Grizzly Adams fühlen sich wohl im AdlerhorstMannheim - Wolfsburg 0:1

Auch diese Begegnung hatte bis zu diesem Zeitpunkt wie die zwei bereits stattgefundenen Spiele das Zeug dazu, in die Verlängerung zu gehen. Beide Mannschaften neutralisierten sich erneut, sowohl im fulminanten Anfangsdrittel, das als offener Schlagabtausch betitelt werden kann, als auch in den weiteren zwei Dritteln, die offensiv deutlich gebremster stattfanden. So fiel das entscheidende Tor auch eher zufällig. Die auf dem Eis stehende Reihe der Adler hatte ein Icing gegen sich überstanden, sah bei einem Zweikampf in der von Spielerbank entfernten „Ecke“ Schiedsrichter Jablukovs Hand nach oben zucken und entschied sich in diesem Moment zum Wechsel. Die Hand des Refs. ging aber wieder nach unten, zusätzlich verhinderte ein Schlägerbruch beim Adler Spieler die klare Klärung des Pucks und so hatte der vom Wechsel aufs Spielfeld kommende Benedikt Schopper keine Mühe unbedrängt den Puck aufzunehmen und ihn per Schlagschuss ins lange Eck des von Dennis Endras gehüteten Tors zu befördern, das reichte zum Sieg.
Und irgendwie hat sich Wolfsburg das verdient. Nicht dass sie in Mannheim ein Feuerwerk abgebrannt hätten und die Adler chancenlos waren, die Mannschaft der Grizzlies wirkte aber frischer nach den 105 Spielminuten des vorangegangenen Spiels vom Freitag als die Adler und nachdem Trainer Pavel Gross seine Mannschaft nach der ersten Pause wohl eingebremst hatte, was den Offensivdrang seiner Truppe anging, spielte Wolfsburg taktisch das perfekte Auswärtsspiel. Sie störten früh, die Raumaufteilung passte, das Umschalten von Verteidigung auf Angriff klappte bei dieser technisch versierten Mannschaft heute ebenfalls. Zusätzlich dazu spielte den Grizzlies der heutige Auftritt der Adler in die Karten. Nach deren durch Trainer Pavel Gross initiierten Rückbesinnung auf Konter aus einer soliden Defensive, wurden die Räume für die Adler eng, die Mannheimer spielten in der Folge zu schnell dann zu ungeduldig und überhastet, man verzettelte sich im Angriff oft mangels Anspielstationen, so wirkte das Angriffsspiel der Adler teilweise hölzern oder auch müde. Das Spiel ohne Puck war zu wenig existent, der Puckführende Spieler hatte diesen oft zu lange am Schläger, viel überraschende Momente für die Abwehr der Grizzlies gab es selten, Wolfsburgs Torhüter Daniar Dshunussow blieb im Slot heute auch weitestgehend unbedrängt. Die Zusatzchancen für die Adler, nämlich vier echte Überzahlaktionen, verpufften auch heute ohne zählbaren Erfolg, die Statistik mit einem Tor aus 20 Möglichkeiten weist darauf hin, dass die Adler ausgerechnet in den Play-offs nicht mehr treffen. Im Spiel hielt die Adler ihr erneut gutes defensives Auftreten und Dennis Endras. Lösen müssen sie ihr Problem, was das Tore schießen angeht, damit der teilweise immense offensive Aufwand nicht nur Kraft kostet, sondern sich durch Tore auch lohnt. Platzt hier nicht bald der Knoten und kann Wolfsburg zusätzlich seinen Game Plan weiterhin so durchziehen und damit vor allem die Big Guys der Adler neutralisieren, liegt in dieser PO Paarung eine Überraschung in der Luft: Platz 10 eliminiert Platz 1. Bis dahin ist der Weg aber noch lang, Adler gegen Grizzlies 1:2, immer noch nicht mehr aber auch nicht weniger.