Finale: Serie ausgeglichen - Frankfurt gewinnt Spiel 2

Mit einem deutlichen 5-2 Sieg konnten die Frankfurt Lions die DEL-Finalserie vor 7000 Zuschauern am Frankfurter Ratsweg 1-1
ausgleichen. Dass die Mainmetropole im Playoff Fieber ist, konnte man unschwer schon vor dem
Spiel erkennen. Lange Schlangen bildeten sich an den Ticketabholkassen und an
den Eingängen, so dass schon lange vor dem Spiel ein größerer Menschenauflauf
vor der Eissporthalle zu erkennen war. Nicht zuletzt auch durch die gut 800
mitgereisten Berliner Fans, welche stimmungsvoll auf Einlass warteten. Ganz im
Gegenteil zur Organisation des Frankfurter DEL-Clubs, welche eher an Playdown
Zeiten erinnern ließ. Wenn da nicht noch das Team wäre, welches die Hessen in
ganz anderen Dimensionen träumen lässt.
"Auferstanden aus Ruinen und dem Römer zugewandt", hieß es auf einem langen
Plakat vor dem Spiel. Wie könnte man den Verlauf des Teams auch anders
beschreiben? Letztes Jahr waren sie noch der sportliche Absteiger aus
Deutschlands höchster Eishockeyliga, und dieses Jahr träumen sie davon, vom
Frankfurter Römer aus, wo schon Fussballweltmeister gefeiert wurden, die
Deutsche Meisterschaft zu bejubeln.
Aber vor dem Preis haben die Götter erst einmal den Schweiß gesetzt, denn nach
einer 2:5 Niederlage am Gründonnerstag in Berlin, waren jetzt die Frankfurter am
Drücker. Offensiv und aggressiv gingen sie daher in das Spiel und wurden prompt nach 72
Sekunden durch Mike Harder belohnt. Erst versuchte es zwar Jason Young, aber
im Rebound drückte Harder den Puck über die Linie und überwand
Eisbären-Torwart Parent. Die Berliner ließen aber nicht lange auf den Ausgleich
warten und so gelang es Florian Keller, nicht mal eine Minute später, dass 1-1
zu erzielen und somit auch Frankfurts Goalie Ian Gordon hinter sich greifen zu
lassen. Trotzdem kamen die Frankfurter nicht aus dem Konzept, denn 23 Sekunden
darauf ließ Gosselin erst Torwart Parent nicht gut aussehen und danach die Löwen
jubeln - 2-1. Als Bresagk dann in der 5. Minute den Vorsprung auf 3-1 erhöhte,
schienen die Berliner ihre laxe Einstellung fallen zu lassen und auch Parent
fand zu alter Form zurück. Einzigst die Aggressivität der Frankfurter schien in
das System der Eisbären nicht zu passen.
Ab dem Mitteldrittel zogen sich die Freankfurter noch weiter Offensiv zurück,
denn letztendlich brachten die Mannen um Coach Pagé mehr zu Stande als im
Anfangsdrittel.
Einzigst die Reihen der Scorer hatten einen Aussetzer, denn wiederum war es
die vierte, die Defensiv-Reihe, welche den Anschlusstreffer herstellte. Nils
Antons überwand dabei den Frankfurter Torwart. Bemerkenswert hierbei, dass
Eisbären Youngster Florian Busch an allen beiden Eisbärentoren der Vorlagengeber
war. Im weiteren verlauf waren die Eisbären dem Ausgleich nahe, normalerweise
wäre er sogar verdient gewesen, aber die Lions hielten immer noch den Vorsprung.
Im letzten Drittel sahen die Zuschauer sich um den Ausgleich bemühende Berliner und die
Frankfurter wollten auch die Entscheidung. Ein offensives, optisch gut
ansehendes Spiel boten sich beide Teams auf dem Eis. Bis zur spielentscheidenden
Szene, als Micki DuPont, Abseits vom Spielgeschehen, David Sulkovsky mit einem
hohen Stock um ein paar Zähne erleichterte. Die folgenden 5 Strafminuten plus
Spieldauerstrafe waren zwar für dieses Foul angebracht, aber vom Schiedsrichter
Lichtnecker eher eine "Bauchentscheidung", denn er und seine Linesmens schienen
diesen Regelsverstoß nicht gesehen zu haben, entschieden aber aufgrund von
"Indizien".
Dieses war der Genickbruch im Berliner Spiel. Erst nutze Belanger die numerische
Überzahl zum 4-2, und als sich noch Florian Keller in die Strafbank setzte,
erhöhte Pat Lebeau in 5-3 Überzahl zum 5-2 Endstand.
Nun hatte auch Frankfurt nach der Schlusssirene sein längst überschwängliches
Freudenfest, außerdem die Serie ausgeglichen und noch ein zweites und definitiv letztes
Heimspiel erzwungen. Nächster Showdown der beiden Teams am Ostermontag ab 14:30 Uhr im Berliner
Wellblechpalast! (ovk/ mac/ Radio Eiskalt)