Freezers: Die Angst lebt

Rund 6.600 Zuschauer sahen die 14. Heimpleite der
Freezers in der laufenden Saison. Wieder einmal nur „Eishockey Light“ auf dem
Planet Ice. In einem niveaulosen Spiel entführten die Krefeld Pinguine mit
einem 5:6 (1:2,1:2,3:1) drei wichtige Punkte aus der Hansestadt.
Die ganze Freezers-Herrlichkeit
hielt gerade mal knapp sieben Minuten, dann patzte Neuzugang Sauvé im Tor der
Freezers und die Gästen führten durch Patrick Hager mit 1:0. Mit diesem Tor
schien den Hamburgern der Zahn gezogen zu sein. Wie schon so oft in der
Vergangenheit resignierten sie sehr früh nach einem Rückstand und überließen
den Gästen aus Krefeld die Initiative. Die hatten nichts Besseres zu tun als
knapp zwei Minuten später durch Blank zum 2:0 nachzulegen. Aab gelang dann in
der 16. Minute der Anschluss, aber unter Aufbäumen versteht man etwas anderes.
Trotz dieses Anschlusstores machte es den Anschein als würden sich die Freezers
in ihr Schicksal ergeben.
Alinc stellte dann nach 49
Sekunden im zweiten Drittel den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her. Die Krefelder
taten immer nur soviel wie nötig um die Freezers auf Distanz zu halten. Als
wiederum Aab auf 2:3 verkürzte, war es Maloney der knapp fünf Minuten später
das 2:4 erzielte. Pietta erzielte dann mit 2:5 aus Freezers-Sicht in der 37.
Minute so etwas wie eine Vorentscheidung. Die Hamburger schienen nach 40
Minuten geschlagen.
Ein wenig spannender wurde es
dann im Schlussdrittel. Die Hansestädter konnten durch Sarno auf 3:5 verkürzen,
erzielten sogar durch Delmore noch das 4:5, aber das war es dann auch mit den
Freezers an diesem Abend. Als die Hamburger Zuschauer hoffnungsfroh auf den
Ausgleich hofften, machte ihnen Alinc mit dem 4:6 einen dicken Strich durch die
Rechnung. Das 5:6 durch Tripp, zwei Sekunden vor dem Ende, hatte lediglich noch
statistischen Wert.
Ob Nathan Marsters im Tor der
Pinguine für den notwendigen Rückhalt sorgen wird, kann nach seinem ersten
Spiel im schwarz-gelben Dress noch nicht gesagt werden. In einigen Szenen
fehlte die Abstimmung mit seinen Vorderleuten und unter einem sicheren
Schlussmann versteht man etwas anderes. Allerdings waren die Freezers heute
Abend nicht in der Lage die Fehler und Unsicherheiten des Krefelder Goalies zu
ihren Gunsten zu nutzen.
Als Propheten erwiesen sich die
mitgereisten Krefelder Fans, die kurz vor Ende des zweiten Drittels lauthals
skandierten „Ihr seid nur ein Punktelieferant“. Von Hamburger Seite wurde
daraufhin mit „Wir werden nie Deutscher Meister“ eine große Portion Galgenhumor
serviert. Der Einzug der Hamburger in die Pre-Playoffs ist mehr als ungewiss.
Mit dieser Leistung haben die Freezers in der Qualifikation zu den Playoffs
auch wirklich nichts zu suchen. In dieser Mannschaft stimmt kaum etwas.
Fehlpässe und haarsträubende Abwehrfehler werfen die Mannschaft immer wieder
zurück. Ein Überzahlspiel, das diesen Namen nicht verdient, wird ein ums andere
Mal leichtfertig vergeben. Da fehlt ein echter Leader, da fehlt ein System und
da fehlt es vor allen Dingen am Engagement, diese verkorkste Saison doch noch
zu einem einigermaßen erträglichen Abschluss zu bringen.
Schiedsrichter Willi Schimm
hatte mit diesem Spiel keine Mühe und zeigte eine sehr ordentliche Leistung.
Alles in allem war es ein nicht sehr niveauvoller Eishockeyabend und man
ertappte sich mehr als einmal dabei, ein herzhaftes Gähnen unterdrücken zu
müssen. (jh)
Tore:
0:1 (06:28) – Hager
(Vasiljevs, Schopper)
0:2 (08:44) – Blank
(Pavlikosky, Milo)
1:2 (15:16) – Aab (Sarno)
1:3 (20:49) – Alinc
(Blank, Martinovic)
2:3
(22:26) – Aab (Sarno, Tripp)
2:4 (27:39) – Maloney (Vasiljevs)
2:5 (36:43) – Pietta (Andrews, Andress)
3:5
(40:52) – Sarno (Delmore)
4:5 (53:46) – Delmore
(Wilford, Brandner)
4:6
(56:11) – Alinc (Blank, Milo)
5:6
(59:58) – Tripp (Sarno, Aab)
Torschüsse: Freezers 29 (10-9-10) – Krefeld 32 (14-13-5)
Schiedsrichter: Willi Schimm
Zuschauer: 6.583
Strafen: Hamburg 8 Minuten – Krefeld 6
Minuten