Fast wäre Weihnachten ins Wasser gefallenIngolstadt - Straubing 5:1

Nach den zwei knappen Niederlagen gegen Köln und Mannheim, in beiden Spielen waren die Panther mindestens gleichwertige Gegner, kam mit den Straubing Tigers der Nachbar aus Niederbayern in den Pantherkäfig. Segen für Spieler und Fans, weil man etwas fürs Selbstvertrauen tun konnte oder eher Fluch, weil man sich gegen den Tabellenletzten auch so richtig hätte blamieren können.
Nur 17 Sekunden dauerte es, da sah es nach Segen aus. Petr Taticek arbeitet und traf zur frühen Führung. Aber im Verlauf des ersten Drittels musste man mit ansehen, wie der ERC nur selten einen brauchbaren Spielaufbau zusammen brachte, mit vielen kleinen Fehlern immer wieder für Verwirrung und Fehlpässe sorgte und somit eher Motivation für die Truppe von Larry Mitchell betrieb. Der Ausgleich durch Blaine Down (10.) war kein Zufallsprodukt, er lag in der Luft. Und hätten die Straubinger Stürmer in der 16. Minute nicht genauso verdutzt geschaut, wie fast alle 4283 Zuschauer, wäre es nicht mit einem unentschieden in die Kabinen gegangen. Timo Pielmeier pariert einen Schuss, will den Puck schnell weiterspielen, passt aber dummerweise auf einen Straubinger Schläger, der nur wenige Meter vor seinem Kasten kreuzte. Zum Glück für die Gastgeber blieb diese Aktion ohne Folgen.
Nach trostlosen zwanzig Minuten im Mittelabschnitt zeigte sich deutlich, dass bei diesem wenig berauschenden Scheibenschieben lediglich ein Akteur Tagesform zeigte. Dabei handelte es sich um Straubings Torhüter Dustin Strahlmeier. Er musste keine Glanzparaden am laufenden Band zeigen, konnte aber mit seinem ausgeschütteten Testosteron seinen Kasten zu mörteln. Vielleicht war der eine oder andere Spieler schon bei seinen Geschenken, für einen ERC Fan wäre ein Tor mit Sicherheit herzerweichend und versöhnend, ja fast wie ein großes Weihnachtsgeschenk gewesen. Denn irgendwann im Laufe des letzten Drittel hätte man sich gewünscht, die da unten würden einen Sieger auswürfeln, das wäre spannender gewesen. Und für alle Zweifler, es gibt einen Weihnachtsmann! Und Petr Taticek, der in der 47.Minute ganz viele Pantherfans glücklich machte. Und weil Freude schenken so gut tut, legte John Laliberte noch drei Tore drauf. Bei den Gästen schwanden zum Spielende die Kräfte und auch der hormonelle Putz um Strahlmeier erwies sich als löchrig. Fünf Buden sind ein paar zu viel, der Sieg an sich geht jedoch in Ordnung. Gegen Augsburg am zweiten Weihnachtsfeiertag muss der ERC sich aber steigern , wenn man den Gabentisch weiter füllen will.