Freezers: 2:3 gegen DEG lässt Siegesserie reißen
Es war die erste
Heim-Niederlage in diesem Jahr nach sechs Siegen auf eigenem Eis
hintereinander. Obwohl die Freezers mit einem Sieg sogar auf Platz 6 hätten
springen können, ließ nach dem 2:3 gegen die DEG Metro Stars niemand den Kopf
hängen, weder Spieler noch Trainer noch die Fans.
Dazu gab es nun wahrlich
auch keinen Grund. Gegen eine kämpferisch und geschlossen auftretende
Düsseldorfer Mannschaft bewiesen die Schützlinge von Paul Gardner erneut, dass
sie sich in hervorragender Form befinden und in dieser Verfassung keine
Mannschaft fürchten müssen.
40 Schüsse zählte die
Statistik für die Freezers, bei denen Vitalij Aab nach seinem Fingerbruch
erstmals wieder dabei war. Das ist recht viel, aber was diese Statistik
verschweigt, ist, wie viele von diesen Schüssen, die DEG-Goalie Jamie Storr entschärfen
musste, hochkarätige Torchancen waren, und wie oft die Scheibe zusätzlich noch
knapp am Düsseldorfer Kasten vorbei flog. Weit über ein Dutzend Mal waren es
die glänzende Reflexe und die blitzschnellen Paraden des 33-jährigen Kanadiers,
das durchaus mögliche weitere Treffer der Gastgeber verhinderten.
„Jamie gibt uns die Möglichkeit, solche Spiele
zu gewinnen“, bekam Storr nach Spielschluss ein Sonderlob vom anderen
Matchwinner im Düsseldorfer Trikot, Shane Joseph, der an allen drei DEG-Toren
beteiligt war. Aber auch der Mann zwischen den Pfosten auf der anderen Seite
stand dem Düsseldorfer Keeper kaum nach. Jean-Marc Pelletier vereitelte
reihenweise Chancen der Gäste, die einige Male sogar in „2-auf-1“-Situationen
vor dem Hamburger Tor auftauchten.
Was in diesem packenden
Kampfspiel mit Playoff-Charakter letztendlich den Ausschlag für die etwas
glücklicheren Metro Stars gaben, waren im wesentlichen zwei Dinge. Zum einen
ging die Taktik von DEG-Coach Harold Kreis voll auf: „Wir wollten den Puck
immer schnell in Richtung Hamburger Tor bringen und die Freezers zwingen, in
der eigenen Zone spielen zu müssen“, hatte er von seinem Team gefordert. Das
hielt sich strikt an diese Marschroute – und hatte damit Erfolg.
Beim ersten Düsseldorfer
Tor war es Freezersstürmer Peter Sarno, der im eigenen Drittel nur halbherzig
gegen Courchaine vorging, diesen ungehindert von Außen in die Mitte passen ließ,
wo Joseph ebenso unbedrängt einnetzen konnte. Beim zweiten Treffer der Gäste war es der Hamburger
Verteidiger Andy Delmore, der sich wieder einmal – wie oft eigentlich in diesem
Spiel? - einen katastrophalen Puckverlust in der eigenen Hälfte leistete, der
letztendlich zum 2:1 für die DEG durch Reid führte. Was zunächst wie ein
Schlittschuh-Tor des ehemaligen Hamburgers aussah, entpuppte sich bei näherem
Hinsehen als mit dem Knie erzielt. Also ein korrektes Tor, wie Schiedsrichter
Bauer nach Videobeweis richtig entschied.
Auch der dritte
Düsseldorfer Treffer fiel durch einen „Abfälscher“, als Bazany aus der Distanz
den Puck hart aufs Hamburger Gehäuse brachte, Delmore erneut bewies, dass
aufopferungsvolle Abwehrarbeit nicht sein Ding ist, und tatenlos zusah, wie
Courchaine die Scheibe unhaltbar für Pelletier ins Tor lenkte.
Der zweite Grund, warum
die Hamburger am Ende das Nachsehen hatten, war sicherlich die Tatsache, dass
die lange und erfolgreiche Aufholjagd sehr wohl an den Kräften gezehrt hatte.
Die Freezers, die ebenso wie die DEG mit einem Wahnsinnstempo in diese Partie
gegangen waren, mussten etwa ab Mitte des zweiten Drittel deutlich
zurückstecken. Zwar mobilisierten sie nach dem 2:3 noch einmal alle Kräfte,
scheiterten aber auch in dieser Phase immer wieder an Storr. Als Hamburgs Finne
Karalahti eineinhalb Minuten vor dem Ende noch einmal auf die Strafbank musste,
war die Messe an diesem Nachmittag gesungen.
Bleibt noch zu erwähnen,
dass der zweite Treffer der Hamburger ein wunderschöner Kunstschuss des immer
treffsicherer werdenden Richie Mueller war, der den Puck mit dem Rücken zum Tor
aus der Drehung und mit der Rückhand hoch und unhaltbar für Jamie Storr in den
Winkel setzte. In der 41. Minute hielt Jean-Marc Pelletier mit einem guten Save
einen Penalty für Düsseldorf durch Rob Collins, nachdem Andy Delmore auch bei
dem vorangegangenen Foul an Patrick Reimer eine äußerst unglückliche Figur
gemacht hatte.
Auf die Frage, ob die DEG
mit diesem Dreier die direkte Qualifikation zur den Play-Offs in der Tasche
haben, wollte sich DEG-Coach Harold Kreis nicht einlassen: „Wir schauen nur auf
das nächste Spiel“. Und dieses führt die Metro Stars am kommenden Dienstag zum
Tabellenschusslicht nach Duisburg.
Die Freezers müssen nun,
ebenfalls am Dienstag, in Ingolstadt punkten, wenn sie die Panther im Kampf um
Platz 10 auf Distanz halten wollen. Davon, dass die Niederlage gegen Düsseldorf
sein Team nicht aus der Bahn werfen wird, zeigte sich Freezers-Verteidiger
Stephan Retzer überzeugt: „Wir werden in den Play-Offs eine große Rolle spielen“.
(jp – Foto: City Press)
Hamburg Freezers - DEG Metro Stars 2:3 (1:1, 1:1, 0:1)
Tore:
1:0 (07:45) Tripp (Brigley, Barta) – PP1
1:1 (08:03) Joseph (Courchaine, Reid) – EQ
1:2 (37:00) Reid (Ratchuk, Joseph)
– EQ
2:2 (38:53) Mueller (Sarno,
Barta) – EQ
2:3 (47:24) Courchaine (Bazany,
Joseph) – EQ
Schüsse: Hamburg 40 – Düsseldorf 32
Strafen: Hamburg 14 – Düsseldorf 12
Minuten
Schiedsrichter:
Stephan Bauer (Linnek, Schulz) – Zuschauer: 10.255