Freezers sind wieder da - 7:1-Spektakel gegen Berlin
Freezers absolvieren Saisonvorbereitung in Hamburg7:1 gegen Berlin! Die Hamburg
Freezers sind wieder da – und keiner hat damit gerechnet! Nachdem die Freezers
noch am Freitag mit dem gleichen Ergebnis von den Frankfurt Lions vorgeführt
worden waren, schienen selbst die letzten Optimisten in der Hansestadt nicht
mehr an eine Qualifikation für die Playoffs zu glauben. Doch denkste: die Freezers können auch positiv
überraschen – ein völlig neues Gefühl für die Fans an der Elbe, und ein schönes
zugleich! Und mit den Eisbären hatten es die Freezers heute keinesfalls mit
Kanonenfutter zu tun. Dass die Berliner im Rennen und den ersten Tabellenrang
nicht aufstecken wollen, hatten die Hohenschönhausener erst kürzlich beim
8:2-Torfestival im heimischen „Welli“ gegen die Hannover Scorpions bewiesen.
Die 13.000 Zuschauer in der ausverkauften
Color Line Arena sahen also keineswegs Berliner, die mit ihren Gedanken schon
beim Pokalfinale am Dienstag gegen Frankfurt waren. Nachdem die Eisbären den
besseren Start erwischten und die erste Großchance für sich verbuchen konnten,
kam Hamburg immer besser in Gang. Nichts zu sehen von der Verlierer-Truppe, die
sich am Freitag blamierte. Über eine starke Defensive und mit viel Zug zum Tor
erarbeitete sich das Team von Trainer Bill Stewart immer mehr Möglichkeiten und
wurde nach 10 Spielminuten durch den Treffer zum 1:0 von Top-Scorer Peter Sarno
belohnt. Doch da Tyson Mulock (18.) im ersten Berliner Powerplay nach schönem
Pass von Nathan Robinson ausgleichen kann, ist nach 20 Minuten weiter alles
offen.
Den Grundstein für den deutlichen
Erfolg legen die Gastgeber in Abschnitt zwei. Mit einem Doppelpack in weniger
als 60 Sekunden schießen sich die Freezers in der Partie, die nun nicht mehr
ganz das Tempo des ersten Drittels halten konnte, auf die Siegerstraße: Erst
trifft in bekannter und unnachahmlicher Manier Brad Smyth (32.) zum 2:1, dann
erhöht Benoit Gratton (32.) in numerischer Überlegenheit zum 3:1, indem er
einen Schuss von der blauen Linie durch die Beine von Youri Ziffzer abfälscht. Als
John Tripp (43.) nach herrlichem Pass von Peter Sarno kurz nach Wiederanpfiff
im dritten Abschnitt aus kurzer Distanz auch noch das 4:1 markiert, ist die
Partie gelaufen.
Jetzt auch scheinen die Berliner,
bei denen sich Stefan Ustorf bei der Szene zum vierten Gegentor verletzte und
nicht mehr zurückkehrte, das Spiel abgehakt und ihre Gedanken auf das
Pokalfinale am kommenden Dienstag gelenkt zu haben. Hamburg kontrolliert das
Geschehen auf dem Eis und nutzt die wenigen zwingenden Chancen eiskalt. Vitalij
Aab (50.), die Überraschung der vergangenen Wochen, erhöht trocken aus dem Slot
auf 5:1 und punktet im achten Spiel in Folge. Einzig Trainer Don Jackson
scheint auf Eisbären-Seite noch Ambitionen zu haben: zehn Minuten vor Spielende
nimmt er seinen Torhüter vom Eis. Alex Barta bedankt sich und poliert mit
seinem „Empty-Netter“ zum 6:1 das Torverhältnis seines Teams weiter auf. Den
Schlussstrich unter die Freezers-Reinkarnation zieht dann „Alpen-Bomber“
Christoph Brandner (59.), der kurz vor Ende noch einen draufsetzt und den Puck
per Direktabnahme zum 7:1-Heimerfolg in die Maschen hämmert.
Ob diese Leistung nur ein
Strohfeuer war oder ob die Freezers auf ihr aufbauen können, steht in den
Sternen. Fakt ist allerdings, dass das Team in der Lage ist, weitaus bessere
Leistungen zu bieten, als dies in der laufenden Saison größtenteils der Fall
war. Und so wollte - in Anbetracht der doch oft unmotivierten Auftritte vergangener Monate - bei den Anhängern auf "Planet Ice" keine wirkliche Feierstimmung aufkommen. (dp,
bs)