Freezers unterliegen gegen Berlin nach Penaltyschiessen

In einer abwechslungsreichen
Partie verloren die Hamburg Freezers denkbar knapp gegen die Eisbären Berlin
mit 3:2 nach Penaltyschiessen. Die fast 13.000 Zuschauer in der erstmals in
dieser Spielzeit ausverkauften Color Line Arena sahen gleich von Beginn an
mutige Hamburger, die den Tabellenführer aus Berlin mit ihrer aggressiven
Spielweise vom Eröffnungsbully weg zu überraschen schienen.
Etwas zu übermütig ging Benoit
Gratton dann jedoch schon in der dritten Minute in einen Zweikampf mit dem
Berliner Stürmer Nathan Robinson und schickte diesen mit einem harten Check in
die Bande. Robinson musste genäht werden, für Gratton war das Spiel bereits
jetzt beendet. Doch die Berliner – das zweite beste Team in Powerplay –
schafften es nicht aus der folgenden fünfminütigen Überzahl einen Nutzen zu
ziehen. Die Freezers verteidigten kämpferisch ihren Kasten und machten den
Berliner das Leben mit viel Leidenschaft schwer. Kurz vor Ablauf der Strafe
gegen Gratton wanderte auch noch Marty Wilford auf die Bank, doch auch die
kurze 5-3 Situation und die erneute 5-4-Überzahl konnten die Berliner gegen die
aggressive Freezers-Unterzahlbox nicht nutzen. Frenetisch feierten die
Hamburger Fans jede Befreiung ihrer Freezers und entsprechend motiviert und
selbstbewusst agierten die Gastgeber nach Ablauf der Strafe gegen Wilford.
Mehrere Möglichkeiten in kurzen Abständen, die Freezers nahmen das Heft in die
Hand. In der zwölften Minute dann die verdiente Hamburger Führung: Peter Sarno
trifft nach Zuspiel von Wilford ins rechte obere Eck und lässt Ziffzer keine
Chance. Keine zwei Minuten später ist es wieder Sarno, der alleine auf den Berliner
Schlussmann zuläuft und erneut eiskalt rechts oben verwandelt. Auch nach dem
Treffer bleibt Hamburg überlegen, kurz vor der Sirene verhinderte nur die Latte
eine höhere Freezers-Führung.
Auch nach der ersten Drittelpause
sorgen die Freezers für das erste Highlight. Peter Sarno schaffte es bereits
nach 23 Sekunden gleich zweimal nicht, den Puck in das leere Tor des bereits
geschlagenen Ziffzer zu stochern, so dass Schiedsrichter Willi Schimm nach dem
Videobeweis nur auf kein Tor entscheiden konnte. Trotz der großen Chance zu
Beginn des zweiten Abschnitts konnten die Freezers ihren Schwung aus dem ersten
Abschnitt nicht mit in die zweiten 20 Minuten nehmen. Die Berliner schienen sich
besser auf die Spielweise der Kühlschränke eingestellt zu haben, die Hamburger
selber wirkte nicht mehr so zielstrebig, so dass die Eisbären in Person von
Andy Roach bereits in der 22. Minute zum Anschluss kamen. Nach mehreren Fehlern
und einer undurchsichtigen Situation vor dem Freezers-Tor traf Roach aus der
Mittelposition zum 2:1. Die Eisbären blieben am Drücker, scheiterten aber mehrmals
am guten Freezers-Goalie Jean-Marc Pelletier.
So kam es erst im Schlussdrittel
zum – mittlerweile verdienten – Ausgleich der Gäste. Wieder traf Andy Roach,
der plötzlich frei vor Pelletier auftauchte und dem Kanadier mit einem schönen
Move keine Chance ließ. Berlin in der Folge weiter leicht überlegen, aber auch
nur noch selten zwingend. So gab es erst in der 59. Minute die nächste
berichtenswerte Aktion: Eisbär Alex Weiß checkt Freezer Marc Beaucage gegen den
Kopf. Konsequenz: Matchstrafe für den Berliner Youngstar. Harte Entscheidung,
denn zum einen duckte sich Beaucage kurz vor dem Check, zum anderen spielte der
Franko-Kanadier nur kurze Zeit später ohne sichtliche Verletzung wieder mit.
Ähnlich wie die Berliner zu
Beginn der Partie gelang es auch den Freezers nicht aus der fünf Minuten
Überzahl etwas Zählbares zu machen. Selbst als Eisbären-Kapitän Steve Walker
noch vor Ablauf der Strafe ebenso in die Kühlbox wanderte und die Hamburger
über eine Minute lang gleich in doppelter Überzahl agieren durften, konnten die
Freezers keinen weiteren Treffer erzielen, so dass schlussendlich das
Penaltyschiessen die Entscheidung bringen musste. Im Shootout entschied dann Steve
Walker die Partie für den Tabellenführer. Der Kanadier trat als erster Schütze
an und traf. Auf Hamburger Seite scheiterten danach sowohl Fortier als auch
Sarno, bei Berlin verschoss Tyson Mulock, dafür traf Robinson als dritter
Eisbären-Schütze, so dass am Ende der Treffer von Walker den Unterschied machte
und der Liga-Topscorer mit seinem 19. Saisontreffer den Eisbären den
Zusatzpunkt sicherte. (dp)