Fabio Pfohl – ein stürmender Hai bei den FüchsenDer Nachwuchs-Nationalspieler im Interview mit Hockeyweb
Der gebürtige Bayer (Mühldorf) Fabio Pfohl (19) ist Lizenzspieler der Kölner Haie. Ausgestattet mit einer Förderlizenz war er vor Saisonbeginn noch als eine feste Größe beim Kooperationspartner, dem Oberligisten Füchse Duisburg, eingeplant. Doch gute Trainingsleistungen bei seinem Stammverein in Köln ermöglichten ihm einige CHL und DEL Einsätze. In seinem dritten Match gegen Nürnberg erzielte er sein erstes DEL-Tor, bekam Lob von allen Seiten, trat aber noch einmal den Weg nach Duisburg an, um den Füchsen bei der Verwirklichung des Zieles „Aufstieg“ zu helfen. Zwischendurch nahm er noch an der U-20 WM in Kanada teil.
Nach dem sechsten Match der Endrunde um den Aufstieg in die DEL2 hatte Hockeyweb-Mitarbeiter Ivo Jaschick die Gelegenheit, mit dem Talent zu sprechen:
Heute haben Sie 13:0 die Tornados aus Niesky abgefertigt – wie fühlt man sich nach so einem Sieg? Obwohl man bedenken muss, dass dem Team nur 11 Spieler zur Verfügung standen!
Nach einem Sieg fühlt man sich immer gut! Wir versuchen noch das Beste aus diesem Spiel herauszuholen. Das hört sich jetzt vielleicht ein wenig komisch an, aber für uns ist es auch nicht einfach, wenn ein Team nur mit ein paar Leute – gerade mal zwei Reihen – ankommt. Aber wir müssen alles Positive mitnehmen, müssen uns auf jede Partie genauso konzentrieren. Was zählt ist, dass wir an diesem Wochenende mit zwei Siegen wieder sechs Punkte geholt haben. Nächste Woche am Donnerstag geht es dann in Neuwied weiter und da wird es dann vor ausverkauftem Haus schwerer werden.
Sie spielen hier in Duisburg, ausgestattet mit einer Förderlizenz von den Kölner Haien! Die ersten Partien haben Sie in der DEL-Mannschaft der Haie bestritten, werden jetzt aber hauptsächlich im Kooperationsteam bei den Duisburger Füchsen eingesetzt. Wie ist das?
Es war einfach super für mich, eine ganz tolle Chance! Ich habe dort viel Vertrauen bekommen und dass ist eigentlich das größte Lob, das man als Spieler bekommen kann – vom ganzen Trainerstab, aber auch den Mitspielern. Alle haben sich großartig um mich gekümmert und überall geholfen, um da rein zu kommen. Dadurch habe ich mich auch als fester Bestandteil des Teams gefühlt – das war schon super! Aber sobald ich hier nach Duisburg komme, ist es genauso. Hier spiele ich auch mit einem riesigen Engagement wie in Köln.
In Köln angefangen, in Duisburg einen Durchmarsch gestartet und in Kanada die Junioren Weltmeisterschaft U-20 gespielt. In welcher Reihenfolge würden Sie – falls dies überhaupt geht – diese Ereignisse einstufen?
Sie haben Recht, das ist nicht so einfach. Es war am Anfang schon ein wenig schwierig mit der Vorrunde hier in Duisburg. Gegen einige Gegner ging man dann eher mit einer etwas lockeren Einstellung ins Spiel rein. Und was jetzt noch mit den Füchsen kommt, …! Bisher war es schon ein ganz großes Highlight, mit den Haien in der Champions League zu spielen. Ganz weit oben angesiedelt, ist auch mein erstes DEL-Tor - damit ging ein Traum in Erfüllung. Aber jetzt gilt die volle Konzentration auf Duisburg, damit wir Meister werden und aufsteigen! Dazwischen war dann die U-20 WM, die ich auch nie vergessen werde. Egal, wie wir dort gespielt haben, die Erfahrung, das Erlebnis haben wir mitgenommen. Es war schon toll vor 18.000 Menschen zu spielen.
Könnte man das eventuell mit der Lanxxess-Arena in Köln vergleichen?
Auf jeden Fall! In Köln waren ja auch so im Schnitt 11.000 Zuschauer, in der Champions League einmal, wenn ich mich recht entsinne, sogar 15.000. Das ist schon Wahnsinn! Bei den Fankulturen kann man keinen Vergleich ziehen. Hier wird mehr gesungen, gebrüllt, einfach Stimmung gemacht, während es dort eher ruhig ist. Doch wenn dann etwas passiert, rasten alle aus! Ich persönlich habe lieber, wenn ich etwas unter Druck stehe. Ich glaube, dass ich eine bessere Leistung unter größerem Druck abrufen kann – vor einem größeren Publikum.
Wie sehen Sie jetzt die Chancen mit Duisburg in die DEL2 aufzusteigen?
Das ist unser Ziel! Ich denke auch, dass wir sehr große Chancen haben, dieses zu verwirklichen. Wir haben erst ein Spiel verloren – das war ein kleiner Ausrutscher, der uns nicht mehr passieren darf und wird. Jetzt kommen noch die restlichen Gegner dieser Endrunde und dann geht’s weiter mit dem Norden und Süden. Dort gewinnen wir auch und steigen auf!
Wie sieht Ihr Ziel für die nächste Saison aus? Kölner Haie – DEL?
Zuerst einmal müssen die gesteckten Ziele dieser Saison erreicht werden! Ich möchte verletzungsfrei bleiben und mit Duisburg in die DEL2 aufsteigen. Ich möchte den Füchsen helfen Oberliga Meister zu werden, dort Führungsspieler zu sein, einer der wichtigsten Leute – und dann mal abwarten, was nächste Saison kommt. Das ist noch nicht ganz sicher.