Erste Heimniederlage nach fast drei Jahren
Trikotversteigerung bei den PinguinenAdler-Manager Marcus Kuhl, zuletzt im Kreuzfeuer der Kritik, wusste
genau um den historischen Wert dieser Krefelder Heimniederlage. „Na
klar weiß ich, dass wir am 31. Januar 2003 das letzte Mal hier gewonnen
haben.“ Neu-Coach Greg Poss hatte keinen blassen Schimmer von diesem
Datum, aber das war denn letztlich auch im Hinblick auf sein gelungenes
Debüt egal.
Schlimm für die dezimierten Krefelder (Herberts Vasiljevs hatte bei
einem Vier-Nationen-Turnier in der Slowakei zu erscheinen, Daniel
Pietta steht mit der U20 in Slowenien kurz vor dem Wiederaufstieg,
während neben Shayne Wright auch Ivo Jan erneut passen musste), dass
ausgerechnet gegen einen Verein verloren wurde, dem ebenfalls das
(Play-off-)Wasser bis zum Hals steht. So hatte bei Ertönen der
Schlusssirene lediglich die Busladung Mannheimer Fans Spaß, während
sich bei vielen Besuchern schon weit vor Spielende Aufbruchstimmung
breitmachte.
Pinguin-Chefcoach Teal Fowler grantelte: „Sieg oder Niederlage ist
egal. Ich messe nach Leistung. Wir brachten keine gute Leistung.“ Dass
die Truppe dezimiert war, ließ Fowler als Erklärung nicht gelten. „Die
Mannschaft hat sehr viele mentale Fehler gemacht, die nicht mit
Müdigkeit erklärt werden können.“
In den ersten 20 Minuten hatten vor allen Dingen Daniel Kunce, Andy
Hedlund mit Pfostenschuss und Mike Pudlick Chancen, das zweite Tor
nachzulegen und so für einen beruhigenden Vorsprung zu sorgen. Doch ein
Bauerntrick in der Endphase des Eröffnungsdrittels verdarb den
Hausherren alles. Die Folge trotz des Unterarmbruchs von Devin
Edgerton, der anschließend durch Daniel Del Monte vertreten wurde:
Mannheim kam immer stärker auf, den Krefeldern fiel nichts mehr ein.
Einige Cracks waren überhaupt nicht mehr präsent, und von Spielwitz
konnte überhaupt keine Rede mehr sein. Zwei Überzahltreffer bedeuteten
die Vorentscheidung. Shawn Carter wartete cool ab, bis Pinguin-Keeper
Müller reagierte, dann sorgte der Center für den Endstand. Noch einmal
Kuhl: „Die Mannschaft hat mir zum ersten Mal in dieser Saison
gefallen.“ Und damit sind wir wieder bei der Historie.
Tore:
1:0 (0;54) Seliwanow (Drury, Blank), 1:1 (18;38) Ullmann (Ratchuk,
Kink), 1:3 (27;39) Arendt (Dykhuis, Carter), 1:3 (31;40) Tripp (Corbet,
Carciola), 1:4 (46;30) Carter (Corbet, Tripp)
Zuschauer: 3.585
Schiedsrichter: Reiber (Buchs/CH)
Strafminuten: Krefeld 8 + 10 Drury, Mannheim 12