Freezers: Wichtiger Dreier dank starkem Schlussdrittel

Freezers absolvieren Saisonvorbereitung in HamburgFreezers absolvieren Saisonvorbereitung in Hamburg
Lesedauer: ca. 3 Minuten

40 Minuten lang hatte man nicht den Eindruck, dass in der

mit 9.463 Zuschauern recht gut gefüllten Color Line Arena zwei Teams um den

Einzug in die Playoffs bzw. Pre-Playoffs fighteten. Von Kampf war in den ersten

beiden Dritteln weder auf Seiten der Gastgeber viel zu merken noch auf Seiten

der Gäste.

Nachdem die Freezers in den ersten 30 Sekunden bei zwei

guten Chancen durch Vitalij Aab und Clarke Wilm die Führung auf dem Schläger hatten, hielten

sie beinahe erschrocken inne und gestatteten den Wolfsburgern mehr und mehr das

Heft in die Hand zu nehmen. Was diese aber offensichtlich gar nicht so recht

wollten. Behäbig und drucklos ließen die Krinner-Schützlinge sogar eine 1:34

Minuten lange doppelte Überzahl ohne nennenswerte Chance verstreichen, um dann

allerdings die dritte Strafe für die Hausherren in der sechsten Minute zu

nutzen. Alavaara hatte aus halbrechter Position geschossen und Rekis drückte

den Nachschuss vom Torkreis aus über die Linie.

Die Freezers wachten erst nach zehn Minuten allmählich auf. Und

die stärker werdenden Offensivbemühungen der Hanseaten machten sich prompt

bezahlt. In den 14 Minuten brachte Aab die frei liegende Scheibe im

Wolfsburger Kasten unter, nachdem Daniar Dshnussow einen Schuss von Francois

Fortier nicht festhalten konnte. Beide Teams wieder auf Augenhöhe, allerdings

nur für kurze Zeit. In der 18. Minute waren wiederum die Gäste aus der

Autostadt erfolgreich. Gregg Johnson setzte sich im Laufduell mit einem

Freezers-Verteidiger durch, der Johnsons Schuss nur noch mit dem Schläger

abfälschen konnte und seinem eigenen Schlussmann damit keine Chance ließ. Für

Johnson war es erst der dritte Saisontreffer. Interessant: Sein erstes Tor

erzielte er beim letzten Gastspiel der Wolfsburger in Hamburg.

Nachdem die Grizzly Adams im Anfangsdrittel bereits vier Mal

in Überzahl ran durften, kamen zu Beginn des zweiten Abschnitts auch die

Freezers erstmals in den Genuss der numerischen Überlegenheit. Für einen

erfolgreichen Abschluss musste allerdings ein Glücksschuss herhalten: John

Tripp zieht in der 28. Spielminute kurz hinter der blauen Linie einfach mal ab

und triff: Ausgleich – 2:2.

Daraufhin bekamen die harmlosen Wolfsburger vom gewohnt

kleinlichen Schiedsrichter Rick Looker gleich fünf Überzahlspiele in Serie zu

gesprochen. Die Folge: Von den letzten zehn Minuten im zweiten Abschnitt

durften die Niedersachsen fast neun in Überzahl ran. Doch zu nutzen wussten sie

diese Überlegenheit zunächst nicht. Erst 21 Sekunden vor der Drittelpause

brachte Jason Ulmer sein Team erneut in Front, zuvor blieben die Wolfsburger erschreckend

harmlos.

Und das sollte auch im Schlussabschnitt so bleiben. Mit dem

Unterschied, das jetzt die Freezers so richtig aufdrehten. Aus fast jeder

Position nahmen die Hausherren den gegnerischen Kasten ins Visier. Frei nach der

Eishockey-Weisheit „jede Scheibe auf das Tor ist eine gute Scheibe“ setzten sie

Dshunussow mächtig zu – und wurden für die unverhoffte Offensiv-Power schnell

belohnt. Nachdem Vitalij Aab (44.) die Partie mit seinem zweiten Treffer des

Abends zunächst ausgleichen konnte, sorgte Francois Fortier (46.) kurz darauf

in doppelter Überzahl für die erstmalige Freezers-Führung. Als Richard Mueller

(50.) in Unterzahl den Treffer zum 5:3 folgen ließ, waren die Gastgeber endgültig

auf der Siegerstraße. Die Gegenwehr von Seiten der Wolfsburger fiel nur noch

sporadisch aus. Und so durfte auch Fortier noch einmal zum Zweiten: Paul

Manning hatte von der blauen Linie abgezogen, Fortier eroberte den Puck im Nachstochern,

jagte ihn in die Maschen und manifestierte damit den verdienten

Freezers-Erfolg. (dp)

Tore:

0:1 (5:52) Rekis (Alavaara, Ulmer) – PP1

1:1 (13:15) Aab (Fortier, Wilm) – EQ

1:2 (17:43) Johnson (Regan, Green) – EQ

2:2 (27:18) Tripp (Barta) – PP1

2:3 (39:39) Ulmer (Milley, Degon) – PP1

3:3 (43:44) Aab (Manning) – EQ

4:3 (45:21) Fortier (Aab, Delmore) – PP2

5:3 (49:12) Mueller (Delmore, Barta) – SH1

6:3 (55:04) Fortier (Manning, Aab) - EQ


Strafen: Hamburg 20 + 10 Minuten Tripp – Wolfsburg 8 Minuten
Schüsse aufs Tor: Hamburg 39 (12; 3; 24) – Wolfsburg 35 (16; 10; 9)
Schiedsrichter: Rick Looker
Zuschauer: 9463


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