Freezers Siegesserie beendet – erste Saisonniederlage gegen Nürnberg

Die Euphorie in Hamburg war groß,
drei Siege zu Saisonbeginn gab es in der (kurzen) Freezers-Historie noch nie.
Ein Sieg gegen die Ice Tigers aus Nürnberg im zweiten Heimspiel war fest eingeplant,
doch das Team von Mike Schmidt bot nach dem viel versprechenden Saisonstart
eine enttäuschende Leistung und verlor mit 2:3 (1:1, 1:1, 0:1). Vor allem in den ersten 20 Minuten kam von Seiten der
Gastgeber so gut wie nichts, ganz im Gegenteil zu den Gästen. Diese begannen
wie die Feuerwehr, bereits nach 26 Sekunden musste Freezers-Goalie Boris
Rousson hinter sich greifen. Scott King traf mit dem schnellsten Tor der noch
jungen DEL-Saison zum 1:0 für die Nürnberger. Begünstigt durch eine Strafe gegen
Brad Smyth machten die Ice Tigers, die ohne die verletzten Martin Jiranek und
Jame Pollock nach Hamburg gereist waren, weiter mächtig Druck, kamen in den
Anfangsminuten auch zu mehreren guten Torgelegenheiten, ließen diese jedoch
ungenutzt. Die Freezers konnten sich nur sehr langsam aus der Umklammerung der
Gäste befreien. Von der hoch gelobten Offensive der Hamburger war jedoch
weiterhin kaum etwas zu sehen. Das Powerplay, das gegen schwache Straubinger
noch gut funktionierte, erinnerte schon an den letzt jährigen Saisonbeginn, als
Chancen in numerischer Überzahl der Hamburger beinahe Mangelware blieben. Nach
diesem Spielverlauf mehr als glücklich fiel kurz vor der ersten Drittelpause
der erste Freezers-Treffer. Alexander Barta erzielte sein erstes Saisontor.
Bedanken dürfen sich die Freezers jedoch vor allem bei ihrem wohl wackersten
Kämpfer Jacek Plachta. In Unterzahl eroberte er die Scheibe hinter dem
Nürnberger Tor und bediente seinen Sturmpartner dann mustergültig.
Christoph Brandner legte knapp
drei Minuten nach der ersten Drittelpause den zweiten Hamburger-Treffer nach.
Aus dem Gewühl heraus überwand der österreichische Hüne Jean-Francois Labbe im
Kasten der Ice-Tiger. Plötzlich schienen die Freezers wieder auf Kurs, von den
Gästen kam zu diesem Zeitpunkt kaum noch etwas. Die unterdurchschnittliche
DEL-Partie dümpelte mehr oder weniger vor sich hin, als Scott King (34.) sein
zweiter Streich gelang. In Überzahl fälschte er einen Schuss von
Sinupret-Blueliner Rich Brennan unhaltbar für Rousson ab.
Mit dem Stand von 2:2 ging es
auch in den Schlussabschnitt. Wenige Highlights auf beiden Seiten prägten die
letzten 20 Minuten, wie bereits im Mitteldrittel kamen keiner der 7.493 Zuschauer in der Color-Line Arena auf seine Kosten. Gedanklich
schienen sich beide Teams bereits auf die Overtime eingestellt zu haben,
zwingende Aktionen gab es bis vier Minuten vor Schluss weiterhin kaum. In der
57. Minute stellte Schiedsrichter Richard Schütz, der in den ersten beiden
Abschnitten die Partie noch sehr gut leitete, im letzten Drittel aber auch
zuvor schon fragwürdige Entscheidungen traf, den Freezers Top-Scorer Brad Smyth
vom Eis. Smyth berührte seinen Kontrahenten auf Nürnberger Seite nur leicht mit
Stock am Arm, dieser ließ sich fallen und Schütz entschied auf zwei Minuten für
Haken gegen den Hamburger – ein Fehlentscheidung, wie auch
Schiedsrichter-Beobachter und DEB-Regelreferent Gerhard Müller nach der Partie
feststellte. Nichts desto trotz gab es für die Ice-Tigers noch einmal die
Gelegenheit, 120 Sekunden in Überzahl zu agieren. Und hier trat wieder der Mann
des Tages auf den Plan – Tiger-Stürmer Scott King. Wie in einer Kopie seines
zweiten Treffers fälschte er diesmal einen Periard-Schuss von der blauen Linie
ab und ließ Rousson abermals keine Chance zur Abwehr. Nach dem Gegentor
schmissen die Gastgeber noch einmal alles nach vorne, konnten aber auch mit
sechs Feldspielern den Ausgleich nicht mehr erzielen. (dp)