Ex-Haie wurden gefeiert

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Es geht weiter mit der Kölner Blamage. Unter hämischen Sprechchören wie „Oh, du wunderschöner KEC, du sollst ewig Deutscher Meister sein“, ging der dritte Akt eines erneuten Dramas über die Bühne. Nach Ertönen der Schlusssirene wurden mit den beiden Ex-Haien Kai Hospelt und Sebastian Furchner zwei Cracks des Gegners überschwänglich gefeiert. Manch einer der Fans wird sicherlich in den nächsten Wochen in sich gehen. Denn erstens steht in gut vier Wochen nur noch ein einziges Heimmatch auf dem Programm, und zweitens wird sich so mancher Fan überlegen, ob er sich wieder in der Arena zur nächsten Saison einfindet.



Eine Szene war bezeichnend für die ganze katastrophale Situation bei den Domstädtern. Als Verteidiger Moritz Müller im Mitteldrittel zwei Minuten wegen Spielverzögerung aufgebrummt bekam, wollte er sich auf die falsche Strafbank setzen. Ansonsten lief überhaupt nichts bei den krisengeschüttelten Gastgebern, die vor allen Dingen im Anfangsdrittel auch noch Pech mit ihren Torchancen hatten. Schade nur, dass die Bemühungen der engagierten Reihe mit Marcel Müller, Christoph Ullmann und Philip Gogulla nicht von Erfolg gekrönt wurden.



Im letzten Match vor der Länderspielpause liefen für die Gastgeber, die das Rennen um die Play-off-Qualifikation offensichtlich aufgegeben hatten, Verteidiger Stéphane Julien (nach Salzburg), Allrounder Harlan Pratt (erstaunlicherweise zum CHL-Champion Zürich) und Stürmer Kamil Piros (HV Jönköping) nicht mehr auf. Bei den Gästen aus Niedersachsen, die sich das Match sicherlich schwerer vorgestellt hatten, fehlten mit dem gesperrten Arvids Rekis, für den der sonst überzählige Kontingentspieler Fredrik Svensson zum Einsatz kam, sowie den erkrankten David Danner zwei Verteidiger. Ex-Haie Sebastian Furchner wurde bei der Vorstellung mit frenetischem Beifall begrüßt, soweit es bei der dünnen Kulisse möglich war.



Schon die erste Torchance der Niedersachsen führte zum Erfolg. Verteidiger Marvin Degon zog ab, Haie-Keeper Frank Doyle hielt die Scheibe nicht fest, und Matt Kinch staubte ab. Danach übten sich die Kölner reihenweise im Vergeben von hochkarätigen Möglichkeiten. Kapitän Dave McLlwain traf das leere Tor nicht, Moritz Müller schoss aus kürzester Distanz daneben, Jerome Flaake haute den Puck drüber, und Philip Gogulla traf nur Metall. Ein Vorstoß in der 14. Minute von Kinch, der von keinem Kölner angegriffen wurde, hätte beinahe das 0:2 bedeutet, doch auch den Nachschuss brachte Tim Regan nicht im leeren Kasten unter. Der Unparteiische überzeugte sich via Video, dass die Scheibe die Torlinie nicht passiert hatte. Ein paar Sekunden war es jedoch soweit. Jan-Axel Alavaara machte mit einem Schuss von der blauen Linie kurzen Prozess.



Auch im Mitteldrittel waren die Gäste überlegen. Ein Schlagschuss durch die Schoner von Doyle bedeutete das 0:3, und vor dem vierten Einschlag herrschte ein dermaßen großes Durcheinander vor dem Haie-Kasten, dass die sich zahlreiche Zuschauer veralbert vorkamen. Doyle verließ das Metallgeviert und machte nach einer Auszeit seinem Stellvertreter Stefan Horneber Platz. Der Torschütze wurde übrigens von vielen Fans gefeiert. Wie sein Kollege Hospelt, der an den ersten drei Treffern beteiligt war, bekam auch Sebastian Furchner Sonderbeifall.


Tore: 0:1 (3;01) Kinch (Degon, Hospelt), 0:2 (13,14) Alavaara (Hospelt), 0:3 (25;24) Hospelt (Papineau), 0:4 (27;02) Furchner (Milley, Ulmer). – Zuschauer: 7.259

Strafminuten: Köln 12, Wolfsburg 12. – Schiedsrichter: Dahle (SC Charlottenburg Berlin)


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