European Trophy: Mannheims Ziel heißt Finalturnier
Die Adler Mannheim sind bereit für die European Trophy - und wollen weit kommen. (Foto: Carsten Schürenberg - www.stock4press.de)Die European Trophy ist ein sportlicher Wettbewerb, und als solcher schürt sie naturgemäß Erwartungen. So auch in Mannheim, wo der stets große Erfolgshunger bekanntlich schon seit längerem nicht mehr gesättigt wurde. Gerade deshalb steht für die gründlich umgekrempelte Mannschaft von Cheftrainer Harold Kreis schon in der Vorbereitung einiges auf dem Spiel. Spätestens seit dem Turniererfolg der Eisbären im vergangenen Jahr hat sich zudem auch bis in die Quadratestadt herumgesprochen, dass sich mit einem positiven Abschneiden bei der European Trophy durchaus Staat machen lässt. Und vor allem: Dass man trotz (oder gar wegen?) sehr guter Frühform am Ende einer langen DEL-Saison dennoch Deutscher Meister werden kann.
Wer also gedacht hat, dass es sich für die Adler Mannheim bei ihrer erneuten Teilnahme an der European Trophy lediglich um eine vernünftige Saisonvorbereitung dreht, um dann endlich wieder einmal in der DEL den ganz großen Wurf zu landen, der hat sich offenkundig getäuscht. Adler-Manager Teal Fowler stellt auf Hockeyweb-Nachfrage klar: „Es ist mehr als ein Vorbereitungsturnier auf europäischem Niveau. Es ist eine Standortbestimmung, auf welchem Level man spielen kann. Unser Ziel ist das Endrundenturnier in Salzburg und dann schauen wir mal.“ Und auch andere Effekte stellt Fowler heraus, die zeigen, wohin es nicht nur seiner Ansicht nach mit der Trophy gehen muss. Er legt gleich den Finger in die klaffende Wunde der öffentlichen Wahrnehmung, wenn er sagt: „Die Trophy ist gut für das Eishockey in Deutschland und dessen Fans. Denn damit haben sie die Möglichkeit, andere europäische Mannschaften zu sehen, wie zum Beispiel bei unserem Heimspiel in Mannheim, Slavia Prag. Das Medieninteresse, zumindest in den anderen Teilnehmerländern, hat ebenfalls zugenommen. Unser Spiel gegen Frölunda wird im schwedischen Fernsehen live übertragen. Vielleicht kann man ja auch das Interesse der Sportsender hierzulande wecken, wenn Berlin oder/und Mannheim ins Endturnier vorstoßen.“
Das Abschneiden der Adler soll diesmal also klar besser ausfallen als im vergangenen Jahr. Als Siebter der Capital Division beendeten die Adler dazumal ihre erste Teilnahme an der European Trophy. Bei einem Torverhältnis von 20:24 sammelten die Mannheimer 11 Punkte, drei Siegen standen immerhin fünf Niederlagen gegenüber. Am schmerzlichsten, weil am deutlichsten, war gewiss das 1:6-Debakel gegen Sparta Prag. Ein wenig gezwickt hat mit Sicherheit auch das 1:3 gegen den Ligakonkurrenten aus Berlin. Steigerungspotenzial ist demzufolge durchaus vorhanden. Vorzeigbar alle Mal waren dagegen die Siege gegen die beiden Eliteserienklubs Färjestads BK (6:4) und Djurgardens Stockholm (3:0). An der Konkurrenzfähigkeit der Adler auf internationalem Parkett gibt es insofern wohl auch keine Zweifel. Nur darf es jetzt eben etwas mehr davon sein.
Die Adler treffen innerhalb der Süd-Division auf interessante Gegner, die da sind: aus Tschechien der HC Kometa Brno (19.8.), der HC Pardubice (20.8.), HC Bili Tygri Liberec (1.9.) und aus Schweden Linköpings HC (25.8.) sowie HV 71 Jönköping (27.8). Des Weiteren bekommen es die Adler gruppenübergreifend mit Frölunda Göteborg (28.8.) zu tun. Zum Auftakt der Serie gastieren die Mannheimer am 14. August bei den Vienna Capitals aus der Ost-Division, während das Heimmatch gegen Slavia Prag (Nord-Division) am 4. September den Schlusspunkt unter die Vorrundenspiele setzt. Wenn alles gut gegangen ist wie erhofft, dann findet die Europa-Kampagne der Adler Mannheim im Dezember in Österreich ihre Fortsetzung. Das Potenzial dafür sollte vorhanden sein.