Erneute Heimpleite - Scorpions verlieren langsam den Anschluss

Auch im dritten Heimspiel innerhalb einer Woche konnten die Hannover Scorpions
nicht gewinnen. Und wie bei den beiden vorherigen Auftritten vor eigenem Publikum gegen Krefeld
(0:2) und im Pokal gegen Köln (0:6) war die Mannschaft von Gunnar
Leidborg nicht einmal in der Lage, einen einzigen Treffer zu erzielen.
Hatte man gegen Krefeld noch Pech und sich gegen Köln nicht wirklich
bemüht, so war das Nord-Derby auch kein Eishockey-Highlight. Beide
Teams boten magere Kost, Hamburg hatte durch den einzigen Torerfolg des
ganzen Spiels allerdings das glücklichere Ende für sich, das die Gäste in
den letzten Minuten, als die Scorpions alles nach vorn warfen und auf
den Ausgleich drängten, auch noch mit unfairen Mitteln verteidigten.
Negativer Höhepunkt war die unprovozierte Attacke von Freezers-Goalie
Rousson, der den vor ihm stehenden Scorpions-Stürmer Jeff Christian mit
voller Wucht und Absicht die Kelle in den Bauch rammte. Anstatt
einer Disziplinarstrafe, kassierte er nur 2 + 2 Strafminuten wegen Unnötiger Härte, wobei der gefoulte Christian auch
noch für zwei Minuten auf die Strafbank musste.
Aber die Niederlage der Scorpions nahm in den ersten 57 Minuten Gestalt
an. Sämtliche Überzahlsituationen blieben ungenutzt, während die
Freezers ihrerseits im Powerplay zu ihrem Treffer kamen. Aber auch mit
kompletter Mannschaft fanden die Scorpions nicht zu ihrem Spiel und
waren in ihren Angriffsbemühungen weitgehend harmlos und vor allem
ideenlos. Sie waren zwar disziplinierter als zuletzt und kassierten keine unnötigen
Strafzeiten, aber genutzt hat es bei diesem schwachen Spiel auch nichts,
wobei die vierte Reihe wieder einmal positiv hervorzuheben ist, da
Krestan, Dolak und Senger noch den meisten Biss hatten.
Am Ende stand man jedoch wieder einmal mit leeren Händen da, was sich
trotz Olle Öst's auf der Pressekonferenz zur Schau gestellten Optimismus aller
Wahrscheinlichkeit auch am Sonntag bei den Eisbären nicht ändern wird.
Und kommenden Freitag kommt mit der DEG auch ein Gegner, den man selbst
in guter Form nicht im Vorbeigehen schlagen kann. Spielbeginn ist
aufgrund des Feiertages schon um 18:30 Uhr. Der Zuschauerzuspruch, der
gegen die Freezers nur bei 2835 lag, wird gegen die DEG wahrscheinlich
noch geringer werden. Man braucht dringend einen Heimsieg, um aus dieser
Krise, die man sich in diesem Jahr gleich zu Saisonbeginn gegönnt hat,
herauszukommen. Denn aus der legendären "Festung Icehouse" ist ein
gästefreundlicher Punktelieferant geworden und das muss sich schleunigst
ändern, will man um den achten Platz ernsthaft mitspielen. (sp)