Glückliche Kölner entführen Punkte aus KrefeldEhrhoff wird ausgepfiffen – und erzielt ein Empty-Net-Goal

Christian Ehrhoff traf in Krefeld zum 3:1 für Köln. (Foto: dpa)Christian Ehrhoff traf in Krefeld zum 3:1 für Köln. (Foto: dpa)
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Die Pinguine hätten sich vielleicht lieber einen leichteren Gegner gewünscht im Spiel 1 der Ära Adduono II, aber da Derbys eigene Regeln haben, kam der große Bruder gerade Recht, um ein Zeichen zu setzen und das Fünkchen Hoffnung im Hinblick auf die Pre-Play-offs am Leben zu erhalten. Die Bilanz der Kölner war zwar momentan nicht gerade furchteinflößend mit vier Punkten aus den letzten fünf Spielen bei einem Torverhältnis von 9:12  und ebenfalls vier Punkten aus den letzten fünf Auswärtsbegegnungen (15:15 Tore), aber doch besser als der mickrige eine Punkt aus den letzten sieben Spielen der Pinguine mit 5:26 Toren und den drei Punkten aus den letzten fünf Heimspielen (6:16 Tore). Der letzte nennenswerte Erfolg der Pinguine war ein 4:1-Sieg bei den Haien vor genau einem Monat. In den Heimspielen der zwei letzten Jahre hatten die Pinguine jeweils drei Tore erzielt und damit zweimal das Eis als Sieger verlassen, zuletzt am 2. Februar 2016.

Zwar verloren die Pinguine ihr 14. Heimspiel und das achte Spiel in Serie, aber trotz ihrer Niederlage präsentierten sie sich zum Wohlgefallen ihrer Fans. Kampf und Einsatz stimmten, auch das spielerische Element kam nicht zu kurz, Emotionen und Teamgeist begeisterten die Zuschauer. Schon anfangs der vierten Minute gingen sie durch Daniel Pietta in Führung, nachdem ein satter Müller-Schuss von Gustav Wesslaus Brust abgeprallt war, als Christian Ehrhoff, der bis zum Schluss konsequent ausgepfiffen wurde, auf der Strafbank saß. Erst in der sechsten Minute kam Niklas Treutle erstmalig mit der Scheibe in Berührung, die Pinguine dominierten Spiel und Gegner, der nur zwischen der 10. und 15. Minute die Spielanteile ausgleichen konnte.

Ab dem zweiten Drittel wurde das Spiel verbissener. Mikko Vainonen und Moritz Müller gerieten sich in Minute 23 in die Haare und durften 14 Minuten entspannen, später ging Dane Byers noch auf Marcel Müller los. Keine zwei Minuten später kam Köln wieder in Unterzahl und fing sich dann noch eine 5-plus-Spieldauer -Strafe für Lalonde ein, aber weder in 48 Sekunden doppelter Überzahl noch in den 6:12 Minuten einfacher Überzahl bekamen die Pinguine die Scheibe ins gegnerische Tor. Die eklatante Überzahlschwäche verhinderte fünf Minuten später bei 1:53 doppelter Überzahl wiederum das zweite Tor für die Pinguine, ebenso wie im letzten Drittel, als die Haie zwischen der 45. und der 53. Minute sechs Minuten lang in Unterzahl spielen mussten und wieder kein Tor kassierten. Zwar erarbeiteten sich die Pinguine mehrere gute bis sehr gute Chancen, aber sie versäumten es, den Sack zuzumachen. Das eigene Unterzahlspiel (knapp sechs Minuten) klappte sehr gut, jedoch hatten es die Pinguine selbst in der Hand, schon weitaus klarer zu führen, als man in das Schlussdrittel ging. In der 56. Minute bekamen die Krefelder den Puck nicht aus dem Verteidigungsdrittel, und ein abgefälschter Schuss landete unten links in Treutles Kasten. Nur eine Minute später fiel die Entscheidung, als die Pinguine trotz des bereits rollenden Kölner Angriffs wechselten und die Haie ungestört vor Treutle auftauchten und den Spielverlauf durch Ryan Jones auf den Kopf stellten. Beim 1:3 traf  Ehrhoff ins leere Tor. 

