Freezers: Knappe Niederlage gegen den Meister

Erste Saisonniederlage, dennoch weiter Spitzenreiter: Die
Hamburg Freezers führen nach einer knappen 3:4-Niederlage in der Verlängerung
gegen Meister Berlin weiter die Tabelle der Deutschen Eishockey Liga (DEL) an. „Beide
Teams haben eine starke Partie gezeigt“, resümierte Eisbären-Coach Don Jackson
nach dem Spiel treffend. Die Anschutz-Brüderklubs boten den fast 9.000
Zuschauern in der Hamburger Color-Line-Arena eine über weite Strecken
hochklassige Begegnung mit viel Tempo und Rasanz.
Die Berliner kamen dabei noch spritziger aus den
Startlöchern und testen Jean-Marc Pelletier im Freezers-Gehäuse in der
Anfangsphase mehrmals. Effizienter jedoch die Gastgeber. Nachdem
Eisbären-Goalie Rob Zepp einen Schuss von Francois Fortier nur noch mit Mühe
abblocken konnte, war dessen Sturmkollege Vitalij Aab (12.) zur Stelle und
musste zur Freezers-Führung nur noch ins leere Tor einschieben. Keine 60 Sekunden später legte Kapitän
Alexander Barta (13.) zum 2:0 nach.
Doch die Freezers-Freude währte nicht allzu lange: Erst
verkürzte Sven Felski (19.) auf 2:1, dann war die Partie für Paul Manning vorzeitig beendet. Schiedsrichter Daniel
Piechaczek schickte den Verteidiger wegen eines Checks gegen den Kopf mit einer
Matchstrafe unter die Dusche. Manning traf mit dem fast 20 Zentimeter kleineren
Tyson Mulock in der neutralen Zone zusammen. Mehr Unfall, den böswilliger Check.
Doch Mulock fuhr blutend vom Eis, daher regeltechnisch womöglich die richtige
Strafe – für die Aktion an sich dennoch viel zu hart.
Profitieren konnten die Eisbären von der Strafe gegen
Manning indes nicht, denn kurz darauf wanderten gleich zwei Berliner in die
Kühlbox, so dass auf einmal die Freezers in Überzahl agierten. Und diese Chance
nutzten die Gastgeber. Jere Karalahti (22.) versenkte den Puck kurz nach dem
Wiederanpfiff freistehend im Winkel und stellte den alten Abstand wieder her.
Doch der Trend vom Spielbeginn setzte sich fort: Der Meister
blieb einen Tick spielstärker und kombinationssicherer als der Kontrahent aus
dem Norden, erarbeitete sich mehr Chancen und schoss öfter auf das gegnerische
Tor. Belohnt wurden die Eisbären dafür schon bald. In doppelter Überzahlt
verkürzte Steve Walker (24.) erst auf 2:3, dann glich André Rankel (27.) die
Partie noch vor der Halbzeit aus.
Nach zwei intensiven Dritteln zollten beide Teams dem hohen
Tempo im Schlussabschnitt Tribut. Das Spiel flachte zusehends ab, keine
Mannschaft entwickelte in der Vorwärtsbewegung noch den nötigen Punch um die
Partie in der regulären Spielzeit zu entscheiden. In der Overtime setzte Denis
Pederson (64.) schließlich den Schlusspunkt. Nachdem Peter Ratchuk auf die
Strafbank gewandert war, dauerte es gerade einmal 16 Sekunden, ehe Pederson zum
entscheidenden 4:3 für seine Eisbären einnetzte und damit die erste
Freezers-Niederlage der Saison besiegelte. (dp)
Hamburg Freezers - Eisbären Berlin 3:4 n.V. (2:1; 1:2; 0:0; 0:1)
Tore:
1:0 (11:39) Aab (Fortier) – EQ
2:0 (12:35) Barta (King, Mueller) – EQ
2:1 (18:46) Felski (Walser) – PP1
3:1 (21:07) Karalahti (Fortier, Ratchuk) – PP1
3:2 (23:35) Walker (Walser, Busch) – PP2
3:3 (26:59) Rankel (Regehr, Ustorf)– EQ
3:4 (63:17) Pederson (Roach, Walker) – PP1
Strafen: Hamburg 12 + 25 Minuten - Berlin 10 Minuten
Schüsse aufs Tor: Hamburg 30 - Berlin 45
Schiedsrichter: Daniel Piechaczek
Zuschauer: 8.786