Füchse enttäuschen im Kellerduell
Der Unterschied zwischen einem jungen Torhüter, der sein Möglichstes gibt, und dem Goalie des deutschen Eishockey-Nationalteams schlägt sich nicht einfach in der Anzahl der Gegentore nieder. Sondern in der Spielweise seiner Vorderleute. Ein Beispiel: Kurz bevor das zweite Drittel im DEL-Spiel zwischen dem EV Duisburg und den Straubing Tigers beendet war, machten vier Duisburger in der Offensive Druck. Der fünfte Fuchs, Ray DiLauro, sicherte derweil die eigene blaue Linie ab. Ein herausragender Keeper gibt Sicherheit und Selbstvertrauen, womit in der Offensive deutlich mehr möglich ist.
Und das ist auch ein Grund, warum der EVD seit dem Abgang Robert Müllers deutlich seltener trifft – und seither auch nicht mehr gewonnen hat. Denn gestern unterlagen die Duisburger im Kellerduell mit 1:4 (1:1, 0:2, 0:1).
Und dabei spielt noch nicht einmal die Frage eine große Rolle, ob Christian Rohde oder Lukas Lang nun besonders gut oder besonders schlecht spielen. In den Hinterköpfen der Feldspieler setzt sich so etwas fest. Besonders ärgerlich wird es dann, wenn einer der beiden Keeper, gestern spielte Christian Rohde, einen schlechten Tag erwischt.
Der erste nennenswerte Straubinger Schuss brachte das 0:1, der zweite Schuss dieser Art das 1:2.
EVD-Coach Peter Draisaitl machte in den Kontingentspielern den anderen großen Schwachpunkt aus. „Nur Morten Ask (Foto) hatte heute das Niveau, auf einer Auslädnerposition zu spielen”, ärgerte sich der Trainer.
Im ersten Drittel lief es dabei noch gut – zumindest optisch. Denn bis zur 15. Minute gaben die Duisburger den Ton an, ohne aber dabei genügend Gefahr auszustrahlen. Am brenzligsten wurde es für die Gäste in der fünften Minute, als Dustin van Ballegooie in 36 Sekunden mit 5:3-Überzahl dreimal abzog. Fair zeigte sich Adam Courchaine in der zehnten Minute, als er frei vor dem Tor gehakt wurde, dennoch aber den Abschluss suchte. So kassierte Straubings Calvin Elfring regelgerecht nur zwei Strafminuten – wäre Courchaine zu Boden gegangen, hätte es einen Penalty geben müssen.
Nach dem 0:1 von Chad Bassen aus ganz spitzem Winkel antworteten die Füchse nur 62 Sekunden später mit dem 1:1. Morten Ask verwandelte die gute Vorarbeit von Christopher Oravec.
Der Mittelabschnitt brachte den Duisburgern allerdings Pfiffe ein. Schon nach 25 Sekunden traf Gäste-Stürmer Jason Dunham per Schlenzer – als Rohde zu früh auf dem Eis lag. Fortan waren die Füchse völlig von der Rolle – immer wieder unterliefen den Gastgebern schlimme Fehler. In 4:3-Überzahl erhöhte Eric Chouinard auf 3:1 für Straubing, wobei Rohde allerdings die Sicht verdeckt war.
Daniel Tkaczuk hatte per Penalty – er selbst wurde gefoult – die Möglichkeit zu verkürzen (53.), scheiterte jedoch. Ein Empty-Net-Goal von Chad Bassen machte alles klar. Bereits am morgigen Donnerstag, 19.30 Uhr, geht es für die Füchse mit dem Heimspiel gegen die Krefelder Pinguine weiter.
Tore: 0:1 (14:59) Bassen (Jocher, Canzanello), 1:1 (16:01) Ask (Oravec), 1:2 (20:25) Dunham (Gallant), 1:3 (27:04) Chouinard (Elfring, Gallant/4-3), 1:4 (58:51) Bassen (Schmidt, Retzer/ENG). Strafen: Duisburg 12, Straubing 14. Zuschauer: 1491. Besondere Vorkommnisse: Tkaczuk vergibt Penalty (52:44). (the / Foto: City-Press)