Es hat nicht sollen sein
Trikotversteigerung bei den Pinguinen„Wer einen Schlüsselanhänger
vermisst, der soll sich am Sprechertisch melden“, verkündete Stadionsprecher
Kristian Lach in der zweiten Drittelpause. Antwort eines Zuschauers unter lautem
Beifall der Fans: „I c h vermisse die
Einstellung der Mannschaft!“ Vor allen Dingen im zweiten Drittel war nichts vom
Aufbäumen eines Teams zu sehen, das um die allerletzte Chance kämpft, noch im
Wettbewerb zu bleiben. Nur wenige Akteure wie Daniel Kunce, Ivo Jan oder der
unermüdliche Lynn Loyns hängten sich voll hinein und bewiesen der unter dem
Strich enttäuschten Kulisse (wenn man einmal die rund 250 Hamburger ausnimmt),
das sie zu fighten verstehen. Beim Rest der Truppe schien sich unverhohlen
Urlaubsstimmung breitzumachen, zumindest sah es der überwiegende Teil der
Zuschauer so. Mit anderen Worten: Alles wie gehabt seit der unseligen
Länderspielpause.
Und als in den letzten 20 Minuten
der Saison die Schwarz-Gelben noch einmal richtig Gas gaben und das Publikum
sofort umschwenkte, waren sie trotz allem ganz nahe dran an Match Nummer drei.
Ausgerechnet der vielgescholtene Ray DiLauro sorgte mit einem sehenswerten Solo
für den zweiten Treffer, und Toptorjäger Herberts Vasiljevs stocherte so lange
herum, bis die Scheibe über die Linie rutschte und der Anschluss hergestellt
wurde. Der Lette hatte dann sogar die dicke Chance, für den Ausgleich zu sorgen,
aber der Superpass von Jesse Niinimäki (sonst wieder schwach) fand keine
Verwertung; der Puck flog übers Tor. Als eine Attacke des Hamburgers Benoit
Gratton gegen den gerade von der Strafbank gekommenen nicht geahndet wurde und
Sascha Martinovic zwei Minuten aufgebrummt bekam, war die Spielzeit 2006/2007
für den Meister von 2003 beendet. Ein Schuss in das vom erneut relativ schwachen
Reto Pavoni zugunsten eines sechsten Feldspielers verlassenen Tor bedeutete das
Endergebnis. Hamburg war in den sechs Drittel die eindeutig bessere Mannschaft
und zieht verdient in die Play-offs ein.
In den letzten vier Jahren nur
einmal in den Play-offs mitgemischt, das ist unter dem Strich enttäuschend für
die Eishockeystadt Krefeld. Es hat auch in diesem Jahr wieder einmal nicht
sollen sein.
Tore: 0:1 (5;26) Cross
(Beaucage), 0:2 (37;04) Manning (Brandner, Spylo), 0:3 (Beaucage (Gratton,
Boileau), 1:3 (42;37) Loyns (Blank), 1:4 (44;06) Brandner (Cross, Spylo), 2:4
(46;30) DiLauro (Drury), 3:4 (50;21) Vasiljevs (Pavlikovsky), 3:5 (59;19)
Gratton (Beaucage). - Zuschauer: 4.694. - Strafminuten: Krefeld 8, Hamburg 18. -
Schiedsrichter: Piechaczek (Ottobrunn).