Ersatzgeschwächte Roosters unterliegen Berlin 3:4
Roosters: Fünf Tore im Schlussdrittel lassen die Fans jubelnNein, zufrieden ist in Iserlohn derzeit wohl keiner so recht mit den Roosters.
Nachdem zuletzt gegen Hannover und Nürnberg ein Null-Punkte-Wochenende
eingefahren wurde, folgte am Donnerstagabend mit 3:4 vor heimischer Kulisse die
dritte Niederlage in Serie. Die Pfiffe am Ende des Spiels waren aber schon ein
wenig überzogen, denn ohne Fagemo und Higgins, dafür aber mit den
angeschlagenen Adams und Greig, schlug sich der verbliebende Rest doch recht
achtbar gegen die sich in bestechender Form befindlichen Berliner.
Nur 2547 Zuschauer hatten Dank der Übertragung des Bezahlsenders Premiere an
diesem Donnerstagabend den Weg in die „Puckhöhle“ am Seilersee gefunden.
Walker brachte die Gäste in der fünften Spielminute in Führung. Walsers
Zuspiel brauchte er nur noch über die Linie „schubsen“. Der Iserlohner
Ausgleich durch Intranuovo in der 11. Minute war sehenswert. Aab hatte den
Torschützen schön auf der linken Außenposition angespielt und der zog
unwiderstehlich in Richtung Pöpperle im Berliner Tor. Diesen düpierte er
obendrein noch bei seinem Torschuss. Berlin zeigte sich aber insgesamt
unbeeindruckt und schaffte schon in der 13. Minute durch DuPont die verdiente
2:1 Pausenführung.
In Unterzahl, Danielsmeier saß draußen, gelang Adams unter gütiger Mithilfe Pöpperles
der 2:2 Ausgleich (26.). Dass Iserlohn auch bei eigener Überzahl anfällig ist,
demonstrierte Berlins Jarret. Sein Break konnte erst von Conti gestoppt
werden.
Im Powerplay (32.) schloss Berlins Fairchild eine prima Kombination mit Beaufait
und Hördler zum 2:3 ab. Gekonnt hatte das Trio Iserlohns Abwehr und Goalie
Conti mit wenigen schnellen Pässen „alt“ aussehen lassen. Fairchild war es
auch, der in der 37. Minute zur 2:4 Vorentscheidung einnetzen konnte.
Im letzten Drittel mühten sich die Roosters redlich. Berlin kassierte die nächste
Strafe und Iserlohns Headcoach Mason reagierte mit einer Auszeit. Die
„Musik“ spielte aber plötzlich vor dem Iserlohner Tor, wo Beaufait gefoult
wurde. Überraschenderweise entschied der Schweizer Referee Reiber auf Penalty.
Beaufait trat an, traf dabei aber nur die Latte. Glück für Conti und die
Roosters in dieser Szene. Berlin versuchte in der Folgezeit das Spiel zu
kontrollieren und den natürlich offensiver agierenden Roosters nicht ins offene
Messer zu laufen. Iserlohn bemühte sich, aber “echte“ Torchancen kamen kaum
zustande. Auch im Powerplay lief wenig zusammen. Als dann kurzzeitig bei eigener
5-3 Überzahl wiederum wenig zusammenlief, kochte die Volksseele natürlich über.
Erste „Mason-Raus-Rufe“ waren in der Halle nicht mehr zu überhören. Greigs
Anschlusstreffer (56.) zum 3:4 aus dem Gewühl heraus, beruhigte die Gemüter
zwar wieder etwas, aber für eine Wende kam der Treffer zu spät. Vielleicht wäre
in der Schlussphase sogar doch noch etwas gegangen, aber Purdie schwächte sein
Team durch eine unnötige Strafe wegen Spielverzögrung. Berlin spielte die Zeit
routiniert herunter und durfte sich am Ende über hochverdiente drei Punkte
freuen. Technisch waren die Gäste klar besser und auch im Powerplay hatte der
amtierende Meister klare Vorteile.
Iserlohns Headcoach Doug Mason lobte nach dem Match auch die Gäste und
unterstrich deren derzeitige gute Form. Er verdeutlichte noch einmal, dass
keiner seiner Spieler absichtlich neben das Tor schieße, aber es im Moment
einfach schwierig sei. Besonders im Powerplay räumte er die Schwächen des
Teams ein. Er bat das Publikum aber zugleich um Geduld für sein Team. Er hoffe,
dass am Sonntag in Düsseldorf zumindest Fagemo wieder ins Team zurückkehren
kann und dadurch ein positiver Effekt entsteht.
Eine gute Gelegenheit das Verhältnis zwischen Trainer und
Fans wieder etwas gerader zu rücken bietet sich übrigens morgen Abend. Dann
findet der erste Fan-Talk der Iserlohn Roosters statt. Thema dieser erstmals
seit langer Zeit wieder stattfindenden Veranstaltung ist der Rückblick auf den
bisherigen Saisonverlauf.
Ab 19 Uhr werden im „Roosters Inn" unter anderem
Trainer Doug Mason, Kapitän Bryan Adams und Manager Karsten Mende die ersten
knapp 30 Saisonspiele analysieren. Anschließend werden sich alle einer offenen
Diskussion stellen.
Alle Anhänger der Iserlohn Roosters sind bei freiem
Eintritt eingeladen. Weitere Fan-Talk-Abende mit anderen Themen rund um die
Iserlohn Roosters sind bereits in Vorbereitung. (MK)