Fast perfektes Wochenende: Panther siegen auch in Berlin Berlin – Ingolstadt 0:1

Das letzte Wochenende mit zwei Siegen am Stück feierte der ERC Ingolstadt Anfang Januar, unmittelbar nach der Beurlaubung ihres bisherigen Chefcoachs Rich Chernomaz. Den hatte ein insgesamt durchwachsener Dezember, welcher mit vier Niederlagen hintereinander endete, zum Jahreswechsel den Job gekostet. Doch nach dem glatten Heimsieg gegen Iserlohn und dem Auswärtserfolg nach Penaltyschießen in Krefeld, begann das ständige Auf und Ab für die Panther von Neuem. Auf einen Sieg folgte geradezu zuverlässig eine Niederlage. Ausgerechnet nach diesem Wochenende, als es die Mannschaft von Chernomaz-Nachfolger Rick Nasheim mit jeweils den aktuellen Tabellendritten, Hamburg und Berlin, zu tun bekam, dürfen sich die Schanzer endlich wieder über ein Sieg-Doppelpack freuen. Dass es gegen die Freezers die Verlängerung brauchte – geschenkt. „Es ist für uns eine großartige Geschichte“, zog Nasheim in Berlin zufrieden Bilanz, „gegen das offensiv stärkste Team der Liga zu null gewonnen zu haben. Das zweite haben wir überlebt, da hat Berlin unheimlich Druck gemacht und hatte viele Chancen. Aber Ian Gordon hat sehr gut gehalten. Wir sind sehr glücklich über diese drei Punkte.“
Berlins Verteidiger-Neuzugang Ryan Caldwell feierte gegen Ingolstadt sein DEL-Comeback. Ein Hoffnung machendes. Insbesondere durch seine physische Präsenz wusste Caldwell zu gefallen, von dem sein Trainer glaubt, dass er für die Eisbären gute Dienste leisten wird: „Er bleibt in Puckbesitz ruhig, ist ein guter Checker und eine Option für unser Powerplay.“ Schon bei seiner ersten Schicht knapp anderthalb Minuten nach Spielbeginn setzte der ehemalige Düsseldorfer Zeichen: Torsteher Rob Zepp, erneut einer der Besten bei den Eisbären, geriet durch einen Ingolstädter unter Bedrängnis. Prompt war Caldwell zur Stelle und sorgte kompromisslos für Ordnung.
Es war alles in allem ein sehr munteres Spiel, das beide Mannschaften den Zuschauern boten. Gordon und sein Gegenüber im Tor der Eisbären, Rob Zepp, lieferten zum Leidwesen der Schützen die beste Show. Nach zwei torlos geblieben Dritteln zeichnete sich ab, dass schon der erste Fehler für die Entscheidung in diesem engen Spiel sorgen könnte. Den leisteten sich die Eisbären, die kurz zuvor eine Überzahlsituation mit zwei Mann mehr auf dem Eis ungenutzt verstreichen ließen. Hier wurde sichtbar, dem Meister fehlt es noch immer an Selbstbewusstsein und damit an der nötigen Entschlossenheit vor dem gegnerischen Tor. Der Knackpunkt des Spiels, wie auch ERC-Verteidiger Derek Dinger feststellte: „Dieser Sieg ist Ergebnis einer großartigen Mannschaftsleistung. Die überstandene 5 gegen 3-Unterzahl hat uns das sogenannte Momentum zurückgebracht.“ Die Panther in der 55. Spielminute plötzlich vor dem Tor der Eisbären, Jared Ross und Jeff Likens scheitern noch an Zepp, Kris Sparre versenkt den Puck letztlich zu Ingolstadts Siegtreffer. Eisbären-Chefcoach Don Jackson vermochte seinen Ärger nicht nur über diese Nachlässigkeit kaum zu verbergen: „Wir sind gut gestartet, hatten ein gutes zweites Drittel mit vielen Chancen. Vor Ingolstadts Treffer haben wir uns zwischen Angriffs- und Verteidigungszone zwei, drei große Fehler geleistet und dann gleich drei Schussversuche zugelassen. Gordon war heiß. Er konnte aber zu viele Scheiben sehen, weil wir oft neben statt vor dem Tor standen. Wir müssen weiterarbeiten.“
Tor: 0:1 (55.) Sparre – Ross/Likens
Schiedsrichter:
Strafen: 2/10
Zuschauer: 14.100