Freezers besiegen Spitzenreiter mit viel Kampfgeist - 5:3 gegen Ingolstadt
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Die 11.162 Zuschauer in der gut gefüllten Color-Line Arena
sahen das bisher beste Heimspiel der Hamburg Freezers in der aktuellen Saison.
Mit 5:3 besiegten die Kühlschränke den Tabellenführer und Favoriten aus
Ingolstadt. Neben der grandiosen kämpferischen Leistung der Freezers, war auch
Goalie Youri Ziffzer ein Grund für den Erfolg. Der 19-jährige wurde erst am
Vormittag als Ersatz für die drei verletzten Freezers-Torhüter Boris Rousson,
Steffen Karg und Tobias Güttner aus Berlin an die Elbe gelotst und überzeugte
mit mehreren starken Saves. Sein Gegenüber im Ingolstädter Kasten, Jimmy Waite,
war heute vor allem im ersten Drittel nicht, wie noch in den Spielen zuvor, der
große Rückhalt der Panther. Am ersten Freezers-Treffer nach nicht einmal zwei
Spielminuten traf ihn jedoch keine Schuld. Benoit Gratton nutzte die erste
Strafe im Spiel gegen die Gäste eiskalt aus und traf im Powerplay nach
Vorarbeit von Shane Peacock und Francois Fortier.
Es entwickelte sich ein hochklassiger Schlagabtausch zwischen zwei fast ebenbürtigen
Teams. Während die Ingolstädter spielerisch leichte Vorteile hatten, waren die
Hamburger das kampfstärkere Team. Jakub Ficenec (7.) nutzte die erste der
zahlreichen Chancen auf Panther-Seite, als er ebenfalls im Powerplay nach einer
Traumkombination mit Robert Valicevic und Cameron Mann den Ausgleich erzielte.
Die Antwort der Freezers ließ nicht lange auf sich warten. Freezers Top-Torschütze
Jeff Ulmer stellte gerade einmal 46 Sekunden später den alten Abstand wieder
her. Im weiteren Verlauf des ersten Abschnitts erspielten sich die Hamburger
leichte Vorteile und ein Chancenplus, auf Grund von mangelnder Genauigkeit im
Abschluss kam jedoch nichts Zählbares dabei heraus.
Im zweiten Drittel rückte dann Schiedsrichter Christian Oswald ein ums andere
Mal in den Mittelpunkt des Geschehens. Nach einer undurchsichtigen Situation vor
dem Hamburger Kasten in der Youri Ziffzer von einem Ingolstädter behindert
wurde, erzielten die Gäste ihren zweiten Treffer. Zuerst zeigte Oswald Tor an,
entschied sich nach den wütenden Hamburger Protesten dann aber doch den
Videobeweis zu Rate zu ziehen. Nach Studium der Bilder kam Oswald zu dem
Schluss, den Treffer nicht zugeben. Er pfiff die Partie mit fünf gegen fünf
wieder an, obwohl er vor dem nicht gegebenen Treffer eine Strafe für die
Freezers angezeigt hatte, was bedeutet, dass die Panther nun eigentlich im
Powerplay ran gedurft hätten. In der folgenden Drittelpause gab Oswald gegenüber
dem Ingolstädter Kapitän seine Fehlentscheidung zu, was die Panther dazu
veranlasste, nach der Partie einen Protest gegen die Spielwertung einzulegen.
Auch die Hamburg Freezers waren von den gravierenden Fehlentscheidungen Oswalds
betroffen, für die nächsten Highlights sorgten jedoch die Spieler auf dem Eis.
Das Match wurde besser und besser, beide Teams spielten begeisterndes Eishockey.
Jacek Plachta erhöhte für die Freezers in der 34. Minute auf 3:1. Keine 40
Sekunden später gelang Christopher Oravec mit seinem ersten Saisontor nach schöner
Vorarbeit von Björn Bombis sogar der Treffer zur 4:1-Führung. Den beruhigenden
Vorsprung der Hausherren verkürzte Doug Ast jedoch wiederum im Handumdrehen.
Diesmal dauerte es nur 25 Sekunden, ehe dieser nach Zuspiel von Cameron Mann
Youri Ziffzer im Freezers-Tor überwinden konnte. In dieser Phase der Partie mit
drei Treffern in 62 Sekunden kam kurzeitig sogar Playoff-Atmosphäre sowohl auf
den Rängen, als auch auf dem Eis auf. Die Hamburger prüften in diesem Drittel,
trotz vieler aussichtsreicher Schusspositionen Jimmy Waite eindeutig zu selten
und kamen nur auf drei mickrige Torschüsse. Zwei Minuten vor Drittelende war es
noch einmal Oswald, der für Aufsehen sorgte. Einen zwar fairen Check mit der
Schulter, jedoch Richtung Kopf von Benoit Gratton übersah Oswald, in dem darauf
folgenden Handgemenge schickte er mit Jeff Ulmer einen Spieler in die Kühlbox,
der zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht auf dem Eis stand.
In den letzten 20 Minuten verflachte die Partie verglichen mit den erstklassigen
40 Minuten zuvor doch deutlich. Der letzte Abschnitt lebte vor allem von der
Spannung, die Cameron Mann (57.) durch seinen Anschlusstreffer zum 3:4 erzeugte.
Die Ingolstädter Panther versuchten in den letzten Spielminuten noch einmal
alles und nahmen Jimmy Waite vom Eis. Bis kurz vor Schluss wurde es noch einmal
richtig eng für die Freezers, die Glück hatten, dass die Drangphase der Gäste
durch eine ungerechtfertigte Strafe gegen Ken Sutton beendet wurde. Trotz der
Unterzahl verließ Jimmy Waite wieder seinen Kasten zu Gunsten eines extra
Feldspielers. Die Quittung dafür gab es zwei Sekunden vor Schluss, als Florian
Schnitzer den verdienten Entstand von 5:3 mit einem Treffer in das leere Tor
besiegelte. (dp)