„Es hat nicht sollen sein“Play-off-Aus für Nürnberg

Lesedauer: ca. 4 Minuten

„Kämpfen für das Wunder“, stand auf einem großen Banner in der Südkurve der Nürnberger Arena. Die Ice-Tigers-Fans glaubten an ihre Mannschaft. Zu Recht. 0:3 lagen die Franken in der Halbfinalserie zurück. Doch dann griffen die Raubkatzen an. Beispiellos drehten sie zwei Eishockey-Krimis und lehrten damit den Grizzlys das Fürchten. Denn statt vorzeitig den Sack zuzumachen, waren die Niedersachsen gezwungen, ihren Traum vom Finale weiterzuträumen – bis er am Sonntagnachmittag schließlich doch noch in Erfüllung ging.

Nürnberg erneut im Rückstand


Dabei waren es die Gastgeber, die im ersten Drittel die Krallen zeigten. Nürnberg machte permanent Druck auf das Tor der Gäste und deren Keeper Felix Brückmann. Jedoch ohne Erfolg. Chancen über Chancen sowie 14 zu vier Torschüsse reichten nicht aus, um vor der ersten Drittelpause in Führung zu gehen. Stattdessen deuteten die Gäste in ihren orangefarbenen Heimtrikots an, was sie im Mittelabschnitt fortsetzten.

 „Auf geht’s Nürnberg, schieß ein Tor“, feuerte das Nürnberger Publikum die Ice Tigers an. Doch nicht die Franken folgten dem Aufruf, sondern die Niedersachsen, die das Spiel an sich rissen. Zunächst schoss Sebastian Furchner Wolfsburg in Führung (27.). Jimmy Sharrow erhöhte später ausgerechnet in Unterzahl nach einem Konter (36.). Ob er sich das von Patrick Reimer abgeschaut hat? Mit dieser Aktion hatte bislang nämlich der Nürnberger Kapitän die Grizzlys überrascht. Diesmal drehten sie den Spieß um. 2:0 hieß es damit zur zweiten Drittelpause für Wolfsburg – schon wieder. Bereits am Freitag führten die Niedersachsen nach 40 Spielminuten mit zwei Toren. Am Ende gingen aber die Franken in der zweiten Verlängerung mit 3:2 als Sieger vom Eis.

Ausgleich? Diesmal nicht.


So gesehen war auch am Sonntag für die Ice Tigers noch nichts verloren, was Dany Heatley in der 44. Spielminute mit seinem Anschlusstreffer bestätigte. Angetrieben von dem Tor und den Zuschauern raffte sich das Team noch einmal auf, was im Gästeblock für Aufregung sorgte: „Wir haben da oben gezittert und konnten gar nicht mehr hingucken“, erinnert sich Grizzlys-Fan Birgit. Doch es war alles gut – zumindest für die Wolfsburger. Denn der Puck wollte nicht mehr ins Gästetor. Und so blieb es beim 2:1 und vierten Seriensieg für die Niedersachsen, für die es nun heißt: Finale!

Die Erleichterung stand den Grizzlys und ihren Fans in die Gesichter geschrieben. Dabei sei die Anspannung vor der Partie laut Sebastian Furchner gar nicht groß gewesen: „Wir waren mit 3:2 immer noch ein Spiel vorne. Den Druck hatte weiter Nürnberg“, erklärt der Grizzlys-Stürmer. Daher war er auch nicht überrascht, als die Ice Tigers im ersten Drittel so loslegten: „Nürnberg ist heute ganz klar auf Sieg gegangen und herausgekommen wie die Feuerwehr“, erinnert er sich, „aber wir haben uns dagegengestellt – mit allem, was wir hatten.“