Krefelds „Vorkämpfer“ Mikko Vainonen kommentierte das Spiel wie folgt: „Die ersten beiden Drittel waren gut, im letzten erzielten sie ein glückliches Tor. Beide Tore waren Geschenke für den Gast.“ Mit Bezug auf die heute ansprechende Spielweise der Mannschaft sagte er: „Wir hatten heute Energie, wir haben gecheckt, wir haben Scheiben aufs Tor gebracht, wir haben ganz anders  gespielt, so hätte es immer sein sollen, ich weiß auch nicht. Wir müssen als Mannschaft besser auftreten, wir haben talentierte Spieler im Team, wir können die Play-offs noch schaffen, aber wir brauchen Punkte.“ Auf die Frage, ob das Spiel der Pinguine nun  körperlicher werde, kam die Antwort: „Ich hoffe es. Es ist immer ärgerlich, gegen ein Team zu spielen, das checkt. Wir müssen das häufiger machen, denn wir haben körperlich robuste Spieler auf dem Eis, die ihren Gegner gut checken können. Wir müssen das häufiger tun.“

Nationaltorwart Niklas Treutle, der ein gutes Spiel mit einigen tollen Paraden machte und schuldlos an der Niederlage war, beantwortete die Frage, was denn jetzt unter Rick Adduono anders laufe als zuvor, so: „Rick hatte ja nicht viel Zeit mit uns, aber man muss ihm schon ein Kompliment aussprechen, weil er einfach so einen positiven Schub mit in die Kabine gegeben hat. Er hat uns alle motiviert, und ich denke, das hat man heute gesehen.“  Hinsichtlich der beiden verschenkten Gegentore meinte er: „Das erste Tor war schon extrem unglücklich, weil ich den Schuss von der blauen Linie gesehen habe und runter gegangen bin, aber die Scheibe ist zweimal abgefälscht worden und dann einem Kölner auf den Schläger gesprungen, das ist schon extremes Pech, aber wenn wir unsere Power-Play-Situationen vorher nutzen, schadet uns das nicht so sehr.“ Mit Bezug auf den merklich verbesserten  Körpereinsatz der Pinguine sagte er: „Als ich das heute gesehen habe, muss ich sagen, es ist schade, dass man das nicht schon vorher gemacht hat, denn genau das, dieser Einsatz auch vor dem eigenen Tor und vor dem gegnerischen, dieses Unangenehmsein, da waren wir in den letzten Wochen wirklich katastrophal und das haben wir heute schon fast perfekt gemacht. Die Mannschaft merkt ja auch den Frust der Fans, und das tut dann wirklich weh, wenn man vor so einer Kulisse spielt und die Leute auch mitnimmt und dann am Ende nicht belohnt wird. Das schmerzt. Wenn wir am Montag so auftreten wie heute, haben wir auf jeden Fall eine Chance gegen München.“

Rick Adduono, dem der Kurswechsel der Pinguine verständlicherweise erst teilweise gelungen ist, analysierte die wesentlichen Aspekte: „Heute Abend hat unsere Mannschaft das erste Drittel verdient gewonnen. Unsere Überzahl hat sehr gute Torchancen kreiert, aber leider keine Tore. Unsere Unter-zahl war fantastisch, unsere physische Präsenz wirklich gut. Im letzten Drittel hat Köln eine Menge Druck gemacht .Wir kämpfen immer weiter, und wir werden versuchen, einen Weg zu finden. Ich hoffe, dass wir in jedem Spiel die Unterstützung der Fans haben, das ist ganz wichtig für den Verein und die Mannschaft. Ich kann Ihnen garantieren, dass diese Mannschaft in der Zukunft wieder in den Normalzustand finden wird, in dem sie sechseinhalb Jahre war. Ich hoffe, es wird nicht länger dauern als erwartet, doch wir haben eine Menge Arbeit zu erledigen.“

Tore: 1:0 (4.) Pietta (Müller, Umicevic) PP1, 1:1 (56.) Krämmer (Eriksson, Latta), 1:2 (57.) Jones (Reinhart, Zerressen), 1:3 (60.) Ehrhoff EN. Strafen: Krefeld – 14 + 10 (Vainonen)  Köln - 24 + 5 + Spieldauer (Lalonde) + 10 (Müller)+ 10 (Reinhart).  Schiedsrichter: Brill – Bauer   Zuschauer: 7836.


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