Freezers: Sieger im Anschutz Duell - 3:1 gegen die Eisbären Berlin
Die erste gute Nachricht am Dienstag in Hamburg war: Goalie Boris Rousson verlängert seinen Vertrag bei den Freezers um weitere zwei Jahre. Die zweite gute Nachricht folgte nur ein paar Stunden später: Die Color Line Arena war mit 12.759 Zuschauern bereits das neunte Mal in dieser Saison ausverkauft. Auch das Ergebnis im „Anschutz-Betriebssportduell“ stimmte aus Hamburger Sicht: Das team von Trainer Dave King gewann im 13. Anlauf erstmals nach regulärer Spielzeit gegen die Eisbären Berlin.
Bereits in der dritten Minute machten die Freezers ernst. Der Berliner Torwart Rich Parent konnte einen Schuss von Kent Fearns nur abprallen lassen und Markus Schröder ließ sich die Chance zu seinem ersten DEL-Tor nicht entgehen. Vor lauter Freude darüber behielt er den Puck, anders als beim Fußball darf der Spieler in diesem Fall das Spielgerät als Souvenir behalten. Beide Teams kamen in der Folgezeit zu Torchancen, jedoch gab sich keiner der beiden Goalies eine Blöße. Aufregung dann in der 19. Spielminute: Die Eisbären spielten in Überzahl (Stefan Schröder 2 Min.) und jubelten nach einem Schuss, den sie vermeintlich im Hamburger Gehäuse wähnten. Schiedsrichter Chvatal zeigte sofort an: Kein Tor. Trotz dieser eindeutigen Geste besuchte er danach die Bank des Zeitnehmerteams, um sich den Video Beweis anzuschauen. Dort war es deutlich zu erkennen, dass der Puck von der Latte des Freezers Tor abgeprallt war und erst nach dem Spielunterbruch über die Torlinie gelangte. Richtige Entscheidung: Kein Tor.
Das zweite Drittel begann für die Hamburger noch besser als das erste. Schon nach 87 Sekunden hatten die Freezers wieder Grund zum Jubeln. Ein Schuss von Shane Peacock verfehlte das Berliner Tor und prallte dann von der Bande ab. Der Puck sprang von der Bande zurück, allerdings nicht wie von allen Spielern erwartet rechts neben dem Tor, sondern er entschied sich für die linke Seite des Tores. Doch da war nicht ein einziger Berliner Spieler, nur Markus Schröder, der in aller Ruhe seinen zweiten Treffer an diesem Abend markieren konnte. Ein kurioser Treffer, doch das störte fast niemanden in der Color Line Arena. Die Stimmung war wieder südamerikanisch, Eishockey in Hamburg wird zu einem Erlebnis der besonderen Art.
Die Eisbären gaben nicht auf und stemmten sich gegen die drohende Niederlage. In der 31. Minute gelang ihnen eine perfekte Kombination, selbst der wieder überragende Boris Rousson war ohne eine Abwehrmöglichkeit gegen den Schuss von Andre Rankel
(Y. Corriveau) zum 2:1. Dann musste der Hamburger Paul Manning für zwei Minuten auf die Strafbank, Powerplay für die Eisbären. Es dauerte nur 50 Sekunden, bis sich dieser numerische Vorteil der Berliner zu einem Nachteil entwickelte: Heiko Smazal fing einen Pass der Eisbären ab, bediente Dave Tomlinson und dieser lief bis kurz hinter die blaue Linie ins Berliner Drittel und knallte dann den Puck ins Tor. Der verdutzte Rich Parent sah diesen Gewaltschuss erst, als er hinter ihm im Netz zappelte.
Mit dieser 3:1 Führung gingen die Hamburger in das letzte Drittel. Die Eisbären bemühten sich um den Anschlusstreffer, aber sie scheiterten ein ums andere Mal an Boris „the spider“ Rousson. Neben den beiden Hauptsponsoren, der Hamburger Bank und der Volksbank Hamburg, ist er die dritte Bank der Freezers. Da auch der Heimmannschaft kein Treffer mehr gelang, endete dieses Drittel torlos. Langsam aber sicher erreichen die Hamburg Freezers eine Form, in der sie ein heißer Kandidat auf die Vergabe des Titels sind. (Foto: hockey-press)
Tore:
1:0 02:28 Markus Schröder (K. Fearns, W. Hynes)
2:0 21:27 Markus Schröder (S. Peacock)
2:1 30:23 Andre Rankel (Y. Corriveau)
3:1 39:16 Dave Tomlinson (H. Smazal)
Strafzeiten: Hamburg Freezers 10 Min., Eisbären Berlin 8 + 10 Min. M. DuPont
HS: Petr Chvatal