Freezers schlagen Adler knapp
Freezers absolvieren Saisonvorbereitung in Hamburg
Auf dem Papier klingt ein Sieg gegen die Adler Mannheim dieser
Tage nach einem großen Erfolg. Immerhin sind die Quadratstädter eines der erfolgreichsten
DEL-Teams der vergangenen Wochen. Bei ihrem Auftritt in Hamburg konnten die
Adler hingegen nicht an ihre guten Leistungen der nahen Vergangenheit
anknüpfen. Und so wirkte der 3:2-Heimsieg der Freezers über den Tabellenzweiten
aus Mannheim noch nicht wie der große Aufbruch aus der Hamburger Krise, dafür
kam von Seiten der Gäste vor allem in der ersten Hälfte der Partie einfach zu wenig.
Die Freezers-Fans ließen ihrem Unmut über die katastrophale
Situation ihres Teams unterdessen freien Lauf. Zuerst bedachten sie Spieler und
Trainer beim Einlauf mit Pfiffen, dann verweigerten die Anhänger während der
kompletten Spielzeit ihre Unterstützung.
Die Partie selber startete äußersten schwach. In den ersten
acht Spielminuten konnte auf beiden Seiten nur jeweils ein harmloser Torschuss
registriert werden. Zunächst also Eishockey-Magerkost für die 8.000 Zuschauer
in der Color-Line-Arena. Doch dann wie aus heiterem Himmel die 1:0-Führung für
die Hausherren. Vitalij Aab (9.) zieht von halblinks aus dem Handgelenk ab und
münzt den zweiten Freezers-Torschuss direkt in Zählbares um. Wer daraufhin eine
Antwort der Mannheimer erwartete, sah sich getäuscht. Die Adler ließen sich in
der Folge so gut wie nie vor dem Kasten von Jean-Marc Pelletier blicken und
wenn, blieben sie äußerst ungefährlich. Die Freezers hingegen schlugen erneut
zu: Thomas Pielmeier (19.) traf kurz vor der Pausensirene zum 2:0.
Nach dem Wiederanpfiff dasselbe Bild. Mannheim mit wenig
offensiver Entlastung und einigen Fehlern in der Defensive. Der einmal mehr
starke Fred Brathwaite muss ein ums andere Mal seine Klasse unter Beweis
stellen. Die Freezers in dieser Phase zwar nicht sonderlich druckvoll, aber überlegen.
Und so muss ein haarsträubender Patzer herhalten, um den Gästen den ersten
Treffer zu ermöglichen. Freezer Sean Blanchard mit einem katastrophalen Pass
durch die eigene Zone, Adler-Stürmer Michael Hackert (32.) fängt die Scheibe ab
und verwandelt eiskalt zum 1:2-Anschluss.
Doch die Freezers mit der blitzschnellen Antwort: 43
Sekunden später stellt mit Vitalij Aab (33.) der beste Hamburger auf dem Eis
den alten Abstand wieder her. Nach einem glücklichen Scheibengewinn an der
Bande gegen Dan McGillies zieht der Stürmer in Richtung Tor und umkurvt
Brathwaite gekonnt.
Die Gäste nehmen daraufhin erstmals das Heft in die Hand.
Nach der zweiten Drittelpause kommen die Adler mit mehr Schwung aus der Kabine,
was sich direkt bezahlt macht. Francois Methot trifft 69 Sekunden nach
Wiederanpfiff zum 2:3, schürt damit wieder Hoffnung auf Mannheimer Seite und löst
Bangen bei den Gastgebern aus. Große Torgefahr strahlen die Adler aber auch
jetzt nicht aus.
In der 58. Minute geraten dann Rob Leask und Rene Corbet vor
dem Tor aneinander. Nach ein paar Schubsern lädt der Mannheimer den
Freezers-Verteidiger zum Faustkampf ein. Dieser lehnt jedoch ab und verwehrt den
Fans damit ein Höhepunkt zum Schluss. Der
ansonsten solide Schiedsrichter Heiko Dahle bewies in dieser Situation leider kein
Fingerspitzengefühl und brummte Corbet eine zehnminütige Disziplinarstrafe auf,
worüber dieser verständlicherweise alles andere als erfreut war.
Für die Mannheimer reichte es in der spannende Schlussphase letzten
Endes nicht mehr für den Ausgleichstreffer und somit durften die Freezers ihren
ersten Triumph nach drei Niederlagen in Serie bejubeln. Allerdings nicht mit
den Fans. Ohne Welle verabschiedeten sich die Akteure vom Eis. Einzig Jean-Marc
Pelletier wurde noch einmal von den Anhänger beklatscht. Schon vor dem Spiel war
der Freezers-Goalie von den Unmutsbekundungen ausgenommen worden. (dp)
Tore:
1:0 (8:45) Aab (Wilm, Fortier) – EQ
2:0 (18:43) Pielmeier (Sommerfeld, Ostwald) – EQ
2:1 (31:24) M. Hackert – EQ
3:1 (32:07) Aab – EQ
3:2 (41:09) Methot (Beardsmore, Butenschön) – EQ
Strafen: Hamburg 10 Minuten – Mannheim 8 Minuten + 10 Minuten Corbet
Schüsse: Hamburg 38 (11 – 15 – 11) – Mannheim 29 (5 – 10 – 14)
Schiedsrichter: Heiko Dahle
Zuschauer: 8174