Freezers: Zweiter Heimsieg gegen DEG bringt Gleichstand zum 2:2

Es gibt Play-Off-Spiele, da geht es mit gnadenlosem Kampf
auf Biegen und Brechen. Und dann gibt es Play-Off-Spiele, die heißen zwar so,
haben aber wenig von dem, was man gemeinhin von Endrunden-Begegnungen erwarten
darf. Das Spiel zwischen den Hamburg Freezers und den Düsseldorfer Metro Stars
war eher eines der zweiten Kategorie.
Eine fahrige, nervöse und streckenweise wie gelähmt wirkende Hamburger
Mannschaft, die durch das frühe Gegentor in der siebten Minute durch Tommy
Jakobsen wie schon zwei Tage zuvor an der Brehmstraße überhaupt gar nicht erst
in Tritt kam. Demgegenüber die DEG, die zwar bei den meisten 5:5-Phasen
überlegen war, die aber wie so oft mit ihren Chancen kaum etwas anzufangen
wusste. Die Reihe Kathan, Vikingstad und Kreutzer war wie bereits beim ersten
Spiel in Hamburg meilenweit von der Form entfernt, die ihr das Attribut
„gefährlichster Sturm der Liga“ eingebracht hat.
Die Freezers richteten sich in erster Linie an ihrem Nationalspieler Alexander
Barta auf, der mit etlichen sehenswerten Einzel-Aktionen für viel Gefahr vor
Trefilovs Kasten sorgte. Eine Augenweide, wie der 23jährige Center von der
rechten Seite aus die Düsseldorfer Abwehrspieler in der 49. Minute wie die
Trainingshütchen stehen ließ, vors Tor zog, schoss – und damit den Betrieb in
der mit 10065 Zuschauern nicht ausverkauften Color Line Arena für Minuten lahm
legte. Die Hamburger hatten zwar vorsorglich bereits gejubelt, einige
Düsseldorfer bescheiden reklamiert, aber Schiedsrichter Daniel
Piechaczek wollte sich ohne Videobeweis nicht festlegen. Es dauerte lange bis
Video-Judge Richard Schütz sein Urteil gefällt hatte: Der Puck war drin, wie
man anschließend bei der Wiederholung auf dem Videowürfel auch deutlich sehen
konnte.
Auch das gehört zu den Play-Off-Qualitäten: Eiskalt nutzten die Freezers die
vorübergehende Verwirrung der Metro Stars durch Jeff Ulmer, der bereits das
erste Tor für sein Team erzielt hatte, aus und urplötzlich mussten die
Düsseldorfer einem Rückstand hinterherlaufen.
Mehr als der Anschlusstreffer wiederum durch Tommy Jakobsen und einige
weitere brenzlige Situationen vor Frezers-Goalie Cechmanek sprangen nicht mehr
dabei heraus.
Das 3:2 (0:1, 1:0, 2:1) für die Freezers stellte die Serie auf 2:2, die damit
immer noch vor der bislang ungelösten
Aufgabe stehen, wenigstens einmal an der Düsseldorfer Brehmstraße gewinnen zu
müssen. Man darf gespannt sein, welches der beiden Teams bis zur nächsten
Begegnung am Donnerstag am besten regenerieren kann. Am Dienstagabend
jedenfalls wirkten beide Mannschaften eher wie zwei Boxer in der 12. Runde, die
sich nichts sehnlicher als das Ende des Kampfes wünschen. Aber auch das gehört
zu den Play-Offs: Am Donnerstag kann das schon wieder ganz anders aussehen.
(dp)