Fit für den Endspurt?
Trotz teilweise guter Ansätze ist die Bilanz des Jahres 2011 bei den Augsburger Panthern in der Summe bislang eher zwiespältig. Immerhin die für die Zukunft des Standortes wichtigste Entscheidung ist im Sinne des Vereins und seiner Anhänger gefallen. Der Pfusch beim Umbau des Curt-Frenzel-Stadions wird zurückgebaut und durch eine Neuplanung ersetzt, die im Wesentlichen auf einem Entwurf der Fans beruht. Letzte Details müssen noch geklärt werden, doch grundsätzlich wird hier sicherlich der bestmögliche Weg beschritten, auch wenn dadurch weitere Verzögerungen und zusätzliche Einschränkungen zu erwarten sind.
Seit gestern geklärt ist dagegen eine der wichtigsten Personalien. Auch in der kommenden Saison heißt der Mann an der Bande Larry Mitchell. Seitens der Pantherführung, allen voran Lothar Sigl und Manager Max Fedra, war man sehr zufrieden mit dieser Entscheidung. Allerdings hat sich der Trainer, der sich auch die Nachfolge von Uwe Krupp als Nationalcoach vorstellen könnte, für diesen Fall eine Ausstiegsklausel in seinen Einjahresvertrag einbauen lassen.
Sportlich ist die Bilanz im Januar eigentlich nicht einmal schlecht, doch haben die direkten Mitwerber um den zehnten Platz – beispielsweise Köln, Iserlohn oder Hamburg – ebenfalls fleißig Punkte gesammelt, so dass die Panther derzeit weiterhin auf dem zwölften Rang stehen. Auf der anderen Seite ist man von Platz sieben nur fünf Punkte entfernt und hat zwischen einem und drei Spielen weniger als die Konkurrenz. Von den verbleibenden zehn Spielen können die Augsburger zudem sieben vor eigenem Publikum absolvieren, mit den meisten direkten Konkurrenten bekommt es darüber hinaus noch einmal zu tun. Von daher sollten die Chance auf eine neuerliche Playoff-Teilnahme durchaus vorhanden sein. Entscheidend für den Endspurt ist aber unter anderem, dass es Larry Mitchell gelingt, eine weitere Angriffsreihe zusammenzubasteln, die zuverlässig Tore schießt. Bislang haben zwar Darin Olver, Barry Tallackson und Noah Clarke in eindrucksvoller Art und Weise dafür gesorgt, dass die Panther mit die meisten Tore aller DEL-Clubs geschossen haben, von den anderen Angreifern kam dagegen verhältnismäßig wenig. Der nachverpflichtete Riley Armstrong könnte eine Lösung sein, doch scheinen die richtigen Nebenleute noch nicht gefunden. Die andere Baustelle liegt im defensiven Bereich, denn allzu oft machen es die Panther ihren Gegnern zu leicht, Tore zu schießen. Sich allein auf Dennis Endras zu verlassen, dürfte mit Sicherheit zu wenig sein, auch wenn der Nationaltorhüter in der Regel ein zuverlässiger Rückhalt ist.
Nach der Länderspielpause könnten wieder alle Spieler zur Verfügung stehen, so dass der Trainer über genügend Alternativen verfügen sollte. Insofern hat es die Mannschaft jetzt selbst in der Hand, einen erfolgreichen Endspurt zu absolvieren. Das Potential ist sicherlich vorhanden, die Frage ist jedoch, ob es von allen in den kommenden Wochen abgerufen wird. (mor)