Frankfurt: Neun Spiele ohne Dreier - Lebeau frustriert
An dieses Hessenderby werden die Fans der Frankfurt Lions und der Kassel Huskies
sicher noch lange zurückdenken. Die Stadionuhr zeigte 59:58 Minuten, als sie
zum letzten Mal vor der Schlusssirene an diesem Abend stoppte. Grund war der
Schuss von Drew Bannister von der Mittellinie, der vorbei am völlig überraschten
Ian Gordon im Tor der Lions zum 3:2 für Kassel einschlug. Zuvor hatten die
4.418 Zuschauer ein ausgeglichenes Spiel gesehen, in dem es die Lions im ersten
Drittel versäumten, aus ihrer Überlegenheit mit zehn Minuten Überzahl
mindestens einen Treffer vorzulegen. „Unser Powerplay war schwach“, resümierte
auch Manager Charly Fliegauf.
Erfreulich die Torschützen der Lions im Mitteldrittel. Zunächst markierte
Norris seinen ersten Saisontreffer, später egalisierte Reichel zum 2:2.
Ebenfalls Saisontor Nummer eins für den Nationalspielerl. Die letzten 20
Minuten waren ausgeglichen, und als sich alle schon auf das Penaltyschießen
eingestellt hatten, unterlief ausgerechnet dem besten Lions Spieler im
bisherigen Saisonverlauf, Ian Gordon, der Fehler, der die 3:2 Niederlage
bedeutete. Wobei ein 2:2 in der momentanen Situation, in der sich die Lions
befinden, einer Niederlage geähnelt hätte.
Nach dem neunten Spiel in Folge, in dem es die Lions nicht geschafft haben, das
Eis nach regulärer Spielzeit als Sieger zu verlassen, fällt mehr und mehr auf,
dass sich einzelne Spieler verstecken. In Kassel waren es David Gosselin, Dan
Corso und Pat Lebeau. Von Trainer Chernomaz in eine Reihe gestellt, gingen von
ihnen kaum gefährliche Aktionen aus. Das schlimmste dabei, ihre negative Körpersprache.
„Alle müssen an einem Strang ziehen“, hatte Manager Charly Fliegauf vor dem
Spiel gefordert. Nach dem Spiel kritisierte er zurecht gerade diese Spieler, und
dass sie sich nicht daran gehalten hätten. „Gerade Lebeau ist total
frustriert derzeit. Dinge, die er am Anfang der Saison locker leicht machte,
misslingen ihm im Moment. Auch er muss nun erst mal wieder Kleinigkeiten richtig
machen“, sagte Fliegauf. Noch zwei Spiele müssen die Lions bis zur Länderspielpause
absolvieren. Am Freitag geht es nach Hannover, am Sonntag kommt Mannheim. Zum Glück
stellte sich die Verletzung von Patrick Boileau aus dem Kassel Spiel als nicht
so schwerwiegend heraus. Vermutlich kann er schon am Freitag wieder spielen.
(Frank Meinhardt - Foto: City-Press)