Gewerkschaft sports-union verurteilt die Freistellung von Ustorf
DEL: Eisbären bleiben spitze - Ingolstadt gewinnt in MannheimMit Entsetzen hat die deutsche Sportlergewerkschaft sports-union in ver.di auf die Freistellung von Stefan
Ustorf, Mannschaftskapitän des DEB und der Adler Mannheim, seitens seines
Heimatvereins reagiert.
In den offiziellen Pressemitteilungen und Verlautbarungen der Adler Mannheim
wird von einer Suspendierung von Stefan Ustorf gesprochen, von der sein
kanadischer Mannschaftskollege Yves Racine ebenfalls betroffen ist. Dies ist
jedoch in den Augen des Heidelberger Arbeitsrechtlers und sports-union in
ver.di-Anwalts Jürgen Leister eine klare Diskriminierung des Spielers,
Menschen und Familienvaters Stefan Ustorf: "Eine Suspendierung kann nur dann
ausgesprochen werden, wenn triftige Gründe wie z.B. der Verdacht einer
Straftat vorliegen. Da Herrn Ustorf seitens der Adler Mannheim aber noch
nicht einmal Gründe genannt wurden, warum er seinen Arbeitsplatz sofort zu
verlassen hatte, ist in diesem Falle allenfalls von einer Freistellung zu
reden, nicht jedoch von einer Suspendierung. Selbst wenn der Vorwurf der
schlechten sportlichen Leistung im Raum stünde, bliebe es juristisch gesehen
allenfalls eine Freistellung, da schwerwiegende Vertragsverletzungen des
Spielers nicht vorliegen."
Auch für Sven Wehrmeyer, Fachgruppenleiter der deutschen Sportler- und
Trainergewerkschaft sports-union in ver.di, sind die Vorkommnisse beim
mehrfachen deutschen Eishockey-Meister Adler Mannheim unverständlich: "Es
ist unglaublich, daß es sich ein angeblich professionell arbeitender Verein
wie die Adler Mannheim leisten kann, mit objektiv verdienten
Führungsspielern auf diese Weise umzugehen und dazu noch zu diskriminieren.
Das öffnet der Willkür bei den DEL-Vereinen Tür und Tor und vergiftet das
Klima in allen Teams im gesamten deutschen Eishockey."
sports-union in ver.di wurde im Juli 2001 gegründet und ist
Interessensvertretung und Dienstleister für alle BerufssportlerInnen und
-trainerInnen in Deutschland. 50% der Basketball-Bundesligaspieler und fast
die komplette Basketball-Nationalmannschaft konnten bereits als Mitglieder
gewonnen werden. Auch aus den Sportarten Eishockey, Handball, Volleyball
oder Squash nehmen immer mehr SportlerInnen die Unterstützung von
sports-union in ver.di in Anspruch. Fachgruppenleiter von sports-union ist
der Wirtschafts-Sportreferent und Basketball-A-Trainer Sven Wehrmeyer (39),
der bereits bei der Gründung der Basketball-Gewerkschaft VBV maßgeblich
beteiligt war, die in sports-union in ver.di aufging.
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di mit fast drei Millionen
Mitgliedern ist die größte Einzelgewerkschaft der Welt.