Freezers schießen Haie 6:2 ab

Lesedauer: ca. 3 Minuten

Mit einer kaum noch für möglich gehaltenen

Leistungssteigerung fertigten die wiedererstarkten Freezers den Tabellendritten

aus Köln mit 6:2 (4:0, 2:0, 0:2) ab.

Besser als Gästetrainer Doug

Mason kann man das 6:2 (4:0, 2:0, 0:2) der Hamburg Freezers gegen die Kölner

Haie kaum beschreiben: „Die Freezers waren uns in jeder Hinsicht überlegen. Bei

Fünf gegen Fünf, in Überzahl und in Unterzahl. Ich bin froh, wenn wir nicht auf

Platz Eins oder Zwei stehen werden. Denn dann würden wir wahrscheinlich

frühzeitig auf diese Freezers treffen. Ich wünsche mir von ganzem Herzen die

Meisterschaft für mein Team, aber Hamburg ist für mich ein klarer

Titelkandidat.“

Vor dieser Aussage nach

Spielschluss lagen 60 Minuten, in denen die Haie in der Tat so gut wie nichts in

der bis auf 64 Plätze ausverkauften Color Line Arena zu bestellen hatten.

Dabei wäre es mehr als ungerecht, dem Kölner Müller-Ersatz Stefan Horneber, der

für den angeschlagenen Nationalkeeper eingesprungen war, die Schuld an der

deutlichen Niederlage geben zu wollen. Vielmehr wusste die gesamte Kölner

Mannschaft, bis auf Philip Gogulla, dem Spielwitz und dem Kampfwillen der

Gastgeber kaum etwas entgegen zu setzten. 

Im sicherlich besten Saisonspiel

bestimmten die Hanseaten von Beginn an das Geschehen, standen in der Abwehr

sicher, erkämpften sich auch in schier aussichtslosen Situationen den Puck,

holten bei den seltenen Scheibenverlusten das Spielgerät fast immer beinahe

umgehend wieder zurück. Und vor allen Dingen: Sie stürzten die Kölner mit

wunderbaren Spielzügen über mehrere Stationen immer wieder von einer

Verlegenheit in die andere.

12.878 begeisterte Zuschauer –

abzüglich der vielleicht 400 Gästefans – trauten ihren Augen nicht. Alles das,

was während der gesamten Saison beinahe Heimspiel für Heimspiel so gründlich

missraten war, ging dem Team um Kapitän Alexander Barta plötzlich spielerisch

leicht vom Schläger. 4:0 stand’s nach dem ersten Drittel, 6:0 nach dem zweiten.

Damit waren die Kölner noch gut bedient. Den wenigen guten Kölner Möglichkeiten,

die der glänzend aufgelegte Philippe Sauvé im Hamburger Kasten allesamt zunichte

machte, standen deren noch bessere auf norddeutscher Seite gegenüber. Freezers

Stürmer John Tripp, der ebenso wie Vitalij Aab nun doch in Hamburg bleiben wird,

scheiterte mit zwei Pfosten-Treffern, Aab hatte mit einem Bauerntrick kein

Glück.

Neben dem schon immer gut

funktionierendem Penaltykilling der Hanseaten, klappte nun auch das Powerplay

recht beeindruckend. Endlich einmal hatte Bill Stewart die beiden langsamen

Blueliner Wilford und Delmore auseinander genommen und ließ den defensivstarken

Manning neben dem offensiven Delmore spielen. Und siehe da, wenn beide gemeinsam

auf dem Eis standen, brannte nach hinten nicht das Geringste an. Im Gegenteil,

sowohl Delmore als auch Manning trugen sich zudem noch in die Torschützenliste

ein.

Im letzten Spielabschnitt durften

die Haie dann wieder etwas mehr mitspielen, kamen auch verdientermaßen zu zwei

Treffern, brachten aber den Sieg der Freezers zu keiner Phase ernsthaft ins

Wanken. 6:2 nach drei Dritteln – da strahlten Spieler und Fans um die Wette und

beim anschließenden Uffta und der Spielerraupe waren die Ränge noch voll wie

schon lange nicht mehr in der Color Line Arena.

„Ich weiß auch nicht, was

plötzlich los ist,“ zeigte sich Freezers-Coach Bill Stewart nach Spielschluss

nicht wirklich ratlos, „aber die Jungs nehmen den Kampf endlich an.“ In der Tat

scheint es, als ob aus den Einzelkönnern und Individualisten endlich ein Team

würde. Am vergangen Dienstag hatte es das erste Kabinenfest der Saison unter

Ausschluss des Trainergespanns Stewart/Leslie gegeben. Mehr noch, an diesem Tag

hatten die Coaches das Team sogar alleine auf dem Eis trainieren lassen. Dass

das der Schlüssel zum hoch verdienten Sieg über die Kölner Haie war, wollte aus

Spielerkreisen aber niemand bestätigen. (jay)

TORE:
1:0 (02:51) Manning (Delmore,

Sarno) - PP1
2:0 (04:40) Fortier (Smyth) - EQ
3:0

(14:46) Smyth (Barta, Fortier) - PP1
4:0 (17:14)

Brandner (Beaucage, Gratton) - EQ
5:0 (35:47) Delmore

(Tripp, Sarno) - EQ
6:0 (36:29) Schnitzer (Leask, Retzer) -

SH1
6:1 (41:10) Trygg (Warriner, Ciernik) - PP1
6:2

(48:57) Julien (Ciernik, Warriner) - EQ

TORSCHÜSSE:

Freezers 27 (12, 9, 6) - Köln 28 (6, 10, 12)
SCHIEDSRICHTER:

Heiko Dahle  - ZUSCHAUERZAHL: 12878
STRAFEN: Freezers: 36

Minuten - Köln 20 Minuten

 


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