Freezers verlieren Spiel vier und David WolfIngolstadt - Hamburg 5:2
Rangeleien und diverse Dispute, Provokationen und auch der eine oder andere Faustkampf gehören im Eishockey zu den Play-offs, wie das Osterei zum Osterhasen. Dass sich ausgerechnet David Wolf so unrühmlich aus der DEL verabschieden soll, hat er weder nötig noch verdient. Der Torjäger der Freezers steht vor einem Wechsel zu den Calgary Flames, in der DEL würde er wohl länger pausieren müssen. Das Spiel war knapp fünf Minuten vor dem Ende fast durch, Ingolstadt lag 4:2 in Führung. Nach einem missglückten Angriff musste erst Jakub Ficenec einen Schlag einstecken, ehe Benedikt Schopper malträtiert wurde. Waren es Provokationen oder Frustabbau, so heftig darf niemand austicken.
Die Niederlage der Norddeutschen steht somit unter keinem guten Licht, dabei war man den Oberbayern wieder ebenbürtig und hätte sich mit einer besseren Chancenverwertung den einen oder anderen Ärger ersparen können. Denn mittlerweile kennt man sich, entsprechend diszipliniert agierten beide Mannschaften zunächst. Im Verlauf des ersten Drittels stieg die Wertigkeit der Chancen genauso, wie der Ehrgeiz der Beteiligten. Das Lauern auf den Fehler des Gegners verlief in rascher Abfolge, nur unterbrochen von kleinen Scharmützeln. Fast wäre man torlos in die erst Pause gegangen, wäre Morten Madsen nicht per Haken am Torschuss gehindert worden. Harte Entscheidung der Schiedsrichter auf Penalty, Madsen tunnelte Timo Pielmeier und sorgte für die Gästeführung.
Auch im Mitteldrittel hatten die Gäste Vorteile, die besseren Chancen und mit Jerome Flaake einen Torschützen. Doch das war nur das 2:2, die Panther vorher in zwei Überzahlsituationen erfolgreich. Nachdem sich Alexander Oblinger und Mathieu Roy intensiver behakten, konnte John Laliberte in der 27. Minute ausgleichen und Derek Hahn gelang in der 36. Minute die Führung für den ERC. Mit viel Einsatz drückten die Panther weiter ins gegnerische Drittel, man merkte ihnen das hohe Tempo an, denn die letzte Konsequenz fehlte hin und wieder, die sie bisher so gefährlich gemacht hat. Hamburg mit etwas weniger Aufwand aktiv, wobei man auch hier von mindestens 120 Prozent ausgehen kann. Auch in den Schlussabschnitt starteten die Freezers druckvoller, erst ein Fehlpass von Thomas Oppenheimer im Angriffsdrittel ermöglichte Ziga Jeglic ein Traum-Solo über das ganze Eis, Sebastien Caron wurde umkurvt und im fliegen schob er den Puck hinter die Linie (44.). Zielstrebig und effizient erwiesen sich die Panther an diesem Abend, das 4:2 durch Travis Turnbull (54.) fiel erneut in Überzahl. In der fünfminütigen Überzahl nach der Strafe gegen Wolf gelang Ziga Jeglic im Nachsetzen noch der fünfte Treffer für Ingolstadt, Derek Hahns Versuch, den Puck ins leere Tor zu befördern, landete zunächst nur am Pfosten.
„Wir haben wieder gut 40 Minuten lang gutes Eishockey gespielt, danach ist uns nichts mehr eingefallen“, sagte Hamburgs Benoite Laporte. „Das ist Playoff-Hockey, intensiv und spannend für die Zuschauer. Je länger die Serie dauert, umso besser werden wir“, meint Patrick Hager zum Geschehen auf dem Eis. In Hamburg können die Panther den Sack zumachen – und das erste Finale in ihrer DEL-Geschichte erreichen.
Tore:
0:1 (18:45) Madsen (Penalty)
1:1 (26:56) Laliberte (Hahn/5-4)
2:1 (35:40) Hahn (Greilinger/5-4)
2:2 (38:49) Flaake (Wolf, Westcott)
3:2 (43:01) Jeglic (Bouck, Periard)
4:2 (53:22) Turnbull (Ross, Periard/5-4)
5:2 (58:54) Jeglic (Dinger/ENG)
Strafen: Ingolstadt 10 + 10 (Oblinger), Hamburg 22 + 10 (Roy) + Matchstrafe (Wolf)
Schiedsrichter: Marcus Brill / Lars Brüggemann
Zuschauer: 4815 (ausverkauft)
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