Forster, Ziffzer und aus den Birken: Drei Jungadler auf dem Weg nach oben
Klare Worte bei den AdlernEr hat Angebote vorliegen, über die er aber noch nicht reden möchte. Nur soviel: Auch die DEL ist an Matthias Forster interessiert. Der Jungadler des Jahrgangs 1985, einer der Sympathischsten im Team von Coach Helmut de Raaf, wird sich Ende der Saison entscheiden müssen. Der Weggang fällt ihm schwer, drei Jahre Jungadler, das prägt einen jungen Mann in den entscheidenden Jahren. Doch die Regeln schreiben es zwingend vor: Auch junge Adler müssen irgendwann aus dem Nest gestoßen werden. Forster blickt schon jetzt mit einem lachenden und einem weinenden Auge in die Zukunft. Er lacht, weil ihm eine gute sportliche Zukunft offensteht, er ist ein wenig traurig, weil er all das vermissen wird, was das Leben in den vergangenen Jahren ausgemacht hat: Diese Kameradschaft im Internat, dieses Miteinander siegen und - selten einmal - verlieren, die Deutsche Meisterschaft der vergangenen Saison, das Training, die Schule, auf einmal auf sich selbst gestellt zu sein, wird eine Umstellung sein für den Topscorer der DNL, der von seinem Trainer hoch gelobt wird: "Matthias hat sich prächtig entwickelt, er nimmt bei uns im Team eine wichtige Führungsrolle ein."
Auch Danny aus den Birken wird die Jungadler verlassen, er gehört ebenfalls zum Jahrgang 1985. Ein guter Jahrgang, wie man betonen möchte. Leistungsträger, aufgeweckte junge Männer, die das Einmaleins ihres Sportes einst in den verschiedensten Vereinen erlernten und es in Mannheim verfeinerten. Danny, der in der vergangenen Saison in den Finalspielen eine glänzende Figur machte, dessen Nerven auch dann noch hielten, als im Halbfinale alles auf der Kippe stand. Der SC Riessersee hatte das zweite Spiel gewonnen, nun kam alles aufs Penalty-Schießen an. Danny mit viel Vertrauen: "Ich wußte, die Vorderleute treffen, das war das Wichtigste." Der heute noch nicht wahrhaben will, dass er der Held des Tages war. Wie kurz vor Weihnachten, als im DEL-Spiel ein DNL-Towart auf der Bank saß. Mannheims Goalie Nummer zwei, Dimitri Pätzold war zur U 20-Weltmeisterschaft nach Übersee geflogen, Mike Rosati, die Nummer eins, stand im Adler-Tor und kein Mensch hätte mit einem Einsatz des jungen Danny gerechnet. Doch dann gabs eine Massenschlägerei, Rosati erhielt eine Spieldauerdisziplinarstrafe und der Jungadler musste ran. Wie ein Traum erschien ihm das und wie ein Traum ging es weiter. Keinen Treffer der Düsseldorfer kassierte der Neuling, die "alten" Adlerspieler freuten sich mit ihm, vor allem Kollege Mike Rosati, und die Fans feierten ihn frenetisch. War ein Star geboren? Danny grinst: "Oh nein, es kommt immer nur auf die Mannschaftsleistung an." Aber eines hat er gemerkt: "Dass ich unbedingt in der DEL spielen will, das macht soviel Spaß."
Sein Nachfolger in Jungadler-Montur, Youri Ziffzer, hat noch ein Jahr, bevor er die höheren Weihen erhält. Erstmal verdient er sich seine Sporen in der DNL und leistet dort beachtliches. Der junge Mann, der einst die Schlittschuhe nur wegen einer Fehlstellung seines Fußes anzog, ist inzwischen besessen vom schnellen Sport: "Er ist mein Leben, ich würde überall hingehen." Die DEL ist Pflicht für ihn, die NHL wäre eine Kür, an die er noch nicht zu denken wagt. Erstmal seinen Mann stehen im Jugendteam, erstmal aller Welt beweisen, was er kann, und dann sieht man weiter. Angebote hat er schon vorliegen, doch er wird wohl bei Helmut de Raaf bleiben. Schließlich "war das das Beste, was ich tun konnte." Er hat sich weiterentwickelt im Jungadler-Projekt, ist gewachsen, hat seine Ansprüche immer höher geschraubt und wird ihnen gerecht. Weggehen kann er immer noch, muss er auch in einem Jahr, das weiß er selber. Bis dahin wird trainiert von früh bis spät. Zeit für Freundin Nicole bleibt da nicht viel, aber die junge Dame wußte, worauf sie sich einließ, als sie einen Jungadler zum Freunde erkor. Noch besser kannte sich allerdings Lena Lutz aus Rosenheim aus, die reizende Freundin von Matthias Forster. Lena ist die Tochter von Rainer Lutz, dem ehemaligen Nationalspieler. Helmut de Raaf kennt die ganze Familie bestens und ist mit der Wahl seines Topscorers mehr als zufrieden: "Lena ist großartig," konstatiert der Trainer, "ich mag die ganze Familie." Matthias Forster ist seiner Freundin ganz offensichtlich sehr zugetan, Pech für die ganzen Mannheimer Mädels, die das Eisstadion bei jedem Jungadler-Spiel belagern.(avb)