Freezers mit erstem Sieg – 3:1 gegen Düsseldorf

Totgesagte leben länger – diese
Binsenweisheit hat sich auch in der Playoff-Serie zwischen den Hamburg Freezers
und DEG Metro Stars wieder einmal bestätigt. Mit einem verdienten 3:1-Sieg in
der heimischen Color Line Arena bewahrten sich die Freezers vor rund 10.500
Zuschauern eine Mini-Chance auf den Halbfinale-Einzug und liegen in der
Viertelfinalserie „nur“ noch mit 1:3 hinten. Entsprechend freundlich gestimmt
war Freezers-Coach Bill Stewart nach der Partie: „Bei fünf gegen fünf war meine
Mannschaft extrem stark“, stellte Stewart richtigerweise fest. Der erste
Hamburger Treffer fiel bei gleicher Spieleranzahl auf dem Eis, jedoch ging dem
1:0 für die Gastgeber ein kapitaler Schnitzer von Gäste-Goalie Jamie Storr
voraus. Der DEG-Keeper eilte aus seinem Kasten um den Puck aus dem eigenen
Drittel zu befördern, sein missglückter Schuss landete aber direkt auf der
Kelle von Freezers-Angreifer Ahren Nittel (7.), der nur noch ins leere Tor einnetzen musste. Wenige Minuten später hingegen stand Boris Rousson im
Freezers-Kasten Jamie Storr nur um wenig nach. Einen einfachen Bauerntrick von
Craig Johnson (12.) ließ der Kanadier durch seine Beine rutschen und hatte
damit maßgeblich Anteil am 1:1-Ausgleich der Gäste.
Der zweite Abschnitt begann deutlich
actiongeladener als das maue erste Spieldrittel. Zuerst brachte Francois
Fortier die Hausherren nach Vorarbeit von Vitalij Aab und Marc Beaucage mit
einem Traumtor in Minute 23 mit 2:1 in Front, dann stand Schiedsrichter Richard
Schütz erstmalig im Mittelpunkt. Nach einem fairen Check an der Bande von
Freezer Ahren Nittel gegen DEG-Center Tore Vikingstadt hob der Referee erst den
Arm als der Düsseldorfer am Boden liegen blieb. Die nachfolgende Entscheidung
war ebenso unverständlich wie das späte Anzeigen der Strafe: zwei plus zehn für
Check gegen den Kopf entschied Schütz, dabei hatte Nittel Vikingstad eindeutig
an der Schulter getroffen. Für den Norweger war die Partie nach dieser Aktion
beendet. Mit einer ausgekugelten Schulter muss der Top-Stürmer mindestens zwei
Wochen pausieren. Ansonsten bot Schütz jedoch eine verhältnismäßig gute
Leistung und leitete das Spiel fair und größtenteils unauffällig.
In Sachen Verletzungspech traf es nicht
nur die Metro Stars. In der 45. Minute musste auch Freezers-Leistungsträger
Francois Fortier das Match vorzeitig beenden. Nach einem Duell an der Bande
blieb der Franko-Kanadier verletzt liegen. Ein langer Schnitt klaffte über
seinem rechten Knie, der Schlittschuh seines Gegenspielers hatte Fortier, der
auf der Trage vom Eis gefahren werden musste, getroffen.
Spielerisch verharrte die Partie auf
einem dürftigen Niveau. Die Gäste fanden kein Rezept um die Hamburger Defensive
zu knacken, die Freezers ihrerseits hatten hauptsächlich Konterchancen. Als
Jamie Storr für einen sechsten Feldspieler vom Eis ging erzielte ausgerechnet
Marc Beaucage den Treffer zum 3:1-Endstand und sicherte den Freezers damit
Spiel fünf, das am kommende Sonntag in Düsseldorf stattfindet. (dp)