Freezers legen in der Viertelfinal-Serie gegen die DEG vorHamburg - Düsseldorf 3:2
Die entscheidenden Tore für die Hamburg Freezers lieferten Morten Madsen, Adam Mitchell und Thomas Oppenheimer, auf Seiten der Düsseldorfer EG trafen Bernhard Ebener und Teamkollege Rob Collins.
Am Sonntagnachmittag empfingen die Hamburger Gastgeber ihre Gäste aus Düsseldorf zum dritten Viertelfinalspiel der Serie und damit zum zweiten auf heimischen Eis der o2 World. Vor den 12.493 Zuschauern machten die Freezers schnell klar, wer die Hausherren sind – nach nur 60 Sekunden fiel das erste Tor. Ein Schuss von Mathieu Roy wurde von Teamkollegen Morten Madsen abgefälscht und fand seinen Weg vorbei an DEG-Goalie Beskorwany. Es entwickelte sich ein hart umkämpftes erstes Drittel mit Strafzeiten und Chancen auf beiden Seiten. Doch trotz einer doppelten Überzahl für die Hamburger und einer fünfminütigen Strafe nach hohem Stock für Roy zum Überzahlvorteil der Düsseldorfer fiel kein weiteres Tor bis zur Drittelpause.
Erst im zweiten Abschnitt konnten dann die Hanseaten an ihren Erfolg vom ersten Drittel anknüpfen. Freezers-Stürmer Adam Mitchell nutzte die Chance im Powerplay und baute die Führung zum 2:0 aus. Die Düsseldorfer, nun unter Zugzwang, erhöhten den Druck auf das Tor der Gastgeber und konnten gegen Ende des zweiten Drittels einen ersten Erfolg verbuchen, als Bernhard Ebner den Anschlusstreffer erzielte. Nur 16 Sekunden vor Ende des zweiten Drittels fiel der Ausgleich durch Rob Colins.
Die Entscheidung sollte dann im letzen Drittel fallen – doch zunächst kassierten die Hamburger zur Hälfte des Schlussabschnittes ihre zweite große Strafe an diesem Spieltag. Nico Krämmer bekam fünf Minuten plus Spieldauerstrafe wegen Checks von hinten am Düsseldorfer Manuel Strodel. Mit einem Spieler mehr drängte die DEG auf die Führung, doch die Hamburger hielten stand – eine angezeigte Strafe für die Düsseldorfer brachte den Spieler-Ausgleich 4 gegen 4 auf dem Eis. Gerade wieder vollzählig und mit einem Mann mehr im Spiel, war es dann Freezers-Stürmer Thomas Oppenheimer, der den Führungstreffer für die Norddeutschen ein netzte. In den spannenden Schlussminuten verteidigten die Hanseaten ihre 3:2-Führung gegen die auf einen weiteren Ausgleich drängenden Düsseldorfer erfolgreich und können damit ihren zweiten Sieg von bisher drei Spielen in der Serie verbuchen.
„Mir hat sehr gefallen, wie die Mannschaft aufs Eis gekommen ist, besonders im ersten Drittel“, so Freezers-Headcoach Serge Aubin nach dem Sieg „Wir waren gut im Spiel drin und haben früh ein Tor geschossen. Den Großteil des ersten Abschnittes haben wir sehr solide gespielt. Im zweiten Drittel hatten wir etwas Pech – ein Abpraller verschaffte der DEG den Anschlusstreffer und kurz darauf den Ausgleich. Im dritten Abschnitt haben beide Mannschaften gekämpft, aber wir haben letztlich unseren Weg gefunden. Die Special Teams haben den Unterschied gemacht: das Penaltykilling war hervorragend und unser Goalie Caron war zur Stelle, wenn wir ihn brauchten – wir sind sehr glücklich mit unserem Sieg.“
DEG-Headcoach Christof Kreutzer: „Es war ein sehr intensives Spiel. Die Hamburger hatten den besseren Start und haben dann 2:0 geführt. Meine Mannschaft ist gut zurückgekommen, hat den Ausgleich geschafft, aber haben dann verpasst – gerade in Überzahl – das entscheidende Tor zu machen. Dennoch hat meine Mannschaft sehr gut gespielt. Wir müssen halt die Kleinigkeiten noch besser machen. Hamburg hat ein Stück mehr in den entscheidenden Momenten gearbeitet. Deshalb haben sie dann auch mit dem ein Tor Unterschied gewonnen.“
Das Verletzungspech zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Saison der Hamburger und das Wollknäuel, von dem er stammt, scheint noch kein Ende zunehmen: die momentane Starting Six des Freezers-Lazarett: Jerome Flaake, Bretton Stamler, Patrick Pohl, Phil Dupuis und Dimitrij Kotschnew und seit Freitag: Brett Festerling – er wird den Freezers mit Handverletzung bis Ende der Saison fehlen.
Freezers-Kapitän Christoph Schubert über den Zusammenhalt mit so vielen Ausfällen: „Wir haben es irgendwie geschafft, Spiele zu gewinnen einfach aus dem Kampf raus. Wir stecken alle im gleichen Boot, deswegen müssen wir alle zusammenhalten. Wir schmeißen uns in jeden Schuss, fahren jeden Check zu Ende und versuchen, dem Gegner so wenig Chancen wie möglich zu geben und unsere zu nutzen. Von daher habe ich wirklich Respekt vor der Mannschaft, dass die Jungs das immer noch wieder schaffen, irgendwie Kräfte zu mobilisieren und aufs Eis zu bringen. Das ist ja nicht mehr normal, was wir seit Anfang der Saison an Verletzungen haben, wenn dann einer verletzt ist, dann ist er auch gleich richtig lange raus.“
„Es tut mir sehr leid für Brett. Play-offs sind genau seine Jahreszeit, da würde er am liebsten jedes Mal seine Gegenspieler aufessen. Es macht immer so viel Spaß, ihm zuzuschauen. Wenn jemand mit so viel Leidenschaft spielt, dann reißt einen das auch immer mit und deswegen ist es sehr bitter, dass wir ihn verloren haben, aber wir geben weiterhin alles, dass wir die Serie gewinnen“, sagt Thomas Oppenheimer über seinen am Freitag ausgeschiedenen Teamkollegen. Sein Erfolgsrezept für das nächste Spiel in Düsseldorf: „Wir müssen unser Spiel durchziehen. Das haben wir letztes Mal in Düsseldorf nicht gemacht – und dann werden wir auch erfolgreich sein.“
Am Dienstag, 19.30 Uhr, geht es im Düsseldorfer ISS Dome weiter.
Tore:
1:0 (1:00) Madsen (Roy)
2:0 (25:19) Mitchell (Sertich, Oppenheimer/5-4)
2:1 (35:52) Ebner (Daschner, Olimb)
2:2 (39:44) Collins (Kreutzer, Davis)
3:2 (55:30) Oppenheimer (Sertich, Westcott/5-4)
Schiedsrichter: Bauer, Schukies / Höfer, Salewski
Strafen: Hamburg 4 + 5 + Spieldauer (Roy) + 5 + Spieldauer (Krämmer), Düsseldorf 16.
Zuschauer: 12.493