Freezers entführen zwei Punkte aus Ingolstadt

In einem DEL-Kräftemessen, das vor allem von der Spannung lebte, setzten sich die Hamburg Freezers beim ERC Ingolstadt mit 4:3 (1:0, 1:1, 1:2, 1:0) nach Penaltyschießen durch.
Nach einem verhaltenen Beginn von beiden Seiten schlugen die Nordlichter in der fünften Minute zu. Nachdem zunächst Kofler vor das Tor kurvte, verwertete Jason Miller den Abpraller zur Gästeführung. Dem ersten Drittel mangelte es danach weiterhin an echten Höhepunkten, so dass sogar ein Frustfoul von Shayne Toporowski, mit dem er in der 13. Minute seine Mannen um über eine Minute Überzahl brachte, eine Erwähnung verdient. Ansonsten plätscherte die Partie doch eher müde vor sich hin.
Zu Beginn des Mittelabschnitts weckte eine handfeste Schlägerei von Chad Allan und Ted Crowley, der daraufhin kurzzeitig doch etwas angeknockt in der Kabine verschwand, die 2.881 Zuschauer aus ihrer Lethargie. Richtig wach wurden sie aber erst, als wenig später Sean Tallaire (23.) zum Ausgleich einschob, nachdem zuvor Jason Young die Scheibe von Phil von Stefenelli erkämpft hatte. Doch die Freude darüber war nur von kurzer Dauer. Jesse Belanger (25.) ließ sich in Hamburger Unterzahl nach einem Genze-Schnitzer nicht zweimal bitten und vollstreckte bei seinem Break alleine vor Bales eiskalt. Danach hatten die Freezers die gastgebenden Schanzer gut im Griff und kontrollierten das Spielgeschehen bis zum Drittelende.
18 Sekunden nach Wiederbeginn fanden die Hausherren mit einem wunschgemäßen Auftakt zurück in die Partie. Sam Groleau fälschte einen Schuss von Kent Fearns zum 2:2-Ausgleich ab. Das warf die Gäste so sehr aus ihrem Konzept, dass Trainer Sean Simpson bereits in der 46. Minute eine Auszeit nahm, um seine Truppe wieder zu ordnen. Mit Erfolg, denn nun waren es wieder die Freezers, die den Ton angeben. Ingolstadt konnte sich bei Mike Bales bedanken, dass es bis zur 58. Minute dauerte, ehe die Offensive der Hamburger Erfolg brachte. Andy Schneider fälschte unhaltbar in den Winkel ab, nachdem Jeff Tory abgezogen hatte. Doch Ingolstadt rettete sich nur 42 Sekunden danach in das Penaltyschießen. Chad Allan überraschte mit einem Flachschuss Boris Rousson, der sich nach der Schlußsirene nur noch von Jason Young überwinden ließ, während bei Hamburg Andy Schneider, Ted Drury und Bobby House ihre Penalties zum „Zweier“ verwandelten.
„Wir müssen mit den zwei Punkten zufrieden sein“, kommentierte Gästetrainer Sean Simpson das Ergebnis, während ERC-Coach Jim Boni seine Mannschaft in Schutz nahm: „Individuelle Fehler gehören bei uns dazu, aber wir versuchen, das zu verbessern. Man darf die Jungs dafür nicht nur kritisieren, sie geben alles. Man darf nicht vergessen, wir spielen nur gegen den Abstieg.“