Frankfurt Lions nicht konstant genug – Manager Norris fordert „Wacht auf“
Heute hui, morgen pfui. So präsentieren sich die Frankfurt Lions in den letzten Wochen. Tollen Siegen folgen derzeit immer wieder schwache Spiele, in denen die Hessen fast schon unterirdisch schlechte Entscheidungen treffen. Am Freitag gegen Köln gewannen die Lions nach leidenschaftlichen 60 Minuten knapp mit 4:3. Zwei Tage später lieferten die Spieler in Wolfsburg eine Leistung ab, die zu den schlechtesten in dieser Saison gezählt werden kann. Dabei hatten sie in den ersten Minuten gut begonnen. Mit Forchecking und einfachem Spiel ließen sie Wolfsburg am Anfang kaum geordnet aus dem eigenen Drittel kommen. Doch dann schlichen sich Fehler ein, vor allem in der Defensive, die Wolfsburg einlud, Tore zu schießen.
Unkonzentriert und schlampig, wie Verteidiger Blanchard schon beim ersten Tor die Scheibe zu einfach an Wolfsburg abgab und Höhenleitner wenig später einschoss. Überhaupt agierte Blanchard in Wolfsburg mehr als unglücklich und stand bei allen vier Gegentreffern auf dem Eis. Bei der Videoanalyse wird er dabei die Frage beantworten müssen, warum er beim dritten Wolfsburger Tor nicht in die Mitte einrückte, sondern die linke Bandenseite bewachte. Andreas Morczinietz dankte den Freiraum mit dem 3:0. „Wir schlafen einfach“, schimpfte Manager Norris am Montag. „Wir fangen gut an, dann spielen wir zehn Minuten schlecht, dann wieder besser, dann sind wir unkonzentriert und verschenken Gegentore. Wenn es gegen Ende des Spiels zu spät ist, rennen wir wieder. Ich bin total enttäuscht von solch einem Auftritt“, so Norris weiter.
Solch eine kollektive Unkonzentriertheit ist eigentlich typisch für den Saisonbeginn, aber in der nun entscheidenden Saisonphase absolut inakzeptabel. „Es ist ziemlich einfach. Derzeit haben wir zu viele Spieler auf dem Eis, die schlecht spielen. Wir müssen endlich aufwachen und besser spielen, vor allem defensiver“, fordert Norris. Namen nannte Norris bei seiner Schelte fairerweise nicht, intern werden aber sicher die Spieler Angell, Periard, Schneider, Tenute und Derek Hahn an oberster Stelle der Kritik stehen. Vielleicht würde eine Veränderung der Sturmreihen für einen neuen Impuls sorgen. Vor allem bei dem Paar Hahn und Tenute läuft derzeit gar nichts zusammen.
Eine verletzungsbedingte Änderung wird Trainer Chernomaz beim Auswärtsspiel am Dienstag in Düsseldorf vornehmen müssen. Einer der besten Löwen in dieser Saison Christoph Gawlik verletzte sich in Wolfsburg und wird den Hessen somit fehlen. Somit müssen die Hessen bei dem schweren Auswärtsspiel in Düsseldorf gleich auf fünf Spieler verzichten, kurioserweise und zudem bitter, darunter vier Deutsche. Auf der Torhüterposition überlegt Chernomaz Stammkeeper Gordon eine Pause zu geben und Thomas Ower ran zu lassen. Kein Gerücht mehr ist es inzwischen, dass Gawlik nach Ingolstadt wechseln wird. Die offizielle Bestätigung steht zwar noch aus, aber Hockeyweb erfuhr, dass Gawlik den von Frankfurt mehrmals nachgebesserten 3-Jahresvertrag abgelehnt hat und die Offerte aus Ingolstadt vorzog. (Frank Gantert – Foto by City-Press)