Es fing ganz langsam anMannheim - Hamburg 4:0

Der Bundestrainer der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft, Jakob Kölliker, und weitere 9.509 Zuschauer sahen ein verhaltenes erstes Drittel – zehn Tage Pause wollten erst mal aus den Beinen geschüttelt werden. Die Freezers aus Hamburg kamen schneller ins Spiel, verteidigten bzw. besetzten die neutrale Zone und erarbeiteten sich dadurch ein optisches Übergewicht. Die Adler fanden im ersten Drittel kein probates Mittel gegen diese Taktik, standen zwar defensiv gut, aber im Vorwärtsgang kämpften sie doch sehr mit sich und den Tücken des Aufbau- und Passspiels.
Das änderte sich in Durchgang zwei, die Anweisung aus der Kabine war wohl, mehr Bewegung und Puck schneller weiterspielen, um die neutrale Zone zügig zu passieren. Die Adler setzten das um und bereits in der 21. Minute krönte Ronny Arendt einen solchen Vorstoß nach Zuspiel von Yanick Lehoux und Adam Mitchell mit dem 1:0. Mit dieser Führung im Rücken legten die Adler ihre anfängliche Nervosität endgültig ab, agierten aggressiver, körperbetonter und flüssiger in ihren Kombinationen.
Hamburg, immer noch bemüht, die Adler in der neutralen Zone abzufangen, zeigten Schwächen in der Rückwärtsbewegung, wenn sie dort überlaufen wurden, kamen im eigenen Drittel dadurch fast immer zu spät, um solide Abwehrarbeit zu leisten. Das änderte sich bis Spielende nicht. Die Adler hatten das Match und Gegner jetzt im Griff. Sie spielten es weiter geduldig, hielten konsequent ihre Wechsel ein, bei einer Best-of-Seven-Serie sicherlich sinnvoll und Kräfte schonend. Die Geduld wurde in der 50. Minute belohnt, nach einem gewonnenen Bully erhöhte Adler Christoph Ullmann auf 2:0. Nach diesem Tor gab es einen Riss im Spiel der Freezers, die Übergänge von Verteidigung zu Angriff und umgekehrt verlor die Homogenität, einzelne Spieler ergaben sich wohl schon in ihr Schicksal.
Ganz deutlich wurde das nach dem 3:0 durch Yanick Lehoux in der zweiten Minute des dritten Drittels. Spätestens ab diesem Zeitpunkt schalteten die Kühlschränke ihre Energieeffizienz auf „ G“ –viel Energieverbrauch, wenig Wirkung, gaben das Spiel verloren und verlegten sich aufs Provozieren und „Duftmarken setzen“. Play-offs eben. Zug zum Tor war keiner mehr zu erkennen.
Eine „fäustliche“ Auseinandersetzung zwischen Arendt und Festerling konnte die Luft nicht reinigen, weitere Nicklichkeiten folgten mit dem Ergebnis einer doppelten Überzahl für Mannheim und dem daraus resultierenden 4:0 in der 57. Minute durch Kenneth Magowan.
Play-off-Auftakt für die Adler nach Maß, mit einem verdienten Sieg von vier nötigen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.