Glückliche Kölner siegen mit 4:3 n.P. gegen Mannheim
Am dritten Spieltag der Deutschen Eishockey Liga (DEL) setzten sich die Kölner Haie mit 4:3 (2:1/0:1/1:1/0:0) nach Penaltyschiessen gegen die Mannheimer Adler durch und blieben auch im dritten Spiel ungeschlagen. Tino Boos machte mit dem letzten Penalty nach einem spannenden Spitzenspiel alles klar.
Aaron Gavey stand bei den 12.449 Zuschauern in der Kölnarena besonders im Blickpunkt, der neue Mittelstürmer aus Nordamerika war am Donnerstag erst in Deutschland gelandet und stand tags darauf gleich auf dem Eis. Er wurde zwischen Sean Tallaire und Bryan Adams eingesetzt und die neu formierte Sturmreihe machte gleich von Beginn an einen guten Eindruck, Adams nutzte bereits in der 2. Spielminute einen Abpraller zum 1:0, Gavey stand daneben und war sichtlich erfreut. Als Tomas Martinec und Blake Sloan kurze Zeit später auf der Mannheimer Strafbank saßen, hatten die Haie für 43 Sekunden in doppelter Überzahl sogar die Chance, ihre Führung auszubauen. Doch die Gäste zeigten ihre Klasse – Eduard Lewandowski, der im Sommer aus Köln zum DEL-Rekordmeister wechselte, fuhr mit Tempo auf der rechten Seite einen Konter, passte zum in der Mitte bereit stehenden Francois Methot und der ließ Kölns Torhüter Adam Hauser keine Chance. Perfekt gespielt, nicht von Ungefähr gelten die Mannheimer als Top-Favorit auf den Meistertitel. Köln brauchte ein paar Minuten, um den Schock zu verdauen. Doch dann hatte Aaron Gavey seinen großen Auftritt: Mirko Lüdemann spielte den Kanadier mit einem schönen Rückhandpass an, Gavey stand links neben dem Mannheimer Tor und schoss den Puck mit einer halben Drehung an Nationaltorhüter Robert Müller vorbei ins Tor. Der Schuss wirkte nicht unhaltbar, doch Müller zeigte seine Klasse noch im ersten Abschnitt, als er einen Schuss des freistehenden Mats Trygg großartig parierte.
Im zweiten Drittel boten beide Teams eine Klassepartie, selten hatte man in der Vergangenheit zu einem so frühen Saisonzeitpunkt ein Spiel auf derart hohem Niveau in der Kölnarena verfolgen dürfen. Beide Mannschaften gingen hohes Tempo, bei den Mannheimern schien die Scheibe etwas besser durch die Reihen zu laufen, dafür zeigte Adam Hauser seine bisher beste Leistung im Tor der Haie. In der 36. Minute war jedoch auch Hauser machtlos, als erneut Francois Methot traf. Der Mannheimer erwischte einen Abpraller halbhoch vor dem Kölner Tor und brachte die Scheibe volley ins Netz. Köln bekam das Spiel gegen Ende des Mittelabschnitts wieder in den Griff, als Sachar Blank in der Mannheimer Kühlbox saß, waren die Gastgeber drückend überlegen, Ivan Ciernik vergab die größte Chance, im Gegenzug scheiterte René Corbet bei einem Break an Hauser.
Mannheim hätte die Partie in der 46. Minute für sich entscheiden können, als sich Köln für 37 Sekunden in doppelter Unterzahl befand. Mannheims Trainer Greg Poss nahm eine Auszeit, um sein Team besonders auf den „Big Point“ vorzubereiten, doch Köln hielt dem Druck der Adler noch eine Weile stand, in der 51. Minute gingen die Gäste dann aber in Führung. Nach einer schönen Vorarbeit des überragenden Francois Methot spazierte Sven Butenschön im Slalom durch die Kölner Abwehr und schoss das 2:3. Mit großem Kampfgeist schafften die Kölner noch den Ausgleich durch Bryan Adams, das Spiel ging in die Verlängerung und das war gut so, denn keines der beiden Teams hätte es verdient gehabt, ohne Punktgewinn vom Eis zu gehen. Die Overtime brachte keine Entscheidung, im Penaltyschiessen setzten sich die Haie durch, als Tino Boos mit dem letzten Penalty Shot den Unterschied machte.
Greg Poss: "Das hat Spaß gemacht heute, ein packendes Spiel. Beide Teams haben sehr gut Unterzahl gespielt."
Doug Mason: "Die Fans waren die Gewinner heute, sie haben ein spektakuläres Spiel gesehen. Ich bin aber ein bißchen enttäuscht, wir haben zuviele Zweikämpfe verloren und erst im letzten Drittel mit Herz gespielt. Die Scheibe ist nicht so gut gelaufen, darüber müssen wir sprechen."
Tore: 1:0 Adams ( 2.), 1:1 Methot (6.), 2:1 Gavey (12.), 2:2 Methot (36.), 2:3 Butenschön (51.), 3:3 Adams (54.), 4:3 Boos (Penalty)
Strafminuten: Köln 18, Mannheim 24
Zuschauer: 12.449
Köln: Hauser, Jonas (Backup), Pielmeier – Julien, Lüdemann, Trygg, Renz, Marshall, Kopitz, Ankert- Ciernik, McLlwain, Lindsay, Tallaire, Gavey, Adams, Gogulla, Boos, Furchner, Hospelt, Müller, Martens
Mannheim: Müller, Kauhanen (Backup), Sloan, Petermann, Trepanier, Ancicka, Pyka, Bouchard, Butenschön – Kink, Ullmann, Lewandowski, Arendt, Forbes, Robinson, Martinec, Methot, Blank, Corbet, Carciola
Alexander Brandt
Foto: Sportfoto-Cologne