„Super Nürnberg, olé!“                                     

Auch das Nürnberger Publikum gab wieder alles. „Super Nürnberg, olé!“, sangen, klatschten und trommelten die Fans noch nach der verlorenen Partie. Denn sie sind stolz. Stolz auf „ihre“ Ice Tigers, die es in dieser Saison so weit gebracht haben. Bereits in der Nacht von Freitag auf Samstag hatten über hundert Ice-Tigers-Fans die Mannschaft nach dem Auswärtsduell vor der heimischen Arena empfangen und gefeiert. Die Euphorie setzte sich in der Halle fort. „Es ist der Hammer“, zeigt sich Patrick Reimer beeindruckt, „das macht mich und das Team sehr glücklich.“ Umso mehr habe er sich ein siebtes Spiel gewünscht. „Aber am Ende hat es nicht sollen sein.“ Auch Yasin Ehliz, der aufgrund einer Handverletzung am Sonntag nicht spielte, genießt die Atmosphäre: „Das ist pures Gänsehaut-Feeling!“ Doch trotz der feiernden und applaudierenden Zuschauer waren die Spieler natürlich betrübt. Verständlich. Denn die Ice Tigers hatten sich mehr vorgenommen. „Leider ist es jetzt vorbei", muss Ehliz erkennen.

Lange Finalserie?

Für Nürnberg ist es vorbei. Für Wolfsburg aber geht es weiter – im Kampf um die Deutsche Meisterschaft. Los geht’s mit der Finalserie am kommenden Freitag in München. Und Grizzlys-Fan Birgit wird auch diesmal versuchen, dabei zu sein. Seit zehn Jahren begleitet die 50-jährige Wolfsburgerin das Team zu jedem Play-off-Spiel. Dabei sei der Titel längst überfällig. „Wir machen hier in Wolfsburg so einen guten Job und die Mannschaft spielt so ein tolles Eishockey“, erklärt sie, „das könnte mal belohnt werden.“ Dass es gegen den Hauptrundenmeister kein Spaziergang wird, ist ihr allerdings klar. Obwohl die Grizzlys die Red Bulls im vergangenen Jahr im Viertelfinale mit einem 4:0-Sweep in die Sommerpause geschickt hatten. Auch München-Fan Nenad (35), der mit Freundin Vroni (26) am Sonntag vor Ort in Nürnberg war, glaubt: „Es wird eine lange Serie. Ich sag’, dass wir auf alle sieben Spiele gehen.“ Denn so sehr er auch hinter den Münchnern steht, „eines hab' ich heute gesehen: Wir dürfen Wolfsburg nicht unterschätzen.“

Die Halbfinalserie im Überblick:

Stand: Wolfsburg 4, Nürnberg 2

Spiel 1: Wolfsburg - Nürnberg 6:2, Spiel 2: Nürnberg - Wolfsburg 1:3, Spiel 3: Wolfsburg - Nürnberg 3:0, Spiel 4: Nürnberg - Wolfsburg 5:4, Spiel 5: Wolfsburg - Nürnberg 2:3 2OT, Spiel 6: Nürnberg - Wolfsburg 1:2

Spiel sechs im Überblick:

Tore: 0:1 (27.) Furchner (Haskins), 0:2 (36.) Sharrow (SH1), 1:2 (44.) Heatley (Reimer)
Strafminuten: Nürnberg 10, Wolfsburg 12
Schiedsrichter: Rohatsch, Schukies
Zuschauer: 7.646 (ausverkauft)


Das Warten hat endlich ein Ende - die PENNY DEL ist zurück 🤩🙌
Nur bei MagentaSport siehst du ALLE Spiele live! 📺🤝
Die DEL am Freitag
Kölner Haie siegen auch in München – verlustpunktfrei vorne

​Besser hätte der Saisonstart für die Kölner Haie nicht verlaufen können. Drei Spiele, als einziges Team neun Punkte, damit weiterhin die Tabellenführung in der Deut...

Die DEL am Sonntag
Adler Mannheim setzen Ausrufezeichen gegen Meister München – Eisbären feiern zweiten Saisonsieg

Am Sonntag stand der zweite Spieltag der 30. DEL Saison auf dem Programm. Im Spitzenspiel konnten die Adler Mannheim mit einem 4:3 nach Penaltyschießen Wiedergutmach...

DEL-Auftakt mit vielen spannenden Spielen
Kölner Haie sind erster Tabellenführer der Jubiläumssaison

​Alle Spiele am Freitag, dem ersten Spieltag der 30. Saison in der Deutschen Eishockey-Liga, endeten mit einem Tor Unterschied. Mit einer Ausnahme: Die Kölner Haie k...

Meister gewinnt den DEL-Start gegen die Düsseldorfer EG
Toni Söderholm feiert Zitter-Debüt als Cheftrainer von Red Bull München

​30 Jahre DEL. Zum Auftakt der Jubiläums-Saison siegte Meister EHC Red Bull München mühevoll gegen die Düsseldorfer EG mit 4:2 (2:0, 0:0, 2:2)....

Reaktion auf Ausfall von Dave Warsofsky
Verteidiger Otso Rantakari wechselt nach Augsburg

​Die Augsburger Panther reagieren auf den verletzungsbedingten Ausfall ihres Kapitäns Dave Warsofsky. Der Finne Otso Rantakari verstärkt die Abwehr des DEL-Clubs und...

Nationalspieler verlängert vorzeitig bis 2025
Alexander Karachun bleibt den Schwenninger Wild Wings treu

​Sehr gute Neuigkeiten vor dem morgigen Saisonstart. Die Schwenninger Wild Wings und Alexander Karachun verständigen sich auf eine vorzeitige Vertragsverlängerung....

Der Hockeyweb Countdown zum Saisonstart
DEL Vorschau 2023/24: EHC Red Bull München

Heute geht die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) in ihre 30. Saison. Hockeyweb stellt täglich eine Mannschaft vor. Zum Abschluss geht der Blick auf den EHC Red Bull Münc...

Bereits rund 17.000 Tickets für das Freitagspiel verkauft
Kölner Haie wollen zurück nach ganz oben

​Moritz Müller nimmt die Frage mit einem Lächeln hin. Zu lange ist der Kapitän der Kölner Haie und zigfache Nationalspieler nun schon im Geschäft. Was das Ziel des K...


DEL Hauptrunde

Sonntag 24.09.2023
Kölner Haie Köln
3 : 4
Düsseldorfer EG Düsseldorf
Adler Mannheim Mannheim
4 : 2
Eisbären Berlin Berlin
Iserlohn Roosters Iserlohn
2 : 3
ERC Ingolstadt Ingolstadt
Straubing Tigers Straubing
2 : 0
Löwen Frankfurt Frankfurt
Augsburger Panther Augsburg
- : -
Nürnberg Ice Tigers Nürnberg
Fischtown Pinguins Bremerhaven
- : -
EHC Red Bull München München
Schwenninger Wild Wings Schwenningen
- : -
Grizzlys Wolfsburg Wolfsburg
Mittwoch 27.09.2023
Löwen Frankfurt Frankfurt
- : -
Adler Mannheim Mannheim
Donnerstag 28.09.2023
Iserlohn Roosters Iserlohn
- : -
Kölner Haie Köln
Freitag 29.09.2023
Schwenninger Wild Wings Schwenningen
- : -
Eisbären Berlin Berlin
Straubing Tigers Straubing
- : -
EHC Red Bull München München
ERC Ingolstadt Ingolstadt
- : -
Grizzlys Wolfsburg Wolfsburg
Düsseldorfer EG Düsseldorf
- : -
Augsburger Panther Augsburg
Nürnberg Ice Tigers Nürnberg
- : -
Fischtown Pinguins Bremerhaven


Kostenloser 3D-Konfigurator
Eishockey Trikot selbst gestalten!

Beste Wettquoten für die DEL
Aktuelle DEL Wetten & Wettanbieter