Es rumort im Wellblechpalast - Florian Keller schießt gegen die Eisbären
„Das hat schon seine Gründe warum
alle hier weg wollen“, sagte Florian Keller unmittelbar nach dem dritten
Play-Off Spiel gegen die Augsburger Panther, auf die Frage warum er denn in der
nächsten Saison nach Ingolstadt wechsele. So ein Statement, in den Play-Offs?
Droht dem Titelfavoriten, wie schon in der letzten Saison, erneut Ungemach durch
interne Querelen, ausgerechnet in der wichtigsten Saisonphase?
Wenn man keine Sorgen hat, dann
macht man sich eben welche. Während die Mitkonkurrenten sich
harte und zähe Spiele liefern, führen die Eisbären im Play-Off Viertelfinale gegen
Augsburg souverän mit 3:0. Eigentlich alles in bester Ordnung, vordergründig
keine Probleme in Sicht.
Das spielentscheidende Tor zum 2:1
schoss Florian Keller, der nach der Saison zu den Ingolstädter Panthern
wechselt. Trainer Pierre Pagé lobt nach dem Spiel wie
schon so oft in der Saison den 29-jährigen Grafinger und seine Reihe (gestern
Busch und Rankel), der seine dritte Saison bei den Eisbären absolviert. Das
hätte er wohl nicht getan, wenn er die Worte vernommen hätte, die Keller kurz
zuvor der versammelten Presse vor der Kabinentür in die Notizblöcke diktierte.
„Ich bin Profi und will natürlich, wenn ich schon mal die Chance habe, den Titel
gewinnen - für mich...hier stimmt einiges nicht.....zum Trainer habe ich gar kein
Verhältnis“, pestete er gegen Trainer Pierre Page´, der in der vergangen Saison
schon von David Roberts und Rob Leask mitten in den Play-Offs harsch kritisiert
wurde. Am Ende stand ein klägliches Scheitern im Finale gegen entschlossene
Frankurter Löwen.
Ein paar lobende Worte fielen Keller
dann auch noch ein: „Mit Olaf Kölzig und Oliver Jonas haben wir zwei sehr gute
Torhüter für die Play-Offs – der Oliver hat heute einen Job gemacht. Hätte ein
unerfahrener Mann zwischen den Pfosten gestanden hätte das Spiel auch anders
ausgehen können.“ Versöhnliche Worte? Weit gefehlt, denn mit souveränen Lächeln
kam noch ein Nachsatz: „Die machen hier ja nicht alles falsch!“
Wie war das? Meister wird, wer ein
verschworenes Team auf dem Eis hat – da haben die Eisbären wohl noch ein wenig
Aufräumarbeit vor sich.
(Dirk
Makritzki - Foto: City-Press)