging.
Im zweiten Drittel sollten sich die Ereignisse überschlagen und die Tornetze endlich wackeln. Den Auftakt nach 48 Sekunden machten die Gäste mit dem 1:0-Führungstreffer, dem eine Kombination vorausging: Bernhard Ebner passte in die Mitte zu Philip Gogulla und er leitete das Spielgerät weiter zu Torschütze Stephen MacAulay. Der zweite Treffer war durchaus im Bereich des Möglichen, aber der nächste Einschlag folgte nach sechs Minuten im Netz der DEG. Darren Archibald freute sich über seinen 1:1-Ausgleichstreffer in Überzahl. Jetzt hatte der Gastgeber Blut geleckt und ging weiter forsch Richtung Tor der Rheinländer. Das Spiel war dann komplett zu Gunsten der Grizzlys gekippt, als sie 2:1 in Führung gingen. Trevor Mingoia vollendete einen Angriff mit einem wuchtigen Schuss über Haukeland in die kurze Ecke. So schnell konnte der Gäste-Goalie nicht reagieren. Allerdings gelang den Düsseldorfern circa drei Minuten vor der Pause noch der 2:2-Ausgleich, dem wieder ein toller Spielzug vorausgegangen war. MacAulay zu Gogulla, er passte wieder in Mitte der EHC-Zone und Daniel Fischbuch hämmerte die Hartgummischeibe direkt und mit voller Wucht in die Maschen. Fischbuch hatte diese Aktion selber eingeleitet. Mit dem Unentschieden verabschiedeten sich die Teams in die Kabinen.
Die Entscheidung sollte dann spät im dritten Drittel fallen. Die DEG versuchte den Rhythmus der Gastgeber durch vermehrte Passivität und Icings zu stören, eigene Angriffe waren weniger oder wurden nicht konsequent durchgeführt. Eine große Möglichkeit hatten dann zwei Wolfsburger auf dem Schläger, aber Fabio Pfohl legte die Scheibe vor dem DEG-Gehäuse zu Matt Lorito, der allerdings kein Tor erzielte. Ersterer hätte vielleicht selber schießen sollen. Dann 18:51 auf der Zeitanzeige: Bully in der DEG-Zone. Keine wirkliche Gefahr, dachten wahrscheinlich alle Akteure auf dem Eis und die Fans auf den Rängen. Verlängerung war bereits erwartet worden und jeweils ein Punkt für Wolfsburg und Düsseldorf. Es kam anders: Der Bully wurde ausgeführt, der Puck wurde von einem DEG-Spieler berührt, nicht wirklich gewonnen, befand sich frei liegend auf der Eisfläche. Haukeland reagierte zwar sofort mit seinem Schläger als er die Situation erkannte, aber Laurin Braun war schneller. Er nahm den Puck auf und versenkte ihn zum 3:2-Siegtreffer in den Maschen des DEG-Tores. Auszeit Gäste, Sechs gegen Fünf, mehrere Schüsse auf Strahlmeier und trotzdem kein weiteres Erfolgserlebnis.
Die 200 lauten Fans aus der NRW-Landeshauptstadt waren verständlicherweise erst still nach Spielende. Der vierte Platz (Straubing Tigers) ist für Düsseldorf definitiv nicht mehr erreichbar und Platz fünf (jetzt Grizzlys Wolfsburg) ist noch theoretisch möglich. Trotzdem sollte der Blick zu Platzierung sieben (Kölner Haie) nicht verloren werden, denn die Domstädter könnten bei einem Sieg gegen die Bietigheim Steeleres und einer Niederlage der DEG vorbeiziehen und noch die direkten Play-Off-Plätze schaffen.
Es bleibt spannend und am Sonntag ist der 60. und letzte Spieltag: Die Düsseldorfer EG trifft daheim auf die Adler Mannheim, die Grizzlys Wolfsburg spielen auswärts beim ERC Ingolstadt.