Erster Shut-out von Gage lässt Lions keine Chance zu punkten

Kaum jemand, der aus Kasseler Sicht nicht auf
einen Hessenderbysieg gehofft hätte, aber auch kaum jemand, der darauf gewettet
hätte, angesichts des Tabellenstandes. Doch wie es die Mannschaft der Kassel
Huskies versprochen hatte, sorgten sie mit Kampfgeist, Einsatzwillen und auch
Spielwitz für ein versöhnliches Ende, denn die drei Punkte gegen die Frankfurt
Lions wiegen in Kassel doppelt schwer. Verdient waren sie überdies allemal,
weil Frankfurt gegen ein geschlossen agierendes Kasseler Team zu wenig bot, das
fast die gesamte Begegnung über den Gegner im Griff hatte und sich in den
wenigen schwierigen Situationen auf Torhüter Gage verlassen konnte, der
ausgerechnet heute seinen ersten shut-out feierte.
Das vorletzte Heimspiel bescherte den Huskies
das vierte Hessenderby und diesmal sollte der erste Sieg der Saison gegen
Frankfurt her, nachdem der Tabellenzweite bereits drei Mal erfolgreich war.
Schon in den ersten Minuten entwickelte sich eine muntere Partie, in der Drury
zwei Mal an Lion-Keeper Gordon scheiterte und sein Gegenüber Gage gegen Hackert
parieren musste (2.). Die nächste große Chance hatte Trattnig (6.), während
der Frankfurter Bresagk die Strafbank drückte, bevor Sekunden später Peterson
das 1:0 erzielte (6.), das erst nach Videostudium durch Schiedsrichter Sander
bestätigt wurde. Danach zeigten beide Torhüter Glanzparaden: erst rettete
Gordon gegen MacLeod (9.) und in der gleichen Minute war Gage gegen Lebeau auf
dem Posten. Überhaupt hatten die Kasseler die Lions gut im Griff, waren die
spielbestimmende Mannschaft und mussten den Gegner fast ausschließlich bei
dessen Überzahl fürchten. Apropos Überzahl, ab der 16. Minute hatten die
Gastgeber zwei Zeigerumdrehungen lang die Möglichkeit bei 5 gegen 3 das
Ergebnis höher zu schrauben, doch agierten die Huskies zu überhastet, um
daraus Kapital zu schlagen. Auf der anderen Seite musste Gage bei Frankfurts
Powerplay gegen Stanton und Hackert sein Können zeigen (18./19.), um den
Ausgleich zu verhindern, allerdings hatte Drury in der letzen Minute in
Unterzahl noch die Chance zum zweiten Kasseler Treffer.
Im Mitteldrittel legten die Gäste etwas zu und kamen durch Sulkowsky, Lebeau
und Young zu guten Chancen. Doch auch die Huskies waren mit Valenti, Drury und
S. Retzer gefährlich. Als dann die Frankfurter erneut nur zu dritt gegen fünf
Kasseler spielten bahnte sich das 2:0 an, aber erst als die Lions gerade wieder
zu viert auf dem Eis standen, war Jubilar MacLeod, der vor Spielbeginn für
seinen 350. Einsatz im Huskies-Trikot geehrt wurde, erfolgreich (32.). Anschließend
waren die kämpferischen Qualitäten der Nordhessen extrem gefordert, weil
Valenti vom Referee mit einer fünf Minuten-Strafe plus Spieldauer bedacht
wurde. Aber auch damit hatten die Huskies keine Probleme, klug gestaffelt und
mit vollem Einsatz hatten die Lions kaum eine nennenswerte Gelegenheit, mussten
viel mehr ihrem Goalie danken, der einen short-hander durch Trattnig vereitelte
(36.). Und obwohl die Hausherren kurz vor der Sirene abermals mit zwei Akteuren
mehr antreten durften, reichte es nicht mehr für einen weiteren Torerfolg.
Allerdings blieben für den Schlussabschnitt noch 21 Sekunden, um dies
nachzuholen.
Daraus wurde zwar leider nichts, die Huskies behielten jedoch die Frankfurter
und deren Bemühungen, auch in Überzahl, im Griff, so dass die Zeit für einen
Sieg der Kasseler sprach. Und wenn es doch eng wurde, hatten die Huskies ja noch
ihren Keeper, der in der 46. Minute in Fußballtorwartmanier im Flug rettete, während direkt
danach Belanger am leeren Tor vorbeischob. Ein wenig Glück hatten die Südhessen
in der 52. Minute, als Peterson nur den linken Pfosten traf und auch Trattnig an
Gordon scheiterte (54.). Die Lions schließlich wachten viel zu spät auf, um
die Huskies noch um den Punktgewinn zu bringen, denn ihre Schlussoffensive in
den letzten Minuten, wurde ein ums andere Mal von Gage gebremst, der alles
hielt, was auf ihn zukam und in der Not konnte er sich auf Teamgefährte Drury
verlassen, der vor der Linie rettete. So schaffte Kassels Goalie im 49. Spiel
endlich den schon längst verdienten ersten shut-out.
Kassel Huskies - Frankfurt Lions
2:0 ( 1:0, 1:0, 0:0)
Tore: 1:0 (5:34) Peterson (Brousseau - 5:4), 2:0 (31:48) Mac Leod
(Brousseau, Abstreiter - 5:4)
Strafzeiten: Kassel 25 + Spieldauerdisziplinar Valenti -
Frankfurt 30
Schiedsrichter: Sander (Peiting)
Zuschauer: 5.570