Erich Kühnhackl entschuldigt sich für blamable Leistung
Straubing: Trew bleibt ein TigerMit ihrem Heimsieg am Freitag gegen Hannover hatten die Straubing Tigers neue Hoffnung geschürt, doch mit dem 3:7 (0:2; 2:3, 1:2) zuhause gegen die Frankfurt Lions erschien diese am Sonntag vor über 4.000 Zuschauern bereits wieder in einem anderen Licht.
Sieben Gegentore vor den eigenen Fans, zum bereits dritten Mal in dieser Saison, das ist etwas, was Tigers-Trainer Erich Kühnhackl ordentlich die Laune verdirbt: „Man darf nicht so verlieren. Das geht nicht“, sagte er nach der Partie und verband damit eine Entschuldigung an die ganze Eishockeyregion ob der „blamablen Leistung“ seiner Mannschaft.
Enttäuschend war dabei vor allem das schwache Powerplay bei zwei Mann mehr auf dem Eis. Mehr als insgesamt drei Minuten konnten an diesem Abend fünf Tigers gegen drei Lions spielen, doch Zählbares sprang dabei nicht heraus. „Das war entscheidend“, gestand schließlich auch Stürmer Bill Trew ein, „wir müssen mehr schießen und weniger spielen.“ Dass am Ende für die Gäubodenstädter doch noch zwei Powerplay-Tore (bei 5:4) in die Statistik eingingen, stimmte nur bedingt versöhnlich.
Die Tigers hatten es vor allem Mitte des zweiten Drittels, als bei einem 1:3-Rückstand innerhalb von 51 Sekunden drei Frankfurter auf die Strafbank mussten, versäumt, aus der numerischen Überlegenheit Kapital zu schlagen und so die Partie offen zu halten. Der liegen gelassene Anschlusstreffer konnte auch im Verlauf der Partie nicht mehr nachgeholt werden, stattdessen zog Frankfurt weiter davon. Gästetrainer Rich Chernomaz machte entsprechend auch diese Phase ab der 31. Spielminute als Knackpunkt des Spiels aus.
Mit seinen Mannen konnte er besonders im Powerplay zufrieden sein, gewissermaßen boten die Hessen den Niederbayern Anschauungsunterricht. Vier Überzahltore aus sieben Powerplay-Konstellationen sprechen eine klare Sprache für den am Ende überaus verdienten Sieger, der von Beginn an eine engagierte Leistung zeigte und am Siegeswillen keine Zweifel aufkommen ließ.
Den Unterschied machten am Sonntagabend im Eisstadion am Pulverturm nicht nur das Powerplay und die spielerische Klasse, sondern auch die beiden Torhüter aus. War Straubings Mike Bales am Freitag noch einer der Matchwinner, so leistete er sich am Sonntag eine schwache Fangquote von 77,42 Prozent, während sein Gegenüber Ian Gordon eine solide Neunzig ablieferte.
Licht und Schatten innerhalb von zwei Tagen spiegelte sich letztlich im Gesamteindruck des Straubinger Eishockey-Wochenendes wider. Erich Kühnhackl mutmaßte: „Vielleicht kann die Mannschaft zwei schwere Spiele hintereinander nicht verkraften.“ Dem widersprach allerdings Bill Trew, der sagte: „Wir haben am Freitag gegen Hannover ein hohes Tempo gespielt, aber normalerweise müssten wir fit genug sein, gerade auch bei zwei Heimspielen an einem Wochenende.“
Was sein Coach aber gegen Frankfurt von einzelnen Spielern vor allem vermisste, war Kampfeswillen und Laufbereitschaft: „Das kann ich von jedem verlangen, egal ob Jung oder Alt.“
TORE:
0:1 (12:01) Krzestan (Oppenheimer, Podhradsky)
0:2 (17:40) Podhradsky (Lebeau, Armstrong) 4:3
1:2 (20:42) Elfring (Lundbohm, Gallant) 5:4
1:3 (21:49) Kelly (Taylor, Ulmer)
1:4 (34:58) Taylor (Kelly, Peacock) 5:4
2:4 (36:02) Barrett (Severson, Gallant)
2:5 (38:58) Norris (Smrek, Hackert) 5:4
2:6 (47:52) Ulmer (Kelly, Peacock) 5:4
2:7 (49:40) Young (Danner, Bassen)
3:7 (57:32) Lehner (Abstreiter, Retzer) 5:4
Strafminuten: Straubing 18 – Frankfurt 26
Hauptschiedsrichter: Klau (Sümmern)
Zuschauer: 4.070