Freezers: Bewegung im Spielerkader – Gerüchte oder mehr?
Fans sind bisweilen phantasievolle Wesen. „Tempel des Grauens“ nennen immer mehr Freezers-Anhänger ihre Halle. Dabei galt die moderne Spielstätte im Hamburger Volkspark mal als der „Spaß-Tempel“ der Liga. Spaß in der Color Line Arena haben in dieser Saison (fast) immer nur die anderen, egal wie sie heißen.
Sieben Niederlagen in elf Spielen sprechen eine deutliche Sprache. Da sind in der Liga nur die Füchse aus Duisburg schlechter, die daheim achtmal verloren und mit denen bei den Freezers zu Saisonbeginn nun wahrlich niemand verglichen werden wollte. Dabei können die Hamburger für sich in Anspruch nehmen, dass die Torausbeute in der eigenen Halle mit 35 Treffern noch ganz ordentlich ist. Hannover zum Beispiel hat nur 27 Tore erzielt, aber mit der typisch Zach‘schen Effizienz 17 Punkte daraus gemacht. Die Freezers aus 35 Toren lediglich 12. Nürnberg hat übrigens aus derselben Torausbeute (35) sogar 22 Punkte gemacht. So etwas geht auch!
Guter Rat scheint rund um die Hamburger Schnackenburgallee, wo die HEC GmbH gleich um die Ecke der Color Line Arena ihren Sitz hat, teuer zu sein. Personell scheint sich hinter den Kulissen etwas zu tun. Es könnte gut sein, dass der eine oder andere des enttäuschenden Stammpersonals über kurz oder lang sich einen neuen Arbeitgeber suchen muss. Über mögliche Kandidaten schweigt man sich logischerweise aus.
Aber selbst bei flüchtiger Betrachtungsweise kristallisieren sich mit Martin Walter, Vitalij Aab und Marc Beaucage mindestens drei Spieler heraus, die man bei allem Wohlwollen Spiel für Spiel als Sicherheitsrisiko einstufen muss. Während die ersten beiden mit einem deutschen Pass unterwegs sind, würde eine Trennung von Marc Beaucage eine wertvolle Ausländer-Lizenz vernichten. Immerhin scheint sich der Franko-Kanadier des Ernstes der Lage bewusst zu sein. Gegen Hannover war der 34jährige sichtlich bemüht, seinen gewohnt lustlosen Eindruck zu vermeiden. Er fuhr einige schöne Checks zu Ende, machte aber diesen positiven Eindruck durch viele Nachlässigkeiten und Fehler selbst wieder zunichte.
Wenn einer geht, sollte auch ein Neuer kommen. Eine Ausländer-Lizenz haben die Freezers noch offen. Für den so tragisch erkrankten und vertragslosen Alan Letang, den Boris Capla jüngst großzügig und lobenswerterweise mit einer Sonderzahlung unterstützte, muss man sie nicht länger reservieren. Noch ist nicht einmal sicher, ob der 32jährige Verteidiger überhaupt jemals wieder Leistungssport betreiben kann. Nach eigener Aussage will Capla die letzte Lizenz als Back-up für den Goalie-Notfall aufheben.
Es müsste also ein Deutscher her. Über Michael Hackert (28), der sich den Gerüchten nach in Mannheim nicht wohl fühlen soll, hat bislang nur die Bild-Zeitung spekuliert. Gehaltvoller scheinen da schon die Nachrichten zu sein, die aus Berlin Richtung Hamburg schwappen. Richard Mueller, mittlerweile im Besitz eines deutschen Passes, sitzt bei den erfolgreichen Eisbären überwiegend auf der Bank. Eine Ausleihe des 25jährigen scheint ebenso möglich wie ein fester Vertrag. Wer ein wenig träumen möchte, darf sich durchaus eine Reihe mit dem pfeilschnellen Rechtsaußen Müller und dem kampffreudigen Alex Barta als Center vorstellen. Bliebe die Frage, wer auf dem anderen Flügel stürmen sollte. Da Bill Stewart ja schon öffentlich das Ende der sogenannten French-Connection angekündigt hat, wäre Francois Fortier wohl der „linke“ Kandidat. Keine so schlechte Vorstellung.
Aber alles liegt noch im Reich der Spekulationen. Tatsache ist nur, dass in Hamburg etwas passieren muss, will man die Saison nicht weiter nur nach dem Prinzip „Hoffnung“ vor sich hin trudeln lassen. (jay - Foto by City-Press)