Freezers gewinnen beim Deutschen Meister
Markus Jocher bleibt ein "Löwe"In der aktuellen Ausgabe der Stadionzeitung der Frankfurt Lions wurde Peter
Ratchuk gefragt, welche Regel der 27-jährige Verteidiger der Lions gerne
abschaffen würde. Seine Antwort: Die automatische Spielsperre nach einer
Spieldauerdisziplinarstrafe. Da passte es, dass Ratchuk genau wegen einer solchen
Strafe gegen die Hamburg Freezers zuschauen musste. „Das wird ihn richtig Geld kosten“,
schimpfte Manager Lance Nethery auf Ratchuk, der am Freitag erst nach
Spielende die Strafe kassierte, weil er undiszipliniert den eigenen Schläger
zerfetzte.
Aber auch ohne Ratchuk erwischten die Lions, wie schon im letzten Heimspiel,
einen sehr guten Start. Gerade einmal zwei Minuten waren gespielt und die
Gastgeber führten durch zwei Treffer von Verteidiger Mikael Magnusson mit 2:0.
Hamburgs Trainer Dave King reagierte sofort und nahm eine Auszeit, um seine
Mannen wach zu rütteln. Dies gelang ihm, denn fort an spielten die Freezers
deutlich besser. Bei angezeigter Strafe gegen Lions Verteidiger Bouchard
erzielte Dave Tomlinson den Anschlusstreffer (7.) Wenig später bewahrte Ian Gordon
bei Schüssen von Manning und Plachta die Lions vor dem Ausgleich. Auf der
anderen Seite schickte der starke Michael Hackert unter den Augen von
Bundestrainer Greg Poss Andrej Strakhov, doch Boris Rousson vereitelte diese Chance der
Lions.
Im Mitteldrittel sahen die 5.800 Zuschauer eine ausgeglichene Partie. In
Überzahl sorgte Brad Purdie für den 2:2 Ausgleich, den Pat Lebeau mit seinem Tor
zum 3:2 knapp eine Minute später erwiderte. Nachdem Ian Gordon gegen Rumrich
noch den erneuten Ausgleich verhindern konnte, gelang den Freezers dieser
nach 32 Minuten. Im Nachschuss war der beste Hamburger an diesem Tag, Paul
Manning, zur Stelle. Die Begegnung blieb ausgeglichen.
Im letzten Drittel
scheiterte auf Lions Seite Joe Murphy freistehend vor Gordon, auf der anderen Seite
machte es Brandon Reid für die Freezers besser. Hackert hatte den Puck hinter
dem eigenen Tor an Rumrich vertändelt, der Reid vor dem Tor bediente und
Hamburg somit das erste Mal in Führung brachte.
Diese Führung brachten die Hamburg Freezers ungefährdet über die Zeit, weil
den Lions in den verbleibenden 12 Minuten nicht viel einfiel, um den
Abwehrriegel der Gäste zu knacken. Selbst in noch drei Überzahlspielen hatten die
Lions keine nennenswerte Chance. So verbuchten die Freezers ein sechs Punkte
Wochenende, während die Lions ohne einen Punkt blieben. Lions Trainer Rich
Chernomaz zeigte sich enttäuscht vom gesamten Wochenende. Seine Mannschaft habe
viele Schüsse und Torchancen, trifft aber nicht. „Wir haben acht Gegentore
kassiert in den letzten beiden Spielen. Das ist viel zu viel. Wir sind sehr
konteranfällig, und unsere Rückwärtsbewegung ist zu langsam. Es gibt viel zu tun.“
Mike Schmidt, Co-Trainer der Hamburg Freezers, freute sich über den ersten
Auswärtssieg seines Teams. „Wir haben den frühen Rückstand gut weggesteckt,
und am Ende ein wenig mehr Glück gehabt als die Lions“, resümierte Schmidt. (Frank Meinhardt)
Tore:
1:0 (01:14) Magnusson (Young, Robidas)
2:0 (02:02) Magnusson (Beaucage, Pronger)
2:1 (06:17) Tomlinson (Plachta, Manning)
2:2 (27:23) Purdie (Reid, Tomlinson) 5-4
3:2 (27:23) Lebeau (Young, Robidas) 5-4
3:3 (31:17) Manning (Van Impe, Reid)
3:4 (48:25) Reid (Rumrich, Johnson)
Strafzeiten:
Lions: 26 Minuten + 10 Minuten Disziplinarstrafe für Lebeau
Hamburg: 26 Minuten + 10 Minuten Disziplinarstrafe für Johnson
Zuschauer: 5.800
Schiedsrichter: Gerhard Lichtnecker