Frankfurt: Michael Hackert mit doppeltem Kieferbruch
Den Frankfurt Lions bleibt in dieser Saison auch nichts erspart. Mit Michael
Hackert erlitt in der laufenden Saison bereits der siebte Schlüsselspieler eine
schwerwiegende Verletzung. Der 24-jährige Nationalstürmer zog sich im Spiel
bei den Eisbären Berlin nach einem Zusammenprall mit Sven Felski einen
doppelten Kieferbruch zu und wird etwa sechs Wochen ausfallen. Der Ausfall hat
auch Einfluss auf den Kader der Deutschen Nationalmannschaft für Olympia, in
der Hackert laut den Aussagen von Bundestrainer Krupp eine wichtige Rolle
spielen sollte.
Somit muss Lions Trainer Rich Chernomaz heute Abend, wenn die Eisbären zum Rückspiel
in Frankfurt antreten, auf die Spieler Kelly, Norris, Corso, Jocher und eben
Hackert verletzungsbedingt verzichten. Ob Kapitän Jason Young in Anbetracht der
prekären Situation zum Einsatz kommt, entscheidet sich erst kurz vor
Spielbeginn. Zu diesen Spielern gesellt sich James Patrick, der wegen einer zu
Recht verhängten Spieldauerdisziplinarstrafe ein Spiel gesperrt ist. Somit kann
Chernomaz heute nur 15 Feldspieler nominieren für das schwere Rückspiel gegen
die Eisbären.
Für den Lions Trainer aber kein Alibi für schlechte Leistung. „Es sind immer
noch genug andere Spieler da. Klar fehlen wichtige Spieler, aber ich akzeptiere
das nicht als Entschuldigung für die Leistung vom Donnerstag“, sagte
Chernomaz direkt nach der 2:7 Pleite in Berlin. Vor allem im ersten Drittel
spielten die Lions unkonzentriert, ohne Biss und vor allem ohne Herz. Vor dem
ersten Tor der Eisbären fuhr Francois Bouchard orientierungslos am Puck vorbei,
den Gordon nach außen abgewehrt hatte. Kurz später schaffte er es nicht, den
Puck aus der eigenen Zone zu klären, und bediente genau einen Berliner, und zum
guten Schluss, ließ er auch noch Felski unbedrängt zum Schuss kommen. Beim
zweiten Tor ließ Gordon einen Schuss ins kurze Eck passieren, ehe das dritte
Tor in numerischer Überlegenheit fiel.
Im Mitteldrittel hatte man lediglich in der Anfangsphase das Gefühl, dass die
Mannschaft will. In Überzahl hatte Bouchard mit einem Pfostentreffer Pech, ehe
Lebeau mit einem Penalty an Pöpperle scheiterte. Nach dem 4:0 durch Ustorf
(27.) brachen die Lions aber ganz ein und ergaben sich ihrem Schicksal. Nun
kommt es bereits heute zur Revanche in Frankfurt. Die Lions haben mehr als gut
zu machen. Heute ist mehr denn je Teamgeist gefragt. Nur so, kann man gegen
stark gemachte Berliner wichtige Punkte im Kampf um einen Play-off Platz holen.
(Frank Meinhardt)
Foto by City-Press: Versuchte kurzzeitig noch mit gebrochenem Kiefer zu spielen - Michael Hackert