Freezers-Coach Gardner: Siegeskrawatte bleibt im Schrank!
Playoff-Time: Da sprießen
nicht nur die Bärte, da blüht auch wieder der Aberglaube - mehr als ohnehin
schon üblich. Beispiel Paul Gardner, der Freezers-Coach mit dem Krawattentick. 125
Binder mit Walt-Disney-Motiven nennt der 53-jährige Kanadier sein Eigen. Zum
Einsatz kam bei den letzten beiden Spielen in Frankfurt aber nur ein Exemplar.
Das, auf der Mickey so freundlich lächelt und so aussieht, als ob er auf die
Uhr schaue und seinen Träger sanft zur Eile antreiben wolle.
Am 23. Januar hatte
Gardner die Krawatte erstmals bei einem Freezersspiel umgebunden: „Meine Kinder
hatten sie sich gewünscht.“ Die Freezers siegten in Düsseldorf mit 3:2 und
fortan zierte das gute Stück immer öfter bei Auswärtsspielen Gardners Hals. Mit
Erfolg! Nürnberg, Krefeld, Mannheim – immer gab es Siege. Und nun auch noch
gleich zweimal in Frankfurt.
Wäre das nicht ein Grund,
dieses freundliche Micky-Maus-Modell nun auch mal bei einem Heimspiel einzusetzen?
„Nee, bloß nicht!“ wehrt Gardner lächelnd ab, „Die ist nur für auswärts. Ich
bin sehr, sehr abergläubisch!“
Auf der Suche nach einem
Glücksbringer für heute Abend wird Gardner noch einmal in die Tiefen seines
Kleiderschranks steigen. „Ich habe da schon zwei Motive im Kopf“. Auf jeden
Fall will er vor dem Spiel noch einmal mit seinen Kindern telefonieren. Vielleicht
empfehlen die ihm Gustav Gans, den ewigen Glückspilz aus Entenhausen.
Aber nicht nur Gardners
Lieblingskrawatte muss heute Abend beim entscheidenden fünften Duell gegen die
Frankfurt Lions zuhause bleiben, auch viele Hamburger ziehen es erneut vor, nicht in
die Color Line Arena zu gehen. Obwohl alle 3.100 Dauerkarteninhaber freien
Eintritt haben, gingen bis Mittwochmittag nur knapp 6.000 Karten über den
„Ladentisch“, die Dauerkarten mitgezählt. Mit einem Sieg heute Abend gegen Frankfurt und einer
guten Leistung beim Playoff-Heimspiel am kommenden Sonntag gegen den Bruderklub
und Erzrivalen aus Berlin könnten die Freezers wieder etwas Boden in der
Zuschauergunst wettmachen.
Allerdings auch dann
wieder ohne Paul Gardners Sieges-Schlips. Der hätte bestenfalls bereits zwei
Tage zuvor beim ersten Viertelfinalspiel in Berlin „Dienst“. Aber darüber wird Paul
Gardner allerfrühestens heute Abend so gegen 23:00 Uhr nachdenken. Wenn
überhaupt… (jp)