Freezers: Lustloses 0:3 gegen Ingolstädter Panther

Die Konstellation für einen schönen Hockeyabend war durchaus
gegeben: Knapp 11.000 Zuschauer, darunter 5000 Mitarbeiter des
Freezers-Sponsors Vattenfall, sorgten für eine ansehnliche Kulisse, dazu zwei
Teams, die nur einen einzigen Punkt in der Tabelle auseinander standen und
jeden Zähler zum Erreichen der Playoffs dringend benötigen.
Dass es letztendlich weder ein schöner noch ein spannender
Abend in der Color Line Arena wurde, hatte im Wesentlichen zwei Gründe. Zum
einen boten die Freezers bis auf etwa zehn Minuten im zweiten Drittel eine
aufreizend lustlose und uninspirierte Partie wie man sie selten auf Hamburger
Eis gesehen hat. Zum anderen konnten auch die Ingolstädter nicht verheimlichen,
warum sie in der unteren Tabellenhälfte zuhause sind.
Daraus entwickelte sich ein Spielchen, in dem die Gäste
genau so viel wacher und beweglicher waren, wie sie brauchten, um einen
ungefährdeten 3:0-Sieg mit in den Süden zu nehmen. Natürlich kam den Panthern
die Tatsache entgegen, dass sie bereits in Führung gehen konnten, als die
Freezers, namentlich Rob Leask und Vitalij Aab, gedanklich noch in der Kabine weilten.
Natürlich profitierten die Gäste von der doppelten Überzahl in der 12. Minute,
als sich John Tripp wegen eines dämlichen Fouls an der Mittelline zum dem
bereits "einsitzenden" Sarno auf die Strafbank gesellen musste. Aber
bei allen drei Toren nutzten die Gäste die Schlafmützigkeit des Hamburger
Defensiv-Personals gnadenlos aus. Auch das ist eine Qualität, die Panther-Coach
Mike Krushelnyski zu recht "intelligent" nannte.
Die erschreckend harmlosen Hamburger Angriffsbemühungen
scheiterten zumeist an eigenen Unzulänglichkeiten, am offensichtlich nicht
vorhandenen Willen, spätestens aber an dem aufmerksamen Jimmy Waite im
Ingolstädter Kasten, der sich zurecht ein Lob seines Trainers einheimste. Sein
Gegenüber Pelletier blieb nach der zweiten Pause in der Kabine, nachdem er sich
bei einem Zusammenprall eine noch nicht näher diagnostizierte Knieverletzung
zugezogen hatte. Backup Dshunussow, in weiser Voraussicht aus Regensburg zurück
beordert, bekam somit 20 Minuten lang die Chance sich zu beweisen. Was er mit
ein paar guten Paraden auch durchaus eindrucksvoll tat.
So ging für die Freezers, ohne ihren erkrankten Kapitän
Barta, eins ihrer schlechtesten Heimspiele ihrer noch jungen Vereinsgeschichte
unter Pfiffen und wütenden "Capla raus"-Rufen der Fans zu Ende. Man
darf gespannt sein, ob sich die Mannschaft von Bill Stewart bis zum
Freitagspiel in Wolfsburg wieder einigermaßen erholt hat. Der Hamburger Coach
jedenfalls gab sich überlegen: "Ich weiß, was ich zu tun habe." (Jay)
TORE
0:1 (01:52) Tutschek (Hinterstocker, Melischko) – EQ
0:2 (11:28) Ast (Holland, Waginger) - PP2
0:3 (34:39) Waginger (Ast, Higgins) - EQ
SCHIEDSRICHTER: Daniel Piechaczek - ZUSCHAUER: 10.498
STRAFEN: Freezers: 12 + 10 Minuten - Ingolstadt: 10 Minuten