Freezers beim Angstgegner ohne Chance – Panther gewinnen 3:1
Das Vorbereitungsprogramm des ERC Ingolstadt„Heute haben wir ein 6-Punkte-Spiel“, meinte Panther-Coach Ron Kennedy vor der Partie gegen die Hamburg Freezers. In der Tat: Die Gäste waren den Ingolstädtern gefährlich auf den Pelz gerückt und nur noch 5 Punkte hinter ihnen. Solch ein Spiel durfte man natürlich nicht verlieren. Entsprechend engagiert begannen die Panther dann auch. Als sie Gäste-Goalie Rousson jedoch trotz stürmischer Attacken in den Anfangsminuten nicht überwinden konnten, ließ der Elan schnell nach. Die Begegnung plätscherte ohne große Höhepunkte so dahin. Kein Vergleich zur Klassepartie gegen Mannheim vor fünf Tagen an gleicher Stelle, von der die Fans heute noch schwärmen.
Erst im zweiten Drittel geschah wieder Erwähnenswertes. In der 28. Minute setzte sich Andy McDonald, wie das ganze Team wesentlich schwächer als zuletzt, an der rechten Seite durch und passte zu Marco Sturm, der nur noch den Schläger hinhalten musste: 1:0. Daraufhin gaben die Freezers ihre defensive Haltung ein wenig auf und drängten mehr nach vorne, ohne allerdings Jimmy Waite im Ingolstädter Kasten nennenswert zu gefährden. So fiel bereits in der 31. Minute eine Vorentscheidung, als Justin Harney im Powerplay einen Hamburger Abwehrfehler ausnutzte und sein erstes Saisontor erzielte.
Zu Beginn des letzten Abschnitts wurde es wieder spannend: Bobby House nahm einen Traumpass von Shane Peacock (bester Gästespieler mit unheimlich viel Eiszeit) auf und verwandelte im Alleingang zum 1:2. Die Panterabwehr befand sich dabei kurzzeitig im kollektiven Tiefschlaf und für die fünf bis sechs Hamburger Fans bestand wieder ein wenig Hoffnung. Fünf Minuten lang mussten die 4435 Ingolstädter Zuschauer bangen, dann erlöste sie der beste Pantherspieler Jakub Ficenec: Unter gütiger Mithilfe von Boris Rousson schloss er einen Alleingang zum 3:1 ab. Damit war das Spiel praktisch gelaufen. Die Panther kontrollierten die Begegnung relativ sicher, während die Freezers nicht mehr die Kraft und wohl auch den Willen hatten, das Spiel noch zu drehen.
Co-Trainer Mike Schmidt, der anstelle von Dave King nach dem Spiel Rede und Antwort stand („bitte nichts hineininterpretieren, wir wechseln uns immer ab!“) war über den Spielverlauf ziemlich enttäuscht: „Ingolstadts Sieg ist verdient. Wir haben einfach zu wenig geboten.“ Auf Fragen nach dem Verhältnis zwischen Team und Trainer gab er die lapidare Antwort, dass alles in Ordnung sei. Auch von Meinungsverschiedenheiten zwischen Coach King und NHL-Star Jim Dowd (der ja bekanntermaßen wieder in die Heimat zurückgekehrt ist) wollte er nichts wissen: „Das hatte nur familiäre Gründe“, behauptete er unisono mit Manager Capla.
Panter-Trainer Kennedy waren vor allem die gewonnen drei Punkte wichtig: „Jetzt sind wir wieder acht Punkte vor Hamburg. Dies ist in Hinblick auf die Playoff ganz wichtig. Entscheidend für den Sieg waren heute unsere Special-Teams.“
Die Freezers, die in der regulären DEL-Saison gegen ihre Angstgegner aus Ingolstadt nur zwei von zwölf möglichen Punkten holen konnten, blieben also an der Donau wieder einmal erfolglos. Und zu allem Unglück, das ja bekanntlich selten allein kommt, streikte vor der Abfahrt auch noch ihr Bus, sodass sie eher begossenen Pudeln als stolzen DEL-Cracks glichen. (an)