Freezers: Verdienter 7:2-Kantersieg gegen schwache Panther

Auf der einen Seite ein am Boden zerstörter Panther-Coach
Paulin Bordeleau und Augsburger Spieler, die sich wie ein Häufchen Elend zum
Bus schleppten - auf der anderen sicherlich gut 7000 Hamburger Zuschauer, die
weit nach Spielschluss kein Ende finden konnten, ihr Team überschwänglich zu
feiern. So verständlich diese einseitige Rollenverteilung nach dem auch in
dieser Höhe verdienten Kantersieg der Freezers war, so wenig verstand
irgendjemand in der mit 12.803 Zuschauern zum vierten Mal in dieser Saison
ausverkauften Color Line Arena, warum sich die Augsburger vom ersten Bully an in
die Rolle des Schlachtopfers begaben.
Zurückhaltend, geradezu ängstlich überließ der Tabellenletzte den Gastgebern
von Beginn an Eisfläche und Puck. Gerade mal drei Minuten schienen sich die
Freezers ob dieser Wehrlosigkeit ihres
Gegners verwundert die Augen zu reiben, dann nahmen sie die Einladung dankend
an. Und wie so oft in dieser Saison war es die so genannte French-Connection mit
Marc Beaucage, Benoit Gratton und Francois Fortier, die gnadenlos zuschlug und
den Freezersfans einen wunderschönen Hockey-Abend bescherte. Doppelschlag zum
2:0 durch Beaucage (4. und 11. Minute), 4:1 durch den Ex-Augsburger Fortier
(19.), dazwischen das 3:0 durch Jeff Ulmer und das eher zufällige 3:1 der
Augsburger durch Martin Lindman. Damit war das erste Drittel gelaufen und nicht
wenige wollten zur ersten Pause bereits darauf wetten, dass damit auch das
gesamte Spiel so gut wie entschieden war. Zumal Panther-Goalie Rolf Wanhainen
nicht seinen besten Tag erwischt hatte und an zwei Gegentoren im ersten Drittel
erheblichen Anteil hatte.
Zwar steckten die Freezers im Mittel-Abschnitt sichtlich zurück und ließen die
Gäste etwas besser ins Spiel kommen, aber die wussten daraus kein Kapital zu
schlagen. Im Gegenteil, das fünfte Freezers-Tor kurz vor der Pause in doppelter
Überzahl durch Jeff Ulmer wischte dann auch das letzte Fünkchen Hoffnung für
die Fuggerstädter vom Eis. Und als die Hamburger merkten, dass sie auch
ergebnismäßig die 1:7-Schlappe von Iserlohn wettmachen konnten, gaben sie im
letzten Drittel noch einmal Gas. Plötzlich wollten sie alle mal und mit Martin
Walter und Max Lingemann (beide zweites Saisontor) durften sich
prompt auch zwei Youngster in die Torschützenliste eintragen, die sonst nicht
gerade durch Tordrang auffallen.
Individuelle Fehler in der Hamburger Abwehr bescherten den Gästen zwar noch die
eine oder andere Chance, aber Backup-Goalie Steffen Karg, der im dritten
Spielabschnitt für Roman Cechmanek Eiszeit bekam, hielt mit ein paar tollen
Saves den Freezers-Kasten sauber. Fast jedenfalls, aber am zweiten Augsburger
Treffer zwei Minuten vor Spielschluss war Karg schuldlos. Was aber in der vollen
Color Line Arena ohnehin kaum jemand mitbekam, weil die Halle längst Kopf stand
und mit Uffta und Welle ihre Helden schon lange vor Spielschluss frenetisch
feierte. „Wir hatten heute keine Chance“, stellte ein trauriger
Panther-Coach Paulin Bordeleau nach Spielschluss fest, während Freezers-Trainer
Mike Schmidt gleich nach vorne blickte: „An diese Leistung müssen wir am
Sonntag in Krefeld anknüpfen.“ (dp)
Tore:
1-0 (
03:24
) Beaucage (Gratton, Fortier)
- EQ
2-0
(
10:18
) Beaucage (Letang) - PP1
3-0
(
15:35
) Ulmer (Hede, Jardine) - EQ
3-1
(
17:52
) Lindman (Girard, King) -
EQ
4-1
(
18:57
) Fortier (Gratton, Beaucage)
- EQ
5-1
(37:27) Ulmer (Letang, Peacock) - PP2
6-1 (46:47) Walter (Oravec,
Gratton) - EQ
7-1 (52:47) Lingemann Walter, Oravec)
- EQ
7-2 (57:10) Eklund (Lindman) - PP1
Strafen: Hamburg 10 Minuten
- Augsburg 22 Minuten
Zuschauer: 12.803 (ausverkauft)