Glückloser Kampf der Krefelder2:3-Niederlage gegen München
Wiedergutmachung für die Riesenenttäuschung in Schwenningen oder allsonntägliches Punkteverschenken? Das fragten sich bange die relativ wenigen Fans, die bei eishockeyuntypischen Temperaturen am ersten Herbstferiensonntag ihren Krefeld Pinguinen die Treue hielten. Am Ende stand aber eine 2:3 (0:1, 1:1, 1:1)-Niederlage gegen den EHC Red Bull München.
Da Istvan Sofron wieder fit war, konnte Trainer Rick Adduono vier komplette Sturmreihen aufbieten. Wie üblich legten die Pinguine gut los, hatten schon in der ersten Minute zwei Chancen und beherrschten acht der ersten zehn Minuten. Unmittelbar vor dem ersten Powerbreak hatten die Zuschauer ihr erstes Dejá-vu: ein Schlagschussversuch von Nicolas St. Pierre wurde geblockt und die Münchner fuhren einen 2:0-Konter, den die Krefelder dank größerer Schnelligkeit gemeinsam mit ihrem Torwart entschärfen konnten. Aber am Ende des Drittels machten die Bayern es besser: nach gleicher Situation schloss Dominik Kahun einen Konter zum unverdienten 0:1 ab, obwohl die Pinguine auch die zweite Hälfte des Auftaktdrittels dominiert hatten, wie auch die Schussstatistik von 16:7 beweist. Sie befolgten also die Forderung ihres Trainers, viele Scheiben auf das Tor des Gegners zu bringen und blieben auch der Strafbank fern. Bei zwei eigenen Überzahlsituationen schoss man aber kein Tor und es fiel auf, dass (mehrfach im Spielverlauf) vier Pinguine auf der blauen Linie des Gegners darauf warteten, dass der fünfte endlich den Puck ins Angriffsdrittel bugsierte.
Im Mitteldrittel drängten die Krefelder sofort auf den Ausgleich. Die zunächst beste Chance hatte Istvan Sofron in Minute 28, als es ihm nicht gelang, die Scheibe mit der Rückhand über den Schoner von Danny aus den Birken zu lupfen. Die dritte Strafzeit gegen die Münchner war gerade zu Ende, als Henrik Eriksson sich an der blauen Linie den Puck schnappte, zwei Münchner ausspielte und mit einem beherzten Schuss unten links aus den Birken zum Ausgleich bezwang. Das gefiel den Bayern gar nicht, deren Spiel nun zusehends ruppiger wurde, was die Schiedsrichter mit zwei weiteren Strafzeiten ahndeten. Eine 105 Sekunden dauernde doppelte Überzahl der Pinguine war schon nach 26 Sekunden beendet, da auch Herberts Vasiljevs auf die Bank geschickt wurde. 60 Sekunden später gab es eine weitere Strafe gegen München, jedoch liefen die vier Krefelder Angreifer ins offene Messer der drei Verteidiger, die nach Puckverlust der Pinguine wieder einen Konter fuhren, so dass Jason Jaffray im achten Spiel sein achtes Tor erzielen konnte. Die darauf folgende Verunsicherung der Niederrheiner wurde erst durch die Pausensirene beendet.
Auch im Schlussdrittel (Schussstatistik 11:4) drängte Krefeld wieder auf den Ausgleich und fing sich in Minute 55 durch einen weiteren Konter das 1:3 ein. Aber die Pinguine gaben nicht auf. In der 58. Minute wanderten zwei Münchner auf die Strafbank: Krefeld nahm eine Auszeit, Patrick Klein, der seine Sache wieder gut gemacht hatte, verließ sein Tor und sechs Feldspieler versuchten, dem Spiel noch eine Wendung zu geben. Nach 28 Sekunden hieß es durch den Kapitän Daniel Pietta 2:3, jedoch gelang der Ausgleich trotz mehrerer Chancen bei 6:4 Feldspielern nicht mehr und die Pinguine verloren ihr viertes Spiel in Serie mit einem Tor Unterschied. Ex-Kapitän Herberts Vasiljevs brachte es nach dem Ende auf den Punkt: „Wir haben gut gespielt. Wir spielen schon seit mehreren Spielen gut, aber es kommt nichts dabei heraus.“
Tore: 0:1 (20.) Kahun (St. Denis, Christensen), 1:1 (31.) Eriksson (Fischer, St. Pierre), 1:2 (37.) Jaffray (Kettemer) SH1, 1:3 (55.) Christensen (Kahun, St. Denis), 2:3 (59.) Pietta (Fischer, St. Pierre) PP2. Strafen: Krefeld 6 , München 16. Schiedsrichter: Hunnius – Rohatsch. Zuschauer: 3369.