Erinnerungen statt FeierlauneNürnberg – Schwenningen 3:4 n.P.
Ein großer Geburtstagsfan war Yasin Ehliz noch nie, einen Heimsieg zum Jahresschluss hätte er mit seiner Familie und den Teamkollegen allerdings schon gerne gefeiert. Doch statt mit Köln und Hamburg nach Punkten gleichzuziehen (64 Zähler), starten die Franken nun mit zwei Punkten weniger (62) ins neue Jahr. „Das ist schon sehr ärgerlich“, war Ehliz sichtlich frustriert über die vergebene Chance und Führung der Nürnberger. Zweimal lagen die Gastgeber vorne, aber die Schwarzwälder kamen immer wieder zurück. „Schwenningen hatte sich auf uns eingestellt, da hätten wir cleverer spielen müssen“, gestand der Tölzer.
Mit „Energie“ zum Auswärtssieg
Und so schlugen die „Schwäne“ rund 24 Stunden nach ihrer 1:3-Pleite bei den Haien im Tigerkäfig zu – von Müdigkeit keine Spur. „Wir haben versucht, in Köln kraftsparend zu spielen und hatten daher die nötige Energie“, erklärte Wild-Wings-Keeper Dimitri Pätzold. „Zwar mussten wir im Spiel immer wieder Rückschläge hinnehmen, haben aber bis zum Ende an uns geglaubt und nie aufgegeben.“ 0:2 lagen die Gäste aufgrund Jason Jaspers’ (26.) und Patrick Reimers Treffer (29.) zunächst im zweiten Drittel zurück. Allerdings glichen sie – unterstützt von ihren zahlreich mitgereisten Fans – mit den blitzschnellen Überzahltoren von Ty Wishart (40.) und Nick Petersen (55.) aus. Es war ein heißer Schlussspurt! Denn nur 15 Sekunden nach dem 2:2 schoss Connor James die Franken erneut in Führung, bevor Tyler Beechey die Ice Tigers gleich wieder vor den Kopf stieß (57.). Was folgte, war eine umkämpfte Verlängerung und schließlich das Penalty-Schießen, welches die Jungs von Trainer Stefan Mair für sich entschieden (Siegtorschütze: Morten Green).
Winter Game, Startrekord und ein ganz privates Glück
Zwei wichtige Zähler für Schwenningen, ein „Trostpunkt“ für Nürnberg! Den Abschluss ihres Vereinsjahres hatten sich die Ice Tigers wahrlich anders vorgestellt. An die Höhepunkte der vergangenen zwölf Monate denkt Yasin Ehliz dennoch gerne zurück: „Der Startrekord war einfach überragend. So etwas habe ich in meiner Eishockey-Laufbahn nicht annähernd erlebt“, schwärmt der Stürmer von den neun Siegen in Folge. Und das Winter Game im „Frankenstadion“? „Ach ja stimmt, das war ja auch 2013. Na, das war natürlich das absolute Highlight.“
Während der 21-Jährige vor allem in sportlichen Erinnerungen schwelgt, bringt ein rein privates Ereignis Dimitri Pätzolds Augen zum Leuchten. „Im März wurde meine Tochter Livia geboren“ – für den Nationaltorhüter ganz klar die Sensation des Jahres. Die angenehmen Eishockey-Momente vergisst er aber dennoch nicht: der Wechsel von Hannover nach Schwenningen, der gute Saisonstart – „das Gesamtpaket stimmte einfach“, ist der 30-Jährige zufrieden mit 2013 und hofft nun mit dem Erreichen der Play-offs auf einen perfekten Abschluss der Spielzeit. Daher sollen am Freitag gegen Straubing gleich die nächsten Zähler her. Auch die Ice Tigers wollen im direkten Tabellenduell mit den Freezers punkten und damit ihre Pleite wiedergutmachen. Klappt es diesmal mit einem Sieg vor Heimpublikum